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Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Titel: Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Thorne
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beschrieb das bajoranische Volk, manchmal auch Bajora genannt,
als »eine der wenigen humanoiden Spezies, die es geschafft haben, ein
Gleichgewicht zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und der Entwicklung einer
spirituellen Lebensauffassung zu finden. Bajoraner begründen diesen
harmonischen Zusammenschluss von Glauben und Vernunft, indem sie diese Zeilen
aus dem Achten Gesang der Propheten zitieren:
    ›Die
eine Hand hält den Stein, die andere den Funken. Um Feuer zu machen, müssen sie
zusammenkommen.‹«
    Jaza wusste
nicht genau, warum ihm diese spezielle Zeile immer wieder in den Sinn kam, als
er an Xin Ra-Havreiis Tür klopfte, aber er identifizierte sich in diesem Moment
mit dem Stein.
    Jaza
betrachtete sich selbst als ziemlich gelassene Person, die nicht zu
Vorverurteilungen oder Jähzorn neigte. Er und der Chefingenieur der Titan hatten die Feinheiten der Kartographierung vor fast einem Monat ausgiebig
besprochen. Die hochsensiblen Sensornetze der Titan waren sorgfältig neu
kalibriert worden, um dieses einzigartige Dunkle-Materie-System aufzuspüren und
zu erforschen.
    Die
Sensoren der Titan waren auf dem neuesten Stand der Technik. Selbst in
ihrer Grundeinstellung befanden sie sich in einer weitaus komplexeren
Größenordnung als alles andere, was man außerhalb der modernsten, stationären
Beobachtungsanlagen fand.
    In ihrer
derzeitigen Einstellung, spezifisch auf die Erfassung des Düsterling-Phänomens
gemünzt, konnte selbst die kleinste Spitze in der Umgebungsstrahlung all ihre
Messungen zunichte machen und sie dazu zwingen, von vorne anzufangen.
    Ra-Havreii
hatte, so schien es zumindest, der Notwendigkeit seiner Leute zugestimmt,
absolut nichts zu tun, was die Balance von Software und Hardware stören könnte,
die zu schaffen Jaza und sein Team Tage gekostet hatte. »Ich weiß, dass Sie
mehrere Systeme upgraden wollten«, hatte er gesagt. »Aber wenn Sie damit warten
könnten, bis wir fertig sind, würde ich das sehr zu schätzen wissen.«
    Er
erinnerte sich ganz genau an diese Unterhaltung. Er hatte erwartet, dass sie
hitzig werden würde, da Ra-Havreii in letzter Zeit zunehmend egozentrisch
gewirkt, und alles, was nicht in sein eigenes Fachgebiet fiel, ignoriert und
wenig Interesse an der Arbeit anderer Abteilungen außer seiner gezeigt hatte.
Jaza nahm an, dass es damit zu tun hatte, dass Ra-Havreii den Großteil seiner
Sternenflottenkarriere nicht an der Front verbracht hatte, sondern in den
Forschungs- und Entwicklungslaboren, die traditionell eine etwas feudalere
Herangehensweise an Kommunikation zwischen den Abteilungen hatten.
    Mehr als
einmal waren Jaza und seine Leute in den vergangenen Monaten gezwungen gewesen,
laufende Experimente zu verschrotten oder aufzuschieben, weil einige aus
Ra-Havreiis Team an ihren Systemen herumbastelten. Und das bloß weil ihr
Vorgesetzter entschieden hatte, dass sie ihrer Aufmerksamkeit bedurften.
    Diese
Vorkommnisse belasteten ihre berufliche Beziehung ziemlich.
    In diesem
Fall aber hatten sich Jazas Befürchtungen als unbegründet erwiesen. Sein
Treffen mit dem Chefingenieur der Titan war freundlich gewesen, fast
schon kumpelhaft. Ra-Havreii hatte ihm eine Auswahl seltsamer efrosianischer
Musik vorgespielt – nichts als Glocken und Streicher – und ihm sogar ein Glas
andorianisches Ale angeboten, das Jaza höflich abgelehnt hatte.
    »Da muss
ich dran bleiben«, hatte er dem Ingenieur gesagt. »Man findet ja nicht jeden
Tag konzentrische Gürtel von exotischen Materie-Asteroiden im Orbit um einen
Neutronenstern«, hatte er gesagt. »Vielleicht sehen wir so etwas nie wieder in
unserem Leben.«
    Ra-Havreii
hatte an allen richtigen Stellen genickt und gedankenvoll über seinen
Schnurrbart gestrichen, während er zu jeder von Jazas Bitten leise, zustimmende
Geräusche in seiner Kehle gemacht hatte. Als sie fertig gewesen waren, war Jaza
zu seiner Arbeit an den Sensornetzen zurückgekehrt, im sicheren Wissen, dass er
und der Ingenieur auf der gleichen Wellenlänge waren.
    Aber
Ra-Havreii war wieder in seine alten Gewohnheiten zurückgefallen. Mehr als das
– diese Sabotage von Jazas Arbeit war gleichbedeutend mit dem Hinwerfen eines
Fehdehandschuhs. Die wochenlange Arbeit des Kalibrierens, Codeschreibens,
direkter Erforschung und Beobachtung hätte wegen eines ungeduldigen
Chefingenieurs zunichte gemacht werden können. Es würde noch einige Stunden
dauern, bis Jaza wissen würde, ob die aktuellen Sensorkarten verworfen werden
mussten. Pazlar, Dakal und

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