Star Trek - The Next Generation 6 - Leisner, W: Star Trek - The Next Generation 6
letzten Sommer, als Miranda Jean-Luc auf Befehl von Admiral Nechayev zeitweilig das Kommando über das Schiff entzogen hatte, war es ihr gelungen, seine Achtung zurückzugewinnen. Und nachdem sie selbst gerade erst ihre zweite Schwangerschaft durchlebt hatte, würde sie besser als die meisten anderen Offiziere auf Beverlys Zustand eingehen können, ohne übermäßig beschützerisch zu werden.
Picard dachte über den Vorschlag nach und nickte dann. »Ja, ich nehme an, das würde ich. Sofern du sie davon überzeugen kannst, dich zu begleiten.«
Beverly schenkte ihrem Mann ein Lächeln. »Ich werde sie sofort kontaktieren.« Kadohata befand sich immer noch auf Landurlaub bei ihrer Familie auf Cestus III, aber es würde für das Runabout der BHV nur ein kleiner Umweg sein, sie auf dem Weg nach Pacifica dort abzuholen. Und Miranda würde zwölf weitere Stunden mit ihrem Mann und ihren Kindern verbringen können, wenn ihr die Notwendigkeit erspart bliebe, zur
Enterprise
im Orbit der Erde zurückzukehren. »Und anschließend melde ich mich bei Barash.«
Picard nickte erneut, und seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. »Mach es so.«
Beverly küsste ihn auf die Wange. Danach begab sie sich zu dem kleinen Gästeschlafzimmer, das sie während ihres Aufenthalts hier zusammen mit Jean-Luc bewohnte. Als sie ihre Anfrage auf eine Subraumverbindung nach Cestus eingab, tauchte Marie in der Türöffnung auf und trocknete sich die Hände mit einem Küchentuch ab. »Das hast du ziemlich elegant gelöst«, sagte sie mit einem Funkeln in den Augen.
»Danke«, sagte Beverly und erwiderte den Blick. »Jack war fast die ganze Zeit, während ich mit Wesley schwanger war, mit der
Stargazer
unterwegs. Ich musste also noch nie direkt mit dem typischen übervorsichtigen werdenden Vater fertigwerden.«
Marie und sie lachten leise. Dann verschwand die Heiterkeit aus Maries Augen, und sie wandte den Blick ab. »Aber nimm seine Sorgen nicht vollkommen auf die leichte Schulter, Beverly.« Allem Anschein nach wurde ihre Aufmerksamkeit von dem Türrahmen gefesselt. Sie ließ ihre Hand über den leicht matten, neun Jahre alten Lack gleiten, der die makellosen, hölzernen Streben bedeckte. »Ganz gleich, wie sicher unsere Geliebten zu sein scheinen, man kann es niemals wissen ...«
Beverly nickte. »Ich verspreche, vorsichtig zu sein,
ma sœur
.«
»Das will ich dir aber auch geraten haben«, erwiderte Marie, während erneut ein Grinsen auf ihrem Gesicht aufblitzte und sie in einer spielerischen Warnung mit dem Finger herumwedelte. »Und tratsch nicht so lange«, fügte sie hinzu, als sie sich zurück in Richtung Küche aufmachte. »Das Abendessen wird bereits kalt ...«
KAPITEL 3
Lieutenant T’Ryssa Chen stand vor dem mannshohen Spiegel in ihrem Quartier und drehte sich erst zur einen, dann zur anderen Seite. Sie packte den Stoff ihrer weißen Galauniformjacke unter den Achseln und zog. Einen kurzen Moment lang verspürte sie Erleichterung, dann schnappte der Stoff zurück und zwickte fest in einen äußerst empfindlichen Teil ihrer Brust. »Autsch!«, schrie sie auf höchst unvulkanische Art und Weise, während sie bei dem Versuch, ihre weiche Haut zu befreien, mit der verfluchten Uniform rang.
Nach mehreren Minuten des Ziehens, Zerrens und sich Windens hatte sie schließlich zu einer Lösung gefunden, die beinahe bequem war, ihre Uniform aber faltiger als eine Rosine aussehen ließ. Nach einem weiteren Zug an den zwei in Hüfthöhe hängenden, goldbesetzten Spitzen betrachtete sie ihr Spiegelbild noch einmal, ließ ihr Haar zurück über ihre fein geschwungenen, spitz zulaufenden Ohren fallen und kam zu dem Schluss, dass sie einen annehmbaren Mittelweg zwischen Aussehen und Tragekomfort erreicht hatte.
Natürlich war das Aussehen von vorneherein im Vorteil
, dachte sie und zwinkerte ihrem Spiegelbild zu.
Ihr Türsignal erklang. Nachdem sie sich einer letzten visuellen Überprüfung unterzogen hatte, durchquerte sie die Kabine zum Eingang. Sie berührte das Sensorfeld, und die Tür glitt auf. Dahinter stand Lieutenant Dina Elfiki, die im Korridor auf sie wartete. »Bereit, Trys?«, fragte sie.
Chen riss die Augen auf. Nicht weil Elfiki mit ihren großen braunen Augen und den dunklen ägyptischen Gesichtszügen ihrer Selbstzufriedenheit in Bezug auf ihr eigenes gutes Aussehen einen gehörigen Dämpfer verpasste, sondern weil die Frau, die dort stand und darauf wartete, sie zum Shuttlehangar zu begleiten, um den Captain zurück an Bord
Weitere Kostenlose Bücher