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Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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haben
ein starkes Tabu gegen die Entweihung der Toten, oder?«
    »Korrekt.«
    »Ich nehme
nicht an, dass sie eine Ausnahme für Autopsien machen würden, die im Namen der
Wissenschaft durchgeführt werden?«
    »Das
bezweifle ich.«
    »Wir
könnten uns doch wenigstens mal rüberbeamen und uns das näher anschauen,
oder?«, fragte Norellis. »Vielleicht ein paar kleine Gewebeproben entnehmen?
Sie müssten es doch gar nicht erfahren.«
    »Das wäre
nicht richtig«, sagte Jaza bestimmt. »Die Wissenschaft ist keine Entschuldigung
dafür, den Glauben anderer zu missachten.«
    »Dann ist
es also in Ordnung, unwissend zu bleiben? Das klingt nicht nach den Ansichten
eines Wissenschaftsoffiziers.«
    Jaza
lächelte. »Ich bin der Überzeugung, dass Wissenschaft und Glaube miteinander
vereinbare Wege zur Erleuchtung sind. Es gibt immer eine Möglichkeit, beiden
gerecht zu werden.« Allerdings musste er zugeben, dass ihm im Moment keine
einfiel. Er konnte Norellis' Versuchung verstehen, im Inneren der Sternqualle
eine Autopsie durchzuführen. »Hm, vielleicht könnten wir …«
    »Lieutenant
Commander Jaza, melden Sie sich bei der Brücke.«
    Er drückte
auf seinen Kommunikator. »Jaza hier. Was ist passiert?«
    »Deanna
wurde von den Quallen kontaktiert. Es scheint, dass sie ihren Leichnam
zurückwollen.«
     
     
    Als die Schule der
Sternquallen aus dem Warp kam, mehrere Millionen Kilometer vom Bug der Titan entfernt, waren seine vierzehn Mitglieder voll aufgepanzert. Zuerst fragte sich
Riker, ob die Pa'haquel sie aufgespürt hatten, bis Jaza ihre
Warpaustrittssignaturen identifizierte. Aber das beruhigte ihn nicht
vollständig.
    »Warum sind
sie gepanzert? Denken sie immer noch, dass wir sie in einen Hinterhalt gelockt
haben?«
    »Wir
sollten die Schilde hochfahren«, riet Kuu'iut.
    »Wartet«,
sagte Deanna. Ihre Aufmerksamkeit schien auf etwas anderem zu liegen. Nach
einem Moment drehte sie sich zu Riker. »Sie geben uns nicht länger die Schuld.
Sie können die Wahrheit in meinen Gedanken sehen, Sie wissen, dass wir ihnen
nicht schaden wollen. Dennoch sind sie ängstlich, zögerlich. Sie müssen ihre
Stärke beteuern und wir müssen Unterwerfung zeigen, um sie zu beruhigen.«
    »Sie haben
die Dame gehört, Kuu'iut. Schilde runter – und denken Sie freundliche
Gedanken.«
    »Wir
sollten außerdem den Traktorstrahl lösen«, fügte Deanna hinzu, »und respektvoll
von der Leiche Abstand nehmen.«
    Riker
nickte. »Traktor lösen.« Er versuchte, sich in einen ruhigen und angemessen
ernsten Geisteszustand zu versetzen und das Gleiche seiner Mannschaft zu
vermitteln. »Steuer, Schub achtern, fünfhundert Meter pro Sekunde. Dann
Position in einhundert Klicks einnehmen.«
    »Schub
achtern, aye«, bestätigte Lavena, ihre Stimme angemessen gesenkt. Riker
erinnerte sich, dass sie es immer verstanden hatte, auf seine Stimmungen zu
reagieren; dann unterdrückte er den Gedanken, als Deanna ihm einen amüsierten
Blick zuwarf.
    Inzwischen
hatten die Quallen begonnen, sich mit verschleiertem weißem Licht zu kräuseln,
während abstrakte lilafarbene Kleckse durch ihre meridionalen Spalten in die
entgegengesetzte Richtung liefen. Dann, in fast perfekter Gleichmäßigkeit,
begannen die Quallen, sich zu überschlagen und zu verblassen. Ein Manöver, an
das er sich von der Deneb-Begegnung erinnerte. »Warum die Rotation?«, fragte
Jaza.
    »Ich denke,
es ist eine Form von Zurschaustellung«, sagte ihm Deanna. »Um sein Gesicht zu
zeigen und zu bestätigen, dass man seine Verteidigung fallen lässt. Außerdem
richten sie so ihre Tentakel dahin, wo vorher ihr Waffenemitter hingezielt
hat.«
    Als die
Quallen ihren Panzermodus abgelegt und ihre Tentakel entfaltet hatten, ordneten
sie sich um ihren gefallenen Kameraden herum an. Zwei von ihnen wiegten ihn
sanft, während ein dritter seine leblosen, hängenden Tentakel nahm und sie
feierlich in ihre Mulde am Bauch zurückfaltete. Während sie das taten, nahm
Riker Habachtstellung an. Kurz darauf folgte der Rest der Mannschaft seinem
Beispiel und sie zollten dem Gefallenen lautlos Respekt.
    Als das
Zusammenfalten beendet war, ergriffen die beiden Träger den Leichnam fester und
zogen ihn heran. Während Deanna sprach, rollte ihr eine Träne die Wange herab.
»Sie drücken uns tiefe Dankbarkeit für unsere Ehrerbietung gegenüber ihrem
verlorenen Geschwister aus und dafür, dass wir es vor Schändung bewahrt haben.
Wir haben uns als ihre Freunde erwiesen und im Gegenzug möchten sie uns dazu
einladen,

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