Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6

Titel: Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Leisner
Vom Netzwerk:
Führungsstabs wieder an Bord befindet, ein Ende hat«, warf Taurik ein, ohne den Blick von der Vorderseite des Lifts abzuwenden.
    Chen lächelte hinter seinem Rücken. Sie hatte schon früh erkannt, dass sie reinrassige Vulkanier mit ihrem allzu menschlichen Verhalten nervös machte. Ungeachtet ihres ewigen Geschwätzes über unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination, schienen sie irgendwie niemals ihren Frieden mit dem Lebensideal, dem die
V’tosh ka’tur
– Vulkanier ohne Logik – folgten, gemacht zu haben. Daher hatten sie auch ihre Schwierigkeiten mit jemandem, der diesen zu ähnlich war.
    Umso mehr Spaß machte es ihr, bei jeder sich bietenden Gelegenheit in der Gegenwart anderer Vulkanier ihre unvulkanische Art zur Schau zu stellen. »Ach, entspannen Sie sich, Taurik«, sagte sie. »Ich wollte die Gravitongeneratoren auf Deck acht wieder rekalibrieren. Ehrlich.«
    »Dennoch«, sagte der Lieutenant, drehte sich um und blickte sie beide an. »sind Sie Offiziere an Bord der
U.S.S. Enterprise
, eines der renommiertesten Schiffe in der Sternenflotte. Es ist daher keineswegs unangebracht, von Ihnen zu erwarten, dass Sie als solche ein gewisses Maß an Anstand an den Tag legen.« Er klang so sehr wie Commander Semkal, der hochnäsige vulkanische Erste Offizier auf Chens letztem Schiff, der
Rhea
, dass sie sich ein weiteres Glucksen verkneifen musste.
    »Aye, Sir«, sagte Elfiki leise, als wäre sie von einem vorgesetzten Offizier statt von einem Gleichrangigen gerügt worden.
    Chen hingegen ließ sich nicht so leicht einschüchtern. »Ach, kommen Sie, wir haben nur ein wenig Dampf abgelassen. Wir alle haben ein paar harte Wochen durchlebt, wie Sie sicher wissen. Nun ja, vielleicht wissen Sie es auch nicht«, verbesserte sie sich, »aber diejenigen unter uns, die imstande sind, Gefühle wie Angst, Sorge, Mitgefühl...«
    Chen hielt inne, als Tauriks leicht irritierter Blick sich plötzlich verhärtete. Wortlos funkelte er sie einige Sekunden lang an, bevor er sagte: »Computer, Turbolift anhalten.« Seine Stimme gab nichts preis, hatte noch immer ihren typisch unterkühlten Tonfall.
    Das Geräusch des magnetischen Antriebs des Turbolifts verstummte, und Taurik holte tief Luft, bevor er Chen wissen ließ: »Es scheint mir, als wären Sie sich nicht der Tatsache bewusst, dass ich eine Gefährtin und eine Tochter in ShiKahr hatte.«
    Chen erstarrte. ShiKahr war die größte Stadt auf dem Planeten Vulkan, die Heimat von über fünf Millionen Lebewesen, darunter Zehntausende Außenweltler. Als solche war sie das primäre Ziel der Borg gewesen, als deren Vernichtungsfeldzug den Planeten erreicht hatte. Der angreifende Kubus war letztlich durch die Sternenflottenschiffe, die das 40-Eridani-System verteidigten, vernichtet worden, aber zuvor hatte er die uralte Metropole in ein weiteres Stück unwirtlicher Einöde verwandelt, die dafür sorgte, dass sich die Grenzen des Glühofens noch weiter verschoben.
    »Hatten?«, fragte Elfiki mit einem trockenen Flüstern.
    »Ja, Lieutenant«, sagte Taurik. »Meine Verwendung der Vergangenheitsform war beabsichtigt und korrekt.« Er klang zwar ungerührt, aber in seinen dunklen Augen, die auf sie geheftet blieben, glaubte Chen den Kampf zu sehen, den die vulkanischen Gefühle des Mannes mit seiner Fähigkeit, sie zu kontrollieren, ausfochten. Dann blickte er dankenswerterweise zur Seite. »Computer, Fahrt fortsetzen.« Der Turbolift fing erneut an zu steigen und hielt nur Sekunden später unweit des Hauptshuttlehangars. Taurik marschierte schnurstracks nach draußen, während Chen noch für einige Sekunden wie gelähmt stehen blieb.
    T’Ryssa Chen wusste, dass vulkanische Emotionen explosiver waren als menschliche Gefühle. Zumindest hatte sie das immer wieder gehört, und es war ihre Lieblingsentschuldigung gewesen, wann immer ihre eigenen Gefühle mit ihr durchgegangen waren – »Tut mir leid, das war meine vulkanische Hälfte«. Aber in Wirklichkeit hatte sie keine Vorstellung davon, wie genau man eigentlich emotionale Intensität maß und ob sie auf einer theoretischen Skala eher in Richtung eines Menschen oder eines Vulkaniers tendierte. Doch eines wusste sie jetzt zumindest: Sie wollte niemals die ungezügelten Emotionen eines reinrassigen Vulkaniers in ihrem ganzen Ausmaß miterleben.
    »Trys?« Elfiki klopfte ihr leicht auf die Schulter. »Hey, Trys, alles in Ordnung?«
    Chen zuckte zusammen, als hätte man sie beim Tagträumen erwischt. »Ja. Es geht mir

Weitere Kostenlose Bücher