Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
Besatzungsmitglieder, aber ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie sich
während Ihres hiesigen Aufenthalts auch um die
Dilithium-Angelegenheit kümmern könnten. Ich möchte
vermeiden, daß der Warpantrieb ausfällt, wenn die
Voyager das nächste Mal durch den Delta-Quadranten gejagt wird.«
»Landurlaub«, wiederholte Torres und rollte mit den
Augen. Offenbar hielt sie vom Urlaub ebensowenig wie vom Fruchtsaft. Chakotay fragte sich, von wem der
Abscheu stammte, von der Klingonin oder der
Chefingenieurin. »Ich habe versucht, mit den Ryol über ihr Energieversorgungssystem zu reden, aber offenbar wollen sie dieses Thema nicht erörtern. Statt dessen fordern sie mich immer wieder auf, die Sterne zu
betrachten!«
Chakotay lächelte. Er konnte sich durchaus vorstellen, daß die freundlichen, manchmal sogar
überschwenglichen Ryol Torres auf die Nerven gingen.
»Dies ist eine Party, kein Seminar«, sagte er. »Ich
schätze, die Ryol halten den Zeitpunkt nicht für
geeignet, um technische Daten auszutauschen.«
»Vielleicht haben Sie recht«, räumte Torres
widerstrebend ein.
Ein einzelner Neffaler näherte sich ihnen. Für Chakotay sahen sie alle gleich aus – möglicherweise war dies
jenes Geschöpf, das er zuerst gesehen hatte. Es schob einen Karren mit leeren Tellern und Gläsern. Der Erste Offizier trank sein Glas aus und reichte es dem Neffaler.
»Danke«, sagte er.
Das Wesen antwortete nicht. Wortlos schob es den
Karren an Torres vorbei und lenkte ihn dann in Richtung der nächsten Gäste. Sind die Neffaler stumm? fragte sich Chakotay und beobachtete, daß das Geschöpf
ganz offensichtliche Mühe hatte, den schweren Wagen
zu schieben. Er hoffte, daß die Ankunft der Starfleet-Gäste keine zusätzliche Belastung für die Neffaler
bedeutete. Je länger er ihnen zusah, desto mehr wuchs sein Mitgefühl.
»Vielleicht kann mir eins jener Wesen von der Technik der Ryol erzählen«, sagte Torres. Ihr Tonfall machte deutlich, daß sie kaum mehr damit rechnete, von den
Ryol irgend etwas zu erfahren.
»Das bezweifle ich«, erwiderte Chakotay. »Sie scheinen nicht sehr gesprächig zu sein.«
»Sie wollten mich sprechen, Captain?« fragte Tom Paris ein wenig besorgt. In dreißig Minuten sollte sein
Landurlaub beginnen, und er wünschte sich nichts
weniger, als ausgerechnet jetzt noch einen letzten
Auftrag zu erhalten. Was hat dies nur zu bedeuten?
fragte er sich.
Janeway saß an ihrem Schreibtisch im
Bereitschaftsraum, und Ernst zeigte sich in ihrer Miene.
»Kommen Sie herein, Lieutenant. Es wird nicht lange
dauern.«
Das hoffe ich , dachte Paris. Harry und er hatten sich bereits vorgenommen, das Nachtleben auf Ryolanow zu
erforschen. Alles deutete darauf hin, daß es bei den Ryol Frauen gab, neben denen die Delany-Schwestern
wie Ferengi anmuteten.
Captain Janeway wartete darauf, daß sich die Tür
schloß. »Normalerweise mische ich mich nicht in das
Privatleben der Besatzungsmitglieder ein«, sagte sie dann. »Was Sie in Ihrer freien Zeit anstellen, geht nur Sie etwas an – solange Ihre Aktivitäten weder das Schiff in Gefahr bringen noch seinen Ruf schädigen.
Allerdings…«
Jetzt kommt’s , fuhr es Paris durch den Sinn.
»Mir ist die Sache sehr unangenehm, aber ich muß Sie bitten, in Hinsicht auf Laazia, der Tochter des Ältesten, besondere Vorsicht walten zu lassen. Wir sollten
unbedingt vermeiden, daß sich ein Zwischenfall wie der im Park wiederholt.«
Paris wußte genau, was Janeway meinte. Er erinnerte
sich sehr gut an Laazia und den Haß in Naxors grünen Augen. »Es war nicht meine Schuld, Captain. Neelix
provozierte den Adjutanten des Ältesten.«
Janeway bedachte ihn mit einem skeptischen Blick.
»Das glaube ich ebensowenig wie Sie. Wir beide
wissen, warum Naxor so heftig reagierte.«
Das konnte Paris nicht leugnen. Er erkannte Eifersucht, wenn er sie sah. »Es ging um Laazia, nicht wahr?«
»Hören Sie, Tom: Niemand sagt, daß Sie etwas falsch
gemacht haben – noch nicht.« Janeway lächelte schief.
»Aber offenbar haben wir es in dieser Hinsicht mit einer recht heiklen Situation zu tun, und ich möchte unnötige Komplikationen vermeiden, während wir diesen
Planeten besuchen. Haben Sie mich verstanden,
Lieutenant?«
»Ja, Ma’am«, sagte Paris. Na schön , dachte er. Wie gewonnen, so zerronnen. Laazia war sehr reizvoll, aber er beabsichtigte nicht, den Rest seines Lebens auf
Ryolanow zu verbringen. »Nur eine Frage: Was
passiert, wenn sich die
Weitere Kostenlose Bücher