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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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Sie sich wieder zu. Ihr Gesicht wird ganz blass ...«
    »Was haben Sie noch mal gesagt, wieso dieses Konstriktor-Ding passiert ist? Haben Sie es mir überhaupt erklärt? Wenn ja, habe ich es vergessen.«
    »Gravitonische Wellen«, erklärte Zevon geduldig. Er säuberte eine Stelle für sich und setzte sich dann auf etwas, das Stiles nicht sehen konnte. »Sie stammen aus dem All. Eine wiederkehrende Katastrophe für die Pojjana. So unvorhersehbar wie ein durch Blitzschlag verursachter Waldbrand. Wenn die Wellen auf den Planeten treffen, wird alles zwei-, drei- oder sogar fünfhundert Prozent schwerer. Was Sie da gespürt haben, war der Druck Ihres eigenen Körpers, der plötzlich mehrere hundert Kilo wog. Blut, das sich bemüht, durch gestauchte Adern zu fließen, Muskeln, die nach Entlastung schreien ...«
    »Daran erinnere ich mich.«
    »Der Konstriktor verursacht massive Verschiebungen der tektonischen Platten, Flutwellen, Erdbeben und dergleichen. Zusammenbrechende Gebäude, abstürzende Luftfahrzeuge ... Einige ersticken, wenn es länger als ein paar Sekunden dauert ... Ältere werden von ihrem eigenen Gewicht zerquetscht ...« Zevon zeigte auf das Loch, in dem sie gefangen saßen. »Schlundlöcher und Gräben tun sich unter den Leuten auf, während sie hilflos am Boden fixiert sind ...«
    Wieder sank die Stange ein wenig und lag nun auf Stiles’ Bein. Er sah Zevon an und hörte seiner schrecklichen Geschichte genauso zu, wie er den spannenden Abenteuern von Captain Kirk und Mr. Spock auf ihrem legendären Raumschiff gelauscht hatte. Doch diese Geschichte war für ihn grauenhafte Realität. Er hatte sie gerade selbst erlebt.
    Wie viele Leute litten da draußen? Was war mit den Demonstranten auf dem Platz geschehen? Mit den Angestellten in den anderen Botschaftsgebäuden?
    »Wie lange geht das schon so?«
    »Neun Jahre«, sagte Zevon. »Der erste Konstriktor löschte ein Fünftel der Planetenbevölkerung aus. Fast eine Milliarde Tote.«
    »Eine
Milliarde
?« Das Wort pulsierte in Stiles’ Kopf und kühlte das Pochen in seinem Arm und Rücken. Wie viele Millionen war eine Milliarde? Warum konnte er es nicht ausrechnen? Er war Pilot ... er konnte rechnen ... die Trigonometrie für atmosphärische ... für ... Landung ...
    Eine
Milliarde
. Die Zahl wuchs und wuchs und drohte ihn zu erdrücken. Wenn so viele sterben konnten, würde er ein wenig Schmerzen schon aushalten. Plötzlich schien sein gebrochener Arm gar nicht mehr so schlimm. Sein Gejammer kam ihm kleinlich vor.
    »Ja«, sagte Zevon. »Zuerst konnte ich eine so große Zahl auch nicht begreifen. Jetzt kann ich jeder ein Gesicht zuordnen.«
    »Warum interessieren Sie sich so sehr für dieses Konstriktor-Ding?«, fragte Stiles.
    Aber Zevon antwortete nicht darauf. »Jedes zweite Gebäude wurde zerstört«, fuhr er stattdessen fort. »Unfassbare Mengen planetaren Materials, die plötzlich ein paar tödliche Sekunden lang schwerer waren ... Selbst die Stoischsten unter uns waren zutiefst erschüttert. Die Bewohner des Planeten arbeiteten tapfer am Wiederaufbau. Dann passierte es erneut, und wir wussten, dass es sich um ein wiederkehrendes Phänomen handelte. Nach dem zweiten Mal ließen sie den Wiederaufbau sein und konzentrierten sich auf die bauliche Verstärkung der Gebäude und Brücken, die die ersten beiden Male überstanden hatten. Sie konstruierten drucktolerante Verschalungen und verbanden Gebäude, damit sie sich gegenseitig stützen konnten ... Jetzt hassen die Pojjana alle Außenweltler, weil wir ihnen dieses Unheil gebracht haben. Sie hoffen, dass diese Sache aufhört, wenn sie uns alle von ihrem Planeten verscheucht haben. Das ist ihnen gelungen, und dennoch hat sie die Geißel aus dem All wieder getroffen. Und es wird erneut passieren, sie werden Sie und mich und alle anderen Außenweltler für das hassen, was wir ihnen angetan haben. Immer wieder wird der Konstriktor einen Schwall Strahlung in den Subraum schicken, der die Gravitonenwellen verursacht. Man kann es nicht mehr abschalten ... es wird ewig so weitergehen. Unsere spärliche Lebenszeit wird nicht ausreichen, um das Ende zu erleben.«
    Etwas in der Stimme des Romulaners, an seinem Gebaren und der Art, wie er die Schultern hochzog, weckte in Stiles unerwartet Mitleid. Zevons Arme waren immer noch ineinander verschränkt, wie um sich zu schützen, und er sah Stiles nicht an, sondern blickte auf einen Haufen zerbrochener Bodenfliesen. Er schien die Fakten resigniert hinzunehmen, aber die

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