Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
eindringlichem Blick. »Beverly ... was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass du dich hinter deinem Sohn versteckst? Dass du ihn als Entschuldigung vorschiebst, um nicht der Tatsache ins Auge zu blicken, was Jack getan hat?«
Beverly spürte, wie ihr heiß im Gesicht wurde. »Was soll das nun ...«
»Ja, ein Leben in der Sternenflotte birgt Risiken«, unterbrach Walker sie. »Jack ging ein Risiko ein, als er sich freiwillig meldete, das Schiff zu verlassen und diese Gondel abzuschneiden. Er hätte auf Nummer sicher gehen und jemand anders den Job machen lassen können. Er hätte auch auf Nummer sicher gehen und die
Stargazer
verlassen können, als Wesley geboren wurde. Aber so ein Mensch war er nicht. Du bist es genauso wenig. Und ich gehe jede Wette ein, dass der Apfel auch nicht weit von einem der beiden Stämme fiel.«
Walker Keels Worte hallten in Beverlys Kopf nach, noch lange nachdem sie ihr Essen beendet und sich getrennt hatten – nicht ohne dass sie dem Captain hatte versprechen müssen, über sein Angebot nachzudenken und zwei Wochen zu warten, bevor sie ihm ihr endgültiges Nein schickte. Auf der Rückfahrt nach Hause, während die gleichförmige Landschaft ihrer Wahlheimat vor dem Fenster vorbeizog, zwang sie sich, die Entscheidungen, die sie in den vergangenen drei Jahren getroffen hatte, und auch die, die nun vor ihr lagen, einer genauen Betrachtung zu unterziehen. So schön ein Ort wie St. Louis auch war, Walker hatte recht: Von der Geografie abgesehen, lag er fern von jedweder Art von Zentrum. Und obwohl sie Tina Halloway mochte und respektierte – und wusste, dass sie ihren Patienten in der Praxis Gutes tat –, war ihr doch klar, dass sie sich selbst beschränkte.
Aber zur Sternenflotte zurückkehren – konnte sie das wirklich? Oder vielleicht noch wichtiger: Konnte sie es Wes antun, nicht nur ihrer beiden Leben zu riskieren, sondern ihn darüber hinaus mit Erinnerungen an den Tod seines Vaters zu umgeben? Oder hatte Walker vielleicht recht damit, dass sie das Potenzial ihres Sohnes einschränkte, indem sie ihr eigenes beschnitt und das unter dem Vorwand, ihn zu schützen?
Nachdem sie zu Hause angekommen war und den Babysitter heimgeschickt hatte, schlich sie auf Zehenspitzen in das Zimmer ihres Sohnes. Er schlief tief und fest, das Padd, das er gelesen hatte, noch immer umklammert. Beverly setzte sich auf die Bettkante und legte eine Hand auf seinen Arm. »Wesley? Ich bin’s, Mom. Wach auf. Ich muss mit dir über etwas sprechen.«
Der Junge murmelte im Schlaf, und Beverly schüttelte ihn ein wenig fester ...
»Ich muss mit ihr sprechen«, sagte sie – oder irgendjemand – erneut, und sie wiederholte das kräftige Schütteln ...
Mit einem Ruck wachte Crusher auf und katapultierte sich beinahe aus dem Bett des Krankenhauses. Sie blinzelte verschlafen und blickte direkt in die großen, dunklen Augen von Kommandant Minha. »Doktor, ich muss mit Ihnen sprechen«, forderte er, während Miranda Kadohata, die direkt hinter ihm stand, gleichzeitig sagte: »Es tut mir leid, Bev, ich konnte ihn nicht ...«
»Kommandant«, sagte Crusher, als die letzten Reste ihres Traums von ihr abfielen. »Was ist denn nun los?«
»Meine Truppen erkranken. Aufgrund Ihrer Leute.«
Crusher schloss ihre Augen wieder und stöhnte leise. »Und wieder zurück mitten ins Geschehen«, murmelte sie, als sie sich aus dem Bett hievte.
Die
Enterprise
fiel am Rand des Alpha-Centauri-Doppelsternsystems aus dem Warp und raste den Welten entgegen, die den Primärstern umkreisten. Bald kam Alpha Centauri III in Sicht, und Picard dachte darüber nach, wie vollkommen ruhig und friedlich die weiß-blaue Kugel aus dieser Entfernung doch wirkte.
»Sir, ich empfange nur geringe Zivil- und Notfallkommunikation«, meldete Ensign Šmrhová von der taktischen Konsole. »Es gibt keinerlei Anzeichen für irgendeine Art weitverbreiteter Unruhen oder Gewalt.«
Picard drehte sich um und warf ihr einen fragenden Blick zu. »Nichts?« Nach Akaars Bericht hatte er befürchtet, bei ihrer Ankunft die Hauptstadt in Flammen vorzufinden.
»Nichts, Sir«, bestätigte Šmrhová. »Es existieren einige Hinweise darauf, dass in New Samarkand kürzlich größere Feuer gewütet haben, aber gegenwärtig brennt es dort nirgendwo.«
Picard richtete seinen Blick auf Worf. »Vielleicht eine Überreaktion der planetaren Führer?«, mutmaßte der Erste Offizier. »Die Anspannung ist mit Sicherheit nach wie vor hoch.«
Der Captain seufzte. Obwohl er
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