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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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entspannen Sie sich.«
    Eine sanfte Hand presste sich auf sein Schlüsselbein, und unter der Beständigkeit und Ruhe dieser Berührung entspannte Stiles seinen Nacken und seine Schultern und brachte endlich auch seine Beine dazu, still zu liegen. Dann begann die Übelkeit. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, und er presste die Lippen aufeinander, während sein Magen rebellierte. Sein Körper schüttelte sich. Er hörte, wie er ächzte, aber er konnte es nicht kontrollieren.
    Seine eigenen Schmerzenslaute weckten ihn aus dem Dämmerzustand, in dem der Schmerz ihn hielt. Als Erstes bemerkte er, dass die brennende Qual gebrochener Knochen in seinem Arm so weit nachgelassen hatte, dass es auszuhalten war. Oder vielleicht schmerzte es auch mehr, als er dachte, aber er war inzwischen so konditioniert, dass es ihm nicht mehr so schlimm vorkam. Verzweiflung erfasste ihn, er öffnete die Augen und sah nach rechts.
    Eine schmale Gestalt stand neben ihm und zupfte an den Verbänden an seinem Arm. Das glänzende schwarze Haar wirkte so vertraut ... die Gesichtszüge waren weniger eckig, als er sie in Erinnerung hatte, aber recht ähnlich ... sanftes Licht fiel von oben auf die berühmten spitzen Ohren, die für jeden in der Föderation inzwischen so viel Stil und Vertrauen repräsentierten ...
    Stiles blinzelte noch ein paarmal und bewegte sein rechtes Bein. Das Knie ging so hoch, dass er es sehen konnte. Seine Hose war zerrissen.
    Sein rechtes Bein? War das nicht unter einem Felsen eingeklemmt?
    »Haben Sie das allein bewegt?«
    »Mit einem Hebel«, sagte der andere Mann. Die Stimme klang anders. »Eine Stange aus der zerbrochenen Mauer.« Er hielt ein etwa ein Meter langes Metallstück hoch. »Sie ist dabei zerbrochen, hat mir aber geholfen, die Platte von Ihrem Bein zu heben. Sie sind jetzt frei. Aber bewegen Sie sich nicht. Sie sind verletzt.«
    »Das wird schon wieder«, protestierte Stiles. »Es braucht mehr als ein Erdbeben, um jemanden von der Sternenflotte umzuhauen.«
    »Natürlich. Versuchen Sie sich trotzdem nicht zu bewegen. Ich habe Ihren Arm mit zwei Linoleumstücken und Fetzen von meiner Decke gerichtet. Ich hoffe, es hält. Fühlt es sich überhaupt fest an?«
    »Wo sind die anderen?« Stiles ignorierte die Frage. »Wo sind sie hingegangen?«
    »Wer?«
    »Das Evakuierungsteam. Sie waren hier ... helfen Sie mir hoch, Sir?« Stiles atmete tief durch, das erste Mal seit Langem. Sauerstoff durchflutete seinen Körper und klärte seinen Kopf.
    »Sie brauchen mich nicht ‚Sir‘ zu nennen.«
    »Aber ich kann Sie doch nicht einfach ...«
    »Nennen Sie mich Zevon. Alles andere ist mir egal.«
    Stiles warf einen Blick auf die langen Finger, die ihn sanft hielten. Jetzt, da sein Blick nicht mehr vom schwachen Licht und den Schmerzen vernebelt war, betrachtete er diese Hand genau, den langen dunkelroten Ärmel, die gepolsterte graue Jacke mit dem roten Stehkragen und darüber das Gesicht eines Fremden mit einigen vertrauten Zügen. Die nach oben gezogenen Brauen, die dunklen Augen, der ruhige Ausdruck – aber ein junges Gesicht. Und das Haar war auch nicht in der typisch vulkanischen Helmform geschnitten. Stattdessen hatte der Mann einen recht wilden braunen Schopf, länger als der von Spock, einige Strähnen hinter die charakteristischen spitzen Ohren geschoben. Am linken Ohr war eine kleine, aber deutliche Narbe zu sehen. Es fehlte ein Stückchen. Er hatte also in der Vergangenheit bereits etwas durchgemacht.
    Aber er war wirklich jung. Kein über hundert Jahre alter Botschafter mit erstaunlichem Werdegang, der bis in die Anfänge der Tiefenraumerforschung zurückreichte – jemand anders. Stiles überlegte kurz, wie alt Zevon wohl war, aber in seinem Zustand konnte er Menschenjahre nicht mit anderen vergleichen.
    »Habe ich das Bewusstsein verloren?«, fragte Stiles.
    »Kurz«, antwortete Zevon. »Ich habe weder Betäubungsnoch Schmerzmittel für Sie. Traurig für einen Wissenschaftler, so unvorbereitet zu sein.«
    Er wirkte erwartungsgemäß effizient und doch irgendwie sehr sympathisch. Seltsam ...
    »Dann war ich wohl die ganze Zeit allein hier.« Stiles blickte an Zevon vorbei, nur um sicherzugehen, dass sich Travis und Jeremy wirklich nirgendwo versteckten. Oder der Botschafter, den er zutiefst verehrte. Irgendwie hatten sie ihm durch das Schlimmste geholfen und waren dann verschwunden.
    »Ich bin sogar davon überzeugt«, bestätigte Zevon, »dass wir schon allein im Gefängnisgebäude waren, als der

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