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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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über sie wußte.
    »Was soll ich jetzt machen?« fragte sie Tuvok.
    Der Vulkanier zögerte, bevor er antwortete. »Am
    sichersten wäre es, wenn Sie sich zunächst vom Strand fernhalten. Der Geist ist eine sehr mächtige Kraft und darf nicht unterschätzt werden. Unbekannten
    psychischen Phänomenen sollte man mit großer
    Vorsicht begegnen; andernfalls könnte es zu
    unheilvollen Konsequenzen kommen.«
    Kes spürte, wie die Kraft aus ihren Gliedern wich, und sie hielt sich am Rand des Tisches fest. »Was für
    Konsequenzen?«
    »Wahnsinn«, entgegnete Tuvok offen. Sein stoischer
    Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Besessenheit.
    Geistige Verwirrung. Koma. Tod.«
    »Oh.« Kes blickte auf ihren Teller. Die Haarnudeln und das frische Obst wirkten plötzlich nicht mehr sehr
    verlockend. Sie wußte, daß Neelix enttäuscht sein
    würde, aber das Gespräch über geheimnisvolle
    psychische Kräfte hatte ihr den Appetit verdorben. »Und wenn jene Stimmen versuchen, mir etwas Wichtiges
    mitzuteilen?« fragte sie. »Wir können sie nicht einfach ignorieren.«
    »Wie Sie wünschen«, sagte Tuvok. »Ich werde den Ort
    untersuchen, an dem Sie Ihre Erlebnisse hatten,
    obgleich ich vielleicht nicht in der Lage bin, das gleiche Phänomen wahrzunehmen. Wie ich vorhin schon
    ausführte: Die telepathischen Fähigkeiten unterscheiden sich nicht nur von Volk zu Volk, sondern auch von
    Person zu Person.«
    Das genügt mir nicht , dachte Kes und war dankbar für den Umstand, daß Tuvok ihre Gedanken nicht ohne
    »tiefe Konzentration« lesen konnte. So aufregend es
    auch sein mochte, die alte Macht ihrer Ocampa-
    Vorfahren neu zu entdecken – manchmal wünschte sie
    sich, nie von ihrer latenten Telepathie erfahren zu
    haben.
    Dies war eine solche Gelegenheit.
    »Danke«, sagte sie. Trotz der Warnung des Vulkaniers war ihr klar, daß sie zum Strand zurückkehren mußte.
    Tief in ihrem Herzen hatte sie dies von Anfang an
    gewußt, und das Gespräch mit Tuvok diente vor allem
    dem Zweck, ihre eigenen Befürchtungen zu bestätigen.
    Die Vorstellung, erneut in jener Finsternis gefangen zu sein, zusammen mit den gräßlichen Schreien, erfüllte sie mit Entsetzen. Wie dem auch sei: Ein Teil von ihr stellte sich der Erkenntnis, daß sie nur dann wieder Ruhe fand, wenn sie dem Ursprung der Stimmen auf
    den Grund ging. Ich muß zurückkehren.
    VII.
     
    »Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, Ältester«, begann Captain Janeway. »Und zwar für den
    bedauerlichen Zwischenfall im Nachtklub. Ich darf Ihnen versichern, daß ich Lieutenant Torres für ihre
    Beteiligung an der Auseinandersetzung getadelt habe.«
    Der kleine Tischmonitor zeigte Varathaels Gesicht.
    Janeway saß allein in ihrem Bereitschaftsraum und
    nutzte die Möglichkeit, um einige offene Worte an den Ältesten zu richten. Sie hoffte, daß sich das Oberhaupt der Ryol nicht zu sehr über die Konfrontation ärgerte.
    Die Besatzungsmitglieder brauchten dringend
    Landurlaub; es wäre sehr schade gewesen, sie alle zum Schiff zurückbeordern zu müssen, nur weil B’Elanna die Beherrschung verloren hatte.
    Varathael zuckte kurz mit den Schultern. Am Hals trug er einen rubinroten Kristall, der das Licht der
    Bürolampen reflektierte. »Machen Sie sich wegen einer so unbedeutenden Angelegenheit keine Sorgen«,
    erwiderte er. »Junge Leute sind voller Leidenschaft. Der Wein, die Musik… Unter solchen Umständen passieren
    gewisse Dinge.«
    »Bei den Angehörigen meiner Crew lasse ich so etwas
    nicht zu«, sagte Janeway fest. »Ich möchte vermeiden, daß Sie glauben, derartige Verhaltensweisen seien
    typisch für Starfleet-Offiziere. Das ist nicht der Fall, wie ich Ihnen versichere.« Sie ließ unerwähnt, daß sie vor vielen Jahren als Kadettin der Akademie an einer
    Schlägerei teilgenommen hatte, die in einer Bar von
    Seattle stattfand und bei der sie als einzige Person auf den Beinen geblieben war. Nun, es hatte sich nicht um eine Erstkontakt-Situation gehandelt, und außerdem war der Tellarit so dumm gewesen, ihren Hund zu
    beleidigen.
    »Seien Sie nicht zu streng mit Lieutenant Torres«, sagte Varathael. »Ich kenne den jungen Ryol, der an dem
    Zwischenfall beteiligt gewesen ist. Wahrscheinlich verlor Torres nur deshalb die Beherrschung, weil er sie zu
    sehr provoziert hat.«
    Das nehme ich ebenfalls an , dachte Janeway. Eins mußte man B’Elanna lassen: Sie hatte den Captain
    unmittelbar nach ihrer Rückkehr an Bord informiert. Von Tom Paris waren alle Einzelheiten ihrer

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