Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
Elaysianer verblüfft, doch dann fand er zu seinem spöttischen, herablassenden Gebaren zurück. »Wenn das stimmt… Es würde bedeuten, dass mein Bruder Zuka sein hohes Amt nicht wichtig genug nimmt und ersetzt werden sollte.«
»Ich mmöchte mich nicht in Ihre Angelegenheiten einmischen«, sagte Barclay und griff so nach dem Kristall, als erhoffte er sich Trost davon. »Aber Ihr Volk sollte wissen, womit es konfrontiert ist. Zuka Juno meinte, Sie würden mir glauben, wenn ich dieses Objekt trage.«
Reg hob den Kristall und er glitzerte kurz, was mehr Aufregung schuf als seine Worte. Die Elaysianer gestikulierten und flüsterten miteinander. Die Lipuls schwammen in ihren rosaroten Kristallen hin und her. Melora versuchte, die Versammlung zur Ordnung zu rufen, aber man schenkte ihr einfach keine Beachtung.
Sie bedachte Reg mit einem ermutigenden Lächeln, aber er schluckte nur. In dem vor ihm schwebenden Tangre Bertoran brodelte ein solcher Zorn, dass Barclay befürchtete, er würde die Schwebeplattform zerbrechen. Doch bevor er etwas sagen konnte, näherten sich einige andere Elaysianer und forderten seine Aufmerksamkeit.
»Sie werden den Kristall nicht behalten«, zischte Bertoran leise, griff nach der Schwebeplattform und flog fort.
»Was nun?«, fragte der Mensch besorgt.
»Sie haben den Kristall«, erwiderte Melora. »Machen Sie Gebrauch davon.«
Reg wusste, dass er Hilfe benötigte, und er erinnerte sich daran, dass es nicht nur um die Elaysianer ging. Es schien zwar nicht sehr viele Lipuls zu geben, aber offenbar verfügten sie über erheblichen Einfluss. Deanna hatte darauf hingewiesen, dass sie das älteste Volk der Kristallwelt waren und niemand sie verärgern wollte.
Barclay blickte sich um und bemerkte ein Schimmern auf dem Boden. Er beugte sich vor, sah in die Wucherungen aus schwarzen Kristallen hinab und entdeckte eine kleine Ansammlung regenbogenfarbener Prismen – sie hatten Captain Picard dabei geholfen, mit den Lipuls zu kommunizieren. Reg winkte Melora zu und deutete nach unten.
Sie nickte, zog die Beine an und stieß sich von der Decke des Eingangsbereichs ab. Als sie an Barclay vorbeiflog, griff sie nach seiner Hand und glitt mit ihm durch ein Dickicht aus schwarzen Spitzen, die bei der geringsten Berührung zerbrachen, wodurch giftige Wolken entstanden. Reg hätte sich in ihnen zu Tode gehustet, aber Melora zog ihn rasch weiter. Schließlich erreichten sie den bunten Haufen, der wie ein Schatz in der Tiefe einer rußigen Mine wirkte.
Mit Meloras Hilfe nahm Barclay die Halskette ab und schob den violetten Kristall in die Mitte des größten Kristallblocks, so wie er es bei seinem ersten Besuch beobachtet hatte. Pazlar stieß sich vom Boden ab, glitt zusammen mit Reg empor. Über den dunklen Wolken beobachteten sie, wie unterschiedliche Farben in dem Kristallhaufen glänzten.
Eine sonderbare, körperlose Stimme erklang, laut genug, um von allen gehört zu werden. »Barclay wird als Stellvertreter anerkannt. Begegnen Sie ihm mit dem Respekt und der Achtung, die Sie einem Cheftechniker gegenüber zeigen würden.«
»Pah!«, rief Tangre Bertoran aus dem rückwärtigen Teil des Saals. Einige andere Elaysianer murmelten missbilligend, aber niemand übte offen Kritik.
Melora sah Reg an. »Na los«, drängte sie ihn. »Erklären Sie ihnen alles.«
Barclays Mund war plötzlich so trocken wie die spröden schwarzen Kristalle weiter unten und er bedauerte, nichts getrunken zu haben. »Das fraktale Programm der Schale wurde manipuliert«, platzte es aus ihm heraus. »Es befindet sich in einer Endlosschleife und dadurch werden große Mengen dunkler Materie aus dem Riss angesaugt. Wir haben keine Möglichkeit, diesen Vorgang zu unterbrechen – nicht einmal Zuka Juno ist dazu imstande –, denn der manipulierte Programmteil ist verschlüsselt. Um ganz offen zu sein: Einer Ihrer Cheftechniker hat die Schale sabotiert.«
Aus den murmelnden Stimmen wurden empörte Schreie. Die Elaysianer flogen wie von einem lauten Geräusch aufgescheuchte Stare umher. »Sie müssen sich irren!«, rief Tangre Bertoran und schüttelte die Faust. »Oder Sie sind übergeschnappt.«
Melora kam Reg zu Hilfe. »Ich konnte es auch nicht glauben! Ebenso wenig wie Bruder Juno. Aber wir waren im Programmierzentrum, haben die Dateien geöffnet und es selbst gesehen. Sie dürfen die Augen nicht vor der Tatsache verschließen, dass einer von uns ein Verräter ist. Nicht wir alle, nur einer. Und wenn wir die betreffende
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