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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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Neffaler wieder in Reichweite geriet. Er blickte auf seine schmale Brust hinab und hob den an der Schnur hängenden
    Gegenstand. Es handelte sich um eine kleine Flöte aus Kunststoff.
    Torres brummte überrascht und erschreckte damit den
    Neffaler, der einige Schritte zurückwich. Wie kam ein solches Wesen zu einer derartigen Flöte? Sie konnte
    sich kaum vorstellen, daß die Ryol ihren Sklaven irgend etwas schenkten. Stammte das kleine Musikinstrument
    vielleicht von der Voyager? B’Elanna konnte natürlich nicht sicher sein, aber diese Möglichkeit erschien ihr am wahrscheinlichsten. Ließ sich dieser Neffaler irgendwie dazu bringen, ihnen zu helfen?
    »Starfleet«, sagte Torres und deutete auf ihre Uniform.
    »Starfleet, verstehst du?« Der Neffaler starrte sie mit seinen großen schwarzen Augen an. B’Elanna wußte
    nicht, ob es ihr gelang, sich ihm verständlich zu
    machen. »Geh zu Starfleet.« Sie sprach ganz langsam, um das Wesen nicht zu verwirren. Kes hielt die Neffaler für intelligent. Besser gesagt: Die Ocampa glaubte, daß sie einmal intelligent gewesen waren. Wieviel konnte dieses Geschöpf verstehen? »Bring Starfleet hierher.«
    Der junge Neffaler sah Torres an, betrachtete seine
    Flöte und richtete den Blick dann erneut auf die
    Chefingenieurin.
    B’Elannas Kommunikationsversuche weckten Neelix’
    Aufmerksamkeit. »Was ist los?« flüsterte er und ließ den Wasserschlauch sinken. »Was haben Sie vor?«
    »Glauben Sie wirklich, daß er uns retten kann?« fragte Kes.
    »Pscht!« Torres forderte ihre beiden Mitgefangenen auf, still zu sein. Ihr Blick galt nach wie vor den großen schwarzen Augen. »Starfleet«, wiederholte sie. »Finde Starfleet.«
    Ein Stein prallte vor dem Neffaler auf den Boden, und Sand stob davon. »Verschwinde, du elendes
    Ungeziefer!« ertönte eine Stimme, die sowohl zittrig als auch wütend klang. Der Neffaler kreischte, lief fort und überraschte Torres mit seiner Geschwindigkeit. Ein
    weiterer Stein verfehlte ihn nur knapp. »Lauf, du
    verlaustes Mistvieh! Lauf, solange du noch laufen
    kannst!«
    Die wütende Stimme verklang plötzlich, und röchelndes Husten folgte. B’Elanna wandte den Blick vom
    fliehenden Neffaler ab, um festzustellen, wer die Steine geworfen hatte. Verdammt! fluchte sie in Gedanken. Er war kurz davor, mich zu verstehen!
    Varathael näherte sich, begleitet von einem geradezu verblüffend krank wirkenden Ryol-Mann. In seiner
    knubbeligen Hand hielt der schwache Greis einen
    weiteren Stein. Zuerst erkannte B’Elanna den Mann
    nicht, der einige Schritte hinter Varathael ging. Ein langer, um den Hals geschlungener schwarzer Schal
    bedeckte einen Teil seines Körpers, aber es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß er dürr war im Vergleich mit der athletischen Gestalt eines durchschnittlichen Ryol. In seinem langen und dünnen goldgelben Haar
    zeigten sich graue Strähnen, und die Haut zeichnete
    sich durch eine ähnliche Farblosigkeit aus. Er ging
    langsam über den sandigen Boden, und es schien ihm
    Mühe zu bereiten, einen Fuß vor den anderen zu
    setzen. Torres fragte sich kurz, warum sie jetzt zum erstenmal einen greisen Ryol sah. Dann bemerkte sie
    die dünne weiße Narbe im Gesicht des Alten und
    erinnerte sich an Tom Paris’ Beschreibung.
    »Das reicht, Naxor«, sagte Varathael verächtlich. »Wie dumm von Ihnen, Ihre restliche Kraft an ein so
    armseliges Wesen zu vergeuden.«
    Naxor? Konnte dieser schwache Alte tatsächlich Varathaels Assistent sein? Was war mit ihm
    geschehen? Der Chefingenieurin fiel nur eine Erklärung ein: Vermutlich stellte Naxor das Opfer einer gräßlichen Art von Ryol-Kannibalismus dar. Dieser Hinweis auf
    interne Auseinandersetzungen bei den Ryol bescherte
    Torres noch mehr Unbehagen. Selbst die Vidiianer fallen nicht übereinander her, dachte sie.
    »Bitte, Ältester«, brachte Naxor mit dünner, flehentlicher Stimme hervor. Faltige Hände zogen den Schal enger
    um den Hals, um die feuchte Kühle im Frachtraum vom
    ausgemergelten Leib fernzuhalten. »Ich brauche
    dringend neue Energie. Erlauben Sie mir, bei einem
    dieser neuen Neffaler die Lebenskraft anzuzapfen.« Der Blick wässeriger grüner Augen richtete sich auf Torres.
    Naxor leckte sich die spröden Lippen. »Nur einer von ihnen. Mehr verlange ich gar nicht.«
    »Später«, erwiderte Varathael knapp und winkte ab. Er trat vor B’Elanna und musterte sie. »Soweit ich weiß, sind Sie für die Wartung jener Technik zuständig, die das Raumschiff Voyager mit

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