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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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einen recht zuverlässigen sechsten Sinn für Gefahr. Falls ihn da drinnen also aus welchem Grund auch immer ein Hinterhalt erwartete, hätte er wahrscheinlich irgendeine Warnung gespürt. Doch in Anbetracht der Tatsache, wie sehr er durch Vara Syndra abgelenkt war, verbarg sich hier womöglich auch ein komplettes Regiment Danteri, das danach trachtete, sich am berühmten Befreier von Xenex zu rächen, ohne dass Calhoun dessen gewahr wurde. Trotzdem war noch genug vom vorsichtigen und erfahrenen Krieger in ihm, um so charmant wie möglich zu erwidern: »Nach Ihnen, Vara.«
    »Wie galant!«, sagte sie und trat ohne jedes Zögern ein. Calhoun folgte ihr einen kurzen Moment später.
    Es war kein einziger Danteri in Sicht, auch kein sonstiger Soldat oder Kämpfer.
    Doch es gab ein Porträt in voller Lebensgröße von Vara Syndra, das den Portikus zierte, und in dieser Darstellung war sie auf herrlichste Weise nackt. Ihre Haltung war zwar recht diskret, trotzdem …
    »Oh«, sagte Vara Syndra neckisch, als sie bemerkte, was seinen Blick auf sich zog. »Das alte Ding. Glauben Sie wirklich, der Künstler hat mich gut getroffen?«
    »Ich glaube, nicht einmal einhundert Scharfschützen könnten Sie wirklich treffen«, erwiderte Calhoun.
    »Wie süß.« Sie strich mit einem Finger unter seinem Kinn entlang und tänzelte dann eine lange, gewundene Treppe hinauf. Calhoun nahm jeweils zwei Stufen auf einmal.
    Im Obergeschoss schritt sie durch eine Tür, dicht gefolgt von Calhoun, worauf sie in eine große Suite aus mehreren Zimmern gelangten. Und in einem dieser prächtig möblierten Zimmer saß General Thul. Er hielt ein Glas in der Hand, schwenkte beiläufig den Inhalt und deutete auf einen Servierwagen mit einer Auswahl an Getränken in verschiedenen Karaffen. »Ich grüße Sie, Captain Calhoun – oder ist es nicht mehr angebracht, Sie als Captain anzusprechen?«
    »Einfach nur Calhoun ist fürs Erste völlig ausreichend.«
    »Wie Sie meinen. Ihre Freunde, wie ich hörte, reden Sie mit Mac an. Ich hatte gehofft, dass wir möglicherweise Freunde werden.«
    »Interessant, dass Ihnen das bekannt ist. Sie haben Nachforschungen über mich angestellt, nicht wahr?«
    »Das war nicht allzu schwierig, Calhoun. Nach Ihrer recht rabiaten Vertreibung von der Versammlung waren Sie und Ihre früheren ‚Eskapaden‘ noch für längere Zeit das Gesprächsthema Nummer eins auf der Party.«
    »Tatsächlich? Ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Das müssen Sie nicht. Das meiste war nicht besonders schmeichelhaft. Trotzdem«, sagte er und strich sich gedankenverloren über den vergilbten Bart, »legten selbst jene, die am unfreundlichsten über Sie sprachen, ein gewisses Maß an widerwilligem Respekt für Ihre … sonderbaren Talente an den Tag.«
    Calhoun sagte nichts dazu.
    »M’k’n’zy von Calhoun«, fuhr General Thul fort. »Ein junger Xenexianer, der auf dem Platz der Stadt beobachtete, wie sein Vater von Danteri-Unterdrückern zu Tode geprügelt wurde, und der sich durch dieses Ereignis dazu inspirieren ließ, seine Heimatwelt von der Danteri-Herrschaft zu befreien. Im Alter von zwanzig Jahren hatte er diese bemerkenswerte Heldentat vollbracht, war in den Rang eines Warlords aufgestiegen und zum wahrscheinlich meistbewunderten Mann seines Planeten geworden. Ganz Xenex lag ihm zu Füßen, doch auf Geheiß von Jean-Luc Picard beschritt er einen ganz anderen Weg. Er ging zur Sternenflotte, erarbeitete sich einen Ruf als Freigeist, der seine Aufgaben mit Tapferkeit und Erfindungsgeist bewältigt. Dann zog er sich nach einem Zwischenfall zurück, der den Tod seines vorgesetzten Offiziers an Bord der
Grissom
zur Folge hatte. Danach verbrachte er einige Jahre damit, Gelegenheitsjobs zu übernehmen, bevor er zur Sternenflotte zurückkehrte und das Kommando über die
Excalibur
erhielt, die derzeit im thallonianischen Raumsektor im Einsatz ist. Und nun …?« Er wartete, aber Calhoun sagte immer noch nichts. »Und nun was, Calhoun?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Calhoun freimütig ein. »Mit dieser Wendung hatte ich nicht gerechnet. Doch in der Rückschau betrachtet, war es wohl unvermeidlich. Die Sternenflotte und ich hatten noch nie eine reibungslose Beziehung.«
    »Das war auch meine Einschätzung.« General Thul erhob sich aus seinem Sessel und ging langsam um Calhoun herum. Calhoun blieb einfach stehen, wo er war, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. »Ich halte es für denkbar, dass ein Mann wie Sie mir von großem Nutzen sein

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