Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
Da die
Endeavour
auf Patrouille und die
Sagittarius
für eine solche Mission zu klein war, blieb nur das nahezu antike Schiff der
Daedalus
-Klasse, um Xiong, dessen Team und die Ausrüstung nach Erilon zu befördern. Trotz aller Upgrades und Verbesserungen, die ihr zuteil geworden waren, stellte die
Lovell
keinen Vergleich zu einem Kriegsschiff dar. Bei einem feindlichen Angriff hätte sie keine Chance. Doch hatten für Nogura die Vorteile, welche aus Xiongs Forschungen erwachsen mochten, die Risiken überwogen. Daher hatte der Admiral eine kurze Expedition zurück zum Eisplaneten – der recht nah lag und dessen Shedai-Bauten Xiong, al-Khaled und ihren Teams bereits vertraut waren – genehmigt.
„Wir werden das Beste aus der verbliebenen Zeit machen“, sagte Xiong, „aber wir kratzen hier nur an der Oberfläche. Selbst wenn uns ein Zugriff gelingt, verstehen wir noch immer nicht die Sprache der Computersoftware – vorausgesetzt, die Shedai haben ihre Technologie nach den Konzepten von Hardware und Software entwickelt. Es könnte Monate dauern, bis wir davon auch nur ein wenig entziffert haben.“
„Das geht aber auch auf Vanguard“
, entgegnete Okagawa.
„Machen Sie Aufzeichnungen von allem. Und falls es etwas gibt, das wir mitnehmen sollten, sagen Sie’s Mahmud, und seine Leute bauen die Bude auseinander.“
„Verstanden, Captain“, sagte al-Khaled, bevor Xiong weiter protestieren konnte. „Al-Khaled Ende.“ Er steckte den Kommunikator ein und klopfte Xiong auf die Schulter. „Machen Sie sich keine Sorgen. Wir haben hier einiges erreicht und noch immer ein paar Tage übrig. Nutzen wir sie. Schließlich wissen wir nicht, wann wir es wieder mal hierher schaffen.“
Xiong nickte, und al-Khaled sah die Sorge in den Augen seines Freundes. „Ja, genau das beunruhigt mich. Und die Frage, ob die Klingonen vor uns hinter dieses Rätsel kommen.“
Kapitel 34
Pennington trat die Stufen zur Hauptebene von Sobons Heim hinauf und fand M’Benga, der vor einem kleinen Garten auf einer dekorativen steinernen Bank saß. Wie Pennington trug der Arzt einen leichten hellbraunen Anzug, wie ihn Vulkanier bevorzugten, die lange Zeitabschnitte in der erbarmungslosen Wüste verbrachten. Die Farbe des weichen Stoffes verschmolz fast mit der Umgebung.
„Sie haben mich gerufen, Kumpel?“, fragte Pennington. „Sagen Sie bloß, Sie haben herausgefunden, wo die hier den Swimmingpool verstecken.“
M’Benga wandte sich von den Pflanzen des Gartens ab, die er betrachtet hatte, und antwortete: „Ich fürchte nein.“ Dann stand er auf und rieb sich die Hände. „Sinar sagt, wir hätten eine Besucherin.“
„Wir?“, fragte Pennington. „Sie meinen Sie und ich? Wer würde denn wegen uns ausgerechnet hierhin kommen?“
„Gute Frage, nicht wahr?“ M’Benga deutete Pennington, ihm zu folgen. „Sinar zufolge wartet sie in Sobons Studierzimmer.“
„Stichwort Sobon“, sagte Pennington und schloss sich dem Mediziner an. „Wie geht’s ihm? Harte Nacht hinter sich?“
M’Benga nickte. „Soweit ich weiß, ruht er sich aus. Die letzte Gedankenverschmelzung kostete ihn noch mehr Kraft als die erste.“
„Ich dachte mir schon, dass es schwer sein würde“, sagte Pennington, während sie den Flur zum Studierzimmer des alten Vulkaniers entlangschritten. „Nur dass es so schwer wird, hätte ich nie geahnt. Für ihn und für sie.“
Er und M’Benga hatten Sobons gestrigem Versuch einer Gedankenverschmelzung nicht beiwohnen dürfen, doch es hatte nicht lange gedauert, bis auch sie von seinem Resultat wussten. Wie schon am ersten Abend hatte es Sobon sichtlich mitgenommen und geschwächt. Selbst in seine Schlafkammer hatte er es nur noch durch Sinars Hilfe geschafft.
„Dieser Sten hat sich offenbar soweit in T’Prynns Geist verankert, dass er ein Teil von ihr wurde“, sagte M’Benga, „so lebenswichtig wie ihr eigenes Bewusstsein. Wenn ich Sobon richtig verstanden habe, wird es nicht funktionieren, ihn einfach so zu entfernen. Am Stück, sozusagen. Er beschrieb seine Vorgehensweise als eine Kette von Sondierungsverschmelzungen, mit denen er T’Prynn helfen wolle, mentale Barrieren zu errichten und Verstecke zu finden, an denen sie vor seinen Attacken sicher ist. Außerdem hat es irgendwas damit zu tun, Stens Katra abzulenken. Hört sich an, als wolle er sie verjagen, oder so.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nichts davon, aber wenn T’Prynn ihren Frieden finden soll, muss er wohl gewaltsam aus ihr
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