Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2
selbst die riesigen Kristalle zwergenhaft wirkten. »Captain!«, entfuhr es ihm.
Am liebsten hätte er sofort alle Einzelheiten seiner Kommunikation mit dem Gendlii geschildert, aber dann bemerkte er Keefe Nordine, Melora und die elaysianischen Gehilfen – die besonderen Umstände erforderten Vorsicht.
Picard schwebte näher. »Ja?«
Barclay beugte sich vor und flüsterte ihm ins Ohr: »Der Gendlii weiß, wer die Schale sabotiert und Zuka Juno umgebracht hat.«
»Wer war es?«, hauchte der Captain. »Er wollte den Namen nicht nennen.« Picards Miene verfinsterte sich. »Sind Sie sicher, dass Zuka Juno umgebracht wurde?«
»Nun… äh… nicht in dem Sinne«, erwiderte Reg. »Ich schätze, vor Gericht werden Halluzinationen nicht als Beweismittel anerkannt. Aber wie dem auch sei… Nach dem Kontakt mit dem Gendlii bin ich davon überzeugt, dass Zuka Juno keines natürlichen Todes starb.« Der Captain nickte nachdenklich und hob das Glas mit dem Pilzstück. »Wir haben bekommen, was wir wollten: die Kooperationsbereitschaft des Gendlii. Wenn wir darüber hinaus noch etwas erfahren, so ist das ein zusätzlicher Bonus. So sehe ich die Sache.«
»Ja, Sir«, sagte Reg, straffte die Gestalt und bemühte sich, seine Aufregung in Zaum zu halten. Er wollte so sehr jedes Rätsel in Verbindung mit der Mission lösen – und zu einem Helden werden –, dass er manchmal vergaß, worum es eigentlich ging. Wenn in einigen Tagen alle Bewohner der Kristallwelt tot waren, spielte die Identität des Schuldigen für niemanden mehr eine Rolle – außer vielleicht für einige Starfleet-Historiker. Das hatte ihm der Gendlii mitzuteilen versucht.
»Kann ich der nächste sein, Captain?«, fragte Keefe Nordine.
Picard sah zu den beiden Frauen Troi und Pazlar – keine von ihnen schien es besonders eilig zu haben, einen Kontakt mit dem Gendlii herzustellen. Er traute dem jungen Mann nicht ganz, aber der Gendlii hatte darauf hingewiesen, dass er mit allen kommunizieren wollte. Die Gehilfen warteten geduldig, mit Augenhöhlen, in denen Pilze wuchsen.
»Na schön«, sagte Picard. »Aber ich möchte einen Bericht.«
Reg schauderte, als er beobachtete, wie man dem dunkelhaarigen Fremden in den Daumen stach und seinen Finger dann in die Pilzmasse steckte. Er sah zu Melora und fragte sich, warum sie der Kommunikation mit dem Gendlii ganz offensichtlich ablehnend gegenüberstand. Dann erinnerte er sich
an den Hinweis des Wesens, Beichtvater für die ganze Kristallwelt zu sein, und er begriff: Der Kontakt mit einer solchen Entität konnte eine demütigende und ernüchternde Erfahrung sein. Picard und Reg hatten nicht gewusst, was sie erwarten würde, vielleicht im Gegensatz zu Melora.
Fühlt sie sich wegen irgendetwas schuldig?
Während Barclay noch daran dachte, weswegen sich Melora schuldig fühlen konnte, gaben die Gehilfen Keefe Nordine ein Stück vom Pilz. Kurze Zeit später fiel er in eine Art Trance: Augen und Lippen blieben in Bewegung, aber er kommunizierte nicht mehr mit den Personen in seiner Nähe.
»Es ist fast wie beim Empfang von Subraum-Mitteilungen, die einen weiten Weg hinter sich haben«, flüsterte Barclay dem Captain zu. »Man kann die Nachricht hören und antworten, aber die Kommunikation erfolgt nicht in Echtzeit.«
»Ja«, bestätigte Picard. Er beobachtete aufmerksam, wie Nordine seine stumme Zwiesprache mit dem Riesenpilz beendete. Aufregung glühte im Gesicht des jungen Mannes.
»Ich fasse einfach nicht, warum ich nie hierher gekommen bin!«, brachte er hervor. »Es hätte mich vielleicht davor bewahrt, verrückt zu werden.«
»Was hat Ihnen der Gendlii gesagt?«, fragte Picard.
Nordine runzelte besorgt die Stirn. »Einiges davon ist persönlicher Natur und ich muss darüber nachdenken. Das Geschöpf forderte mich auf, Ihnen zu helfen, um mich zu rehabilitieren. Und es meinte, ich sollte die großspurige Tour aufgeben – weil ich Sie damit nicht beeindrucken kann.«
Der Abenteurer lachte und schüttelte den Kopf. »Diese alte Pflanze ist sehr klug. Sie hat mich sofort durchschaut.«
Der Captain wandte sich an Melora Pazlar. »Möchten Sie jetzt einen Kontakt herstellen, Lieutenant?«
»Ich habe mich dagegen entschieden«, erwiderte sie brüsk. »Dieses Zeug zu essen… Als Kind wurde mir schlecht davon. Außerdem muss ich den Shuttle fliegen. Ich möchte mein Pilotengeschick auf keinen Fall beeinträchtigen lassen.«
»Ich spüre keine negativen Folgen«, sagte Reg. »Nicht die geringsten.«
»Sie
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