Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
sie
zurückzuschicken. Kein Problem. Ich werde bestimmt damit fertig.
Die Tür öffnete sich, und Paris blickte in die
bezaubernden Augen der jungen Ryol.
»Tom!« rief Laazia mit einem deutlichen Vibrato in der Stimme.
Sie war noch hinreißender, als er sie in Erinnerung
hatte. Die Tochter des Ältesten trug einen indigoblauen Umhang über einem Kleid aus türkisfarbener Seide. Der Umhang reichte fast bis zum Boden, und eine silberne Spange hielt ihn am Hals zusammen. Das Kleid wies
vorn einen langen Schlitz auf und schimmerte bei jeder Bewegung, fing die Aufmerksamkeit des Beobachters
ein und lenkte sie auf die Konturen des Körpers. Die Füße steckten in eleganten Sandalen, ebenso
türkisfarben wie das Kleid. Silberner Schmuck glänzte an Ohren, Fingern, Handgelenken und Fußknöcheln.
Schwarze Strähnen zeigten sich im kurzen blonden
Haar.
»Lieber Tom, ich habe nicht zu hoffen gewagt, daß Sie uns begrüßen«, sagte Laazia. »Es ist eine wundervolle Überraschung.« Der Umhang wehte, als sie zu den
anderen Ryol deutete. »Das sind meine Freunde und
Kollegen. Erinnern Sie sich an Romeela und Sitruua?
Harry Kim hat sie bestimmt nicht vergessen.«
Nur mit Mühe wandte Paris den Blick von Laazia ab und musterte die übrigen Besucher. Erleichtert stellte er fest, daß Naxor und seine Kumpane nicht zu der Gruppe
gehörten. Sechs Ryol begleiteten Laazia, drei Männer und drei Frauen. Paris glaubte, die meisten von ihnen schon einmal auf Ryolanow gesehen zu haben.
Lieutenant Kellar und zwei Sicherheitswächter standen an den Transporterkontrollen. Der Navigator nahm ihre Präsenz mit Dankbarkeit zur Kenntnis. Vor wem fürchte ich mich? dachte er. Vor Laazia oder vor mir selbst?
»Willkommen an Bord der Voyager «, sagte er im Tonfall eines freundlichen Fremdenführers. »Mein Name ist
Tom Paris, wie die meisten von Ihnen bereits wissen.
Captain und Erster Offizier sind derzeit beschäftigt, aber Captain Janeway beauftragte mich, Sie an Bord zu
begrüßen. Ich bitte Sie um Entschuldigung dafür, daß die geplante Besichtigungstour leider verschoben
werden muß.«
»Sie muß verschoben werden?« wiederholte Laazia
überrascht. Die anderen Ryol murmelten enttäuscht.
»Ich fürchte, ja«, bestätigte Paris. »Die Voyager wurde von einer plötzlichen kosmischen Strahlenfluktuation kontaminiert. Es ist keine sehr ernste Sache, aber wir müssen eine vollständige Baryonen-Säuberung des
ganzen Raumschiffs durchführen, und Sie könnten
Reststrahlung ausgesetzt werden, wenn Sie an Bord
bleiben.« Er seufzte. »Eine sehr bedauerliche
Angelegenheit, aber leider läßt sich nichts daran
ändern. Wir vereinbaren einen neuen Termin für die
Besichtigung, sobald das Schiff dekontaminiert ist.«
Kaufen sie mir das ab? überlegte Paris. Hoffentlich hatte Laazia keine Physiker oder Strahlungsexperten
mitgebracht.
Seine Worte galten der ganze Gruppe, doch die Ryol
überließen es Laazia, eine Antwort zu geben »Wir
haben uns sehr gefreut… Die Dekontamination des
Schiffes kann doch nicht so gefährlich sein oder?«
»Nein, natürlich nicht«, erwiderte Paris und lächelte.
»Aber der Captain möchte bei so wichtigen Gästen wie Ihnen kein Risiko eingehen, zumal wir kaum etwas über Ihre Physiologie wissen. Vielleicht reagieren Sie
empfindlicher auf Baryonen als wir.«
Paris glaubte, daß seine improvisierte Erklärung
plausibel genug klang, aber Laazia gab nicht so einfach auf. »Bitte, Tom, können wir nicht wenigstens ein
bißchen von Ihrem Schiff sehen? Wie wär’s mit einem
kurzen Blick ins Kontrollzentrum? Dabei handelt es sich doch um das Herz des Schiffes, nicht wahr?«
Keine gute Idee , dachte Paris. Bevor ihr die Brücke besuchen könnt, müssen wir mehr über euch und eure Absichten herausfinden. »Das ist derzeit leider nicht möglich«, sagte er. »Der Erste Offizier Chakotay führt einige sehr komplexe Flugsimulationen durch und darf nicht gestört werden.« Er zuckte mit den Achseln.
»Außerdem gibt’s dort ohnehin nichts Interessantes zu sehen, nur einige langweilige Leute bei der Arbeit. Die Vorgänge im Kontrollraum haben nichts Spektakuläres.«
Paris hoffte, daß es aufrichtig klang.
»Ich verstehe.« Laazia trat so nahe an Paris heran, daß ihr Cape ihn fast umhüllte. Der Duft ihres Parfüms ließ ihn erschauern. Ganz deutlich spürte er die
Körperwärme der jungen Frau. »Wenn das so ist, sollten wir vielleicht Ihr Quartier aufsuchen«, hauchte sie.
»Oh«,
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