Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
dich auf die Arbeit. B’Elanna wollte ihren Fehler wiedergutmachen, indem sie mit endgültiger Gewißheit die Frage klärte, ob es auf diesem nutzlosen
Partyplaneten Dilithium gab oder nicht. Sie starrte auf das große Display und suchte bei den Sensoranzeigen
nach jenen charakteristischen Mustern, die auf das
Vorhandensein von Dilithiumkristallen hinwiesen.
Normalerweise saß sie im Kontrollraum der Voyager an den technischen Kontrollen auf der Steuerbordseite,
aber für diese besondere Mission brauchte sie
Sensoren, die von der vorderen wissenschaftlichen
Station auf der Backbordseite kontrolliert wurden. Ich hätte meine Zeit gar nicht erst mit Fragen auf dem Planeten vergeuden sollen , dachte sie. Es entsprach wesentlich mehr ihrem Stil zu versuchen, das Problem mit technischen Mitteln zu lösen. Sie war fest
entschlossen, eventuell vorhandenes Dilithium zu
finden, und wenn sie dazu jeden Quadratzentimeter von Ryolanow scannen mußte.
Es dauerte nur einige wenige Sekunden, die Sensoren
auf die spezielle energetische Signatur von
kristallisiertem Dilithium zu justieren. B’Elanna sah keinen Sinn darin, nach den nicht kristallisierten Formen zu suchen, solange die Theta-Matrix des
Strukturierungssystems nicht einwandfrei funktionierte.
Zum tausendsten Mal bedauerte sie, daß es nicht
möglich gewesen war, gewisse Geräte und
Ausrüstungen vom Maquis-Schiff zu bergen, das sie in den Delta-Quadranten gebracht hatte. Es war ihr
gelungen, bei jenem Strukturierungssystem ein
Maximum an Leistungsfähigkeit zu gewährleisten.
Unglücklicherweise existierte das Maquis-Schiff nicht mehr: Zusammen mit allen seinen technischen
Ressourcen war es über dem Ocampa-Planeten
pulverisiert worden.
Nun, auch die Voyager verfügte über ein ziemlich großes Potential, wie B’Elanna schon nach kurzer Zeit feststellte. Sie richtete jetzt die lateralen Sensoren auf den Planeten und begann mit dem Scan am Äquator.
Von dort aus arbeiteten sich die Sondierungssignale
langsam in Richtung der beiden Pole vor. Torres hielt es für sinnvoll, beim Scannen zunächst die besiedelten
Regionen von Ryolanow zu berücksichtigen, denn dort
war die Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein von Energie erzeugenden Einrichtungen am größten.
Angesichts der Rotation des Planeten und der
Umlaufbahn des Raumschiffs würde es eine Weile
dauern, bis beide Hemisphären sondiert waren, aber
Torres hielt an ihrer Entschlossenheit fest, so lange zu suchen, bis sich ein Erfolg einstellte.
Vier Stunden später stand sie kurz vor der Explosion.
Eine Eigenschaft der klingonischen Hälfte ihres Wesens bestand in einem ausgeprägten Mangel an Geduld. Wie
konnte es der Planet wagen, sich so langsam zu
drehen! Es wäre viel schneller gegangen, Ryolanow mit Phasern und Photonentorpedos in Asche zu verwandeln
und darin nach Dilithium zu suchen. Statt dessen
mußten sich die Sondierungssignale mit quälender
Langsamkeit über die uninteressante Oberfläche des
Planeten tasten. Meter um Meter, Sektor um Sektor,
scannte die Voyager Ryolanow, aber ohne Erfolg. Wenn es dort unten tatsächlich Dilithiumkristalle gab, so schienen die Einheimischen sie gut versteckt zu haben.
Das Schicksal verspottet mich , dachte B’Elanna. Soweit sie es feststellen konnte, verwendeten die Ryol
ausschließlich ebenso sichere wie langweilige
geothermische und hydroelektrische Energie.
Wahrscheinlich haben sie auch Windmühlen , fuhr es der Chefingenieurin durch den Sinn. Wie sollte sie auf
einem so friedlichen und hinterwäldlerischen Planeten etwas finden, das sich an Bord eines modernen
Raumschiffs verwenden ließ?
Sie gähnte laut, was ihr erstaunte Blicke der
Brückencrew einbrachte. Und wenn schon. B’Elanna
achtete nicht darauf; es ging ihr nur darum, ein wenig Dilithium zu entdecken, damit sie endlich Schluß
machen, in ihre Kabine zurückkehren und sich dort
hinlegen konnte. Captain Janeway hielt nichts davon, auf der Brücke zu essen, aber Torres war versucht, sich einen Becher Kaffee vom nächsten Replikator zu
besorgen. Dies ist Zeitverschwendung , dachte sie. Es gibt kein Dilithium auf dem Planeten. Dort gab es nie welches.
Sie wollte gerade die Sondierung beenden, als sie
etwas Seltsames bemerkte, das einen kleinen Sektor
von Ryolanow betraf. Der Computer meldete, daß keine Daten zur Verfügung standen, obwohl mehrere
verschiedene Scans durchgeführt worden waren.
Handelte es sich um einen Programmierfehler, oder
steckte
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