Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
als
absurd war.
»Danke für Ihre Hinweise«, sagte sie. »Nun, wir haben bereits einige Besichtigungstouren für verschiedene
Würdenträger der Ryol veranstaltet, ohne daß es zu
irgendwelchen Zwischenfällen kam Außerdem sollten
wir auch berücksichtigen, daß unsere Beziehungen zu
den Ryol eine kritische Phase erreicht haben – wenn wir die Tochter des Ältesten brüskieren, könnte alles noch schlimmer werden. Wir sollten nichts überstürzen,
meine Herren. Naxor und einige Freunde von ihm haben Tom und seine Begleiter angegriffen, zugegeben, aber abgesehen davon gibt es nicht die geringsten
Anzeichen für feindliche Absichten der Ryol. Ganz im Gegenteil: Jener Ryol, der für die Aggressionen gegen uns verantwortlich war, wurde außerordentlich streng bestraft.«
Wir haben bereits genug Feinde in diesem Quadranten , fügte Janeway in Gedanken hinzu. Manchmal besorgte
sie der Umstand, daß sie bisher nicht imstande waren, mit einem hochentwickelten Volk im Delta-Quadranten
ein dauerhaftes Bündnis zu schließen. Für gewöhnlich lief Starfleet nicht vor fremden Kulturen weg, sondern versuchte alles, um Kontakte mit ihnen zu knüpfen.
»Es gibt noch einen weiteren Aspekt«, sagte Janeway.
»Wenn es zwischen uns und den Ryol zu einem Bruch
kommt, sollten alle Besatzungsmitglieder zurückgekehrt sein.«
Droht B’Elanna und den anderen auf dem Strand
Gefahr? Vielleicht. Aber Janeway zögerte, sie zurückzurufen, bevor sie das Geheimnis von Ryolanow
gelüftet hatten. Möglicherweise hing das Schicksal der Voyager von den Informationen ab, die Torres und ihre beiden Begleiter auf dem Planeten gewannen. Findet heraus, was ihr herausfinden könnt , dachte sie. Und kehrt anschließend sofort zurück.
»Ihre Analyse ist logisch«, sagte Tuvok. »Dennoch kann ich nicht empfehlen, den Ryol Zugang zur Voyager zu gestatten, solange wir nicht über ihre wahren Absichten Bescheid wissen.«
»Ich teile Ihre Besorgnis«, erwiderte Janeway. »Aber wir müssen auch diplomatisch sein.« Sie wandte sich an
Paris. »Lieutenant, wir müssen uns um wichtigere Dinge kümmern, und deshalb bitte ich Sie: Sprechen Sie mit Laazia und ihren Begleitern; lassen Sie sich irgendeinen Grund einfallen, um die geplante Besichtigung des
Schiffes auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Haben
Sie irgendein Problem damit?«
Wenn Paris Bedenken in bezug auf diesen besonderen
Auftrag hatte, so gelang es ihm gut, sie zu verbergen. Er zögerte nur ein oder zwei Sekunden lang. »Nein,
Ma’am.«
»Ausgezeichnet«, sagte Janeway. »Ich weiß, daß ich
mich auf Ihr Urteilsvermögen und auch Ihre Diskretion verlassen kann.« Sie stand auf. »Ich glaube, damit wäre zunächst alles geklärt. Chakotay, übernehmen Sie das Kommando auf der Brücke. Tuvok, Sie kommen mit mir.
Wir statten der Krankenstation einen Besuch ab, um
festzustellen, ob der Doktor etwas über die DNS der
Ryol herausgefunden hat. Vielleicht kann er bei den
Analysen Hilfe gebrauchen – immerhin weilt Kes auf
dem Planeten.«
»Captain…«, sagte Paris, als die Kommandantin zur Tür ging. »Was ist mit Kes und den anderen?«
Gute Frage , dachte Janeway. Sie verabscheute die Vorstellung, Mitglieder ihrer Crew Gefahren
auszusetzen. In diesem speziellen Fall tröstete sie sich mit dem Gedanken, daß weder B’Elanna noch ihre
Begleiter um Hilfe gebeten hatten.
»Ich glaube, wir können derzeit davon ausgehen, daß
sie allein zurechtkommen«, sagte Janeway.
Seid vorsichtig , dachte sie. Und kehrt bald an Bord zurück.
»Ich bin nicht sicher«, sagte Neelix. »Aber ich glaube ich sehe eine Art Höhleneingang.«
Zwanzig Meter trennten den oberen Rand der Klippe
vom Grund der Bucht. Neelix hing mit dem Kopf nach
unten, während Torres und Kes ihn an den Beinen
festhielten – sie knieten im feuchten Sand. Die
Hosenaufschläge des Talaxianers waren naß und
schlüpfrig, aber Kes hatte beide Hände mit großer
Entschlossenheit um die Fußknöchel ihres
Lebensgefährten geschlossen – sie wollte auf keinen
Fall riskieren, daß er in die Tiefe stürzte.
»Ich weiß überhaupt nicht, warum ich mich von euch zu so etwas überreden ließ«, kommentierte Neelix. »Als die Natur uns Talaxianer schuf, sah sie vor, daß sich der Kopf über den Füßen befindet.«
»Hören Sie auf zu schwatzen«, sagte Torres. Es
verbesserte ihre Stimmung nicht, im kalte Sand zu
knien. »Können Sie sonst noch etwas sehen?«
»Nein, eigentlich nicht«, antwortete Neelix.
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