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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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Sitruuas Augen sahen den arroganten Neffaler, und ihre Ohren hörten seine selbstgefällige Stimme. Doch für ihr Verlangen schien er überhaupt nicht zu existieren. Ebensogut hätte sie versuchen können, dem Vakuum Vitalität zu
    entziehen. Wellen der Gier strömten aus ihren Augen
    und zerstoben an einer anderen Flut aus mentalem
    Hunger. Bei den wilden Schatten unserer fernen
    Heimat! fuhr es Sitruua durch den Sinn. Auch Nalec versucht, die Lebenskraft des Doktors aufzunehmen, und ihm gelingt es ebensowenig wie mir!
    Ein oder zwei Sekunden lang rangen die beiden von
    Verlangen bestimmten mentalen Sphären miteinander,
    wie zwei Hunde, die mitten auf der Straße kämpften.
    Doch sie wichen rechtzeitig genug voneinander fort, um zu vermeiden, sich an der Lebenskraft des anderen zu laben. Mühsam kehrte Sitruua ganz in ihren Körper
    zurück, und der ungestillte Hunger schmerzte wie eine offene Wunde.
    »Genug!« wandte sie sich keuchend an Nalec. Sein
    Gesichtsausdruck deutete darauf hin, daß er ebenfalls litt, während er sich bemühte, nicht erneut der Gier nachzugeben. »Laß uns nicht noch mehr Zeit an
    dieses… dumme Phantom vergeuden. Durchsuchen wir
    die Krankenstation. Wir müssen Captain Janeway
    finden!«
    Der Doktor schüttelte den Kopf. »Sie hören mir nicht zu.
    Ich habe Sie bereits darauf hingewiesen, daß der
    Captain nicht hier ist. Unter anderen Umständen würde ich Sie bitten, einen Termin zu vereinbaren, aber leider halten Ihre Freunde meine Assistentin in einer Höhle gefangen.«
    Gut, dachte Sitruua boshaft. Hoffentlich wird die Lebenskraft ganz langsam aus ihr herausgesaugt, damit sie länger leidet. Sie versuchte, den Worten des Doktors keine Beachtung zu schenken, während sie gleichzeitig seine Hände im Auge behielt, die ganz nach Belieben
    Substanz gewinnen oder immateriell werden konnten.
    »Sieh dich im Laboratorium um«, wies sie Nalec an und näherte sich den mit vielen technischen Komponenten
    ausgestatteten Behandlungsliegen. »Ich suche hier.«
    Ein schmales, schwarzes und silbernes Artefakt lag auf einem Tresen und weckte Sitruuas Aufmerksamkeit.
    Zuerst dachte sie, daß es sich um ein weiteres
    medizinisches Gerät handelte, das besonders
    exotischer Natur sein mochte. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie das Musikinstrument, auf dem der Mensch namens Harry Kim für sie und Romeela gespielt hatte, vermutlich in dem Bemühen, sie zu beeindrucken. Die
    Melodie war recht angenehm gewesen, aber Romeela
    und sie hatten mehr Begeisterung gezeigt, als die Musik verdiente. Beim Ältesten, dachte sie. Diese Neffaler sind so leicht zu manipulieren. Sie warf dem Doktor einen kurzen Blick zu. Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Das Verlangen glühte noch immer in ihr, und die
    Klarinette erinnerte sie daran, wie herrlich es war, von der fremden Lebenskraft zu kosten. Die Reminiszenzen sorgten dafür, daß ihre Gier erneut wuchs. Zusammen
    mit ihrer Schwester Romeela hatte sie in jenen Tagen und Nächten immer wieder Harry Kims Vitalität
    genossen. Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie einige Sekunden lang in Erinnerungen schwelgte. Harry war so fasziniert und verzückt gewesen, daß er
    überhaupt nicht gemerkt hatte, wie er nach und nach
    Lebenskraft verlor. Sitruua dachte daran, Harry
    Romeela zum Geschenk zu machen, sobald das Schiff
    ihnen gehörte und die Crew domestiziert war.
    Sie leckte sich die Lippen, während sie an vergangene und zukünftige Freuden dachte. Als Nalec überrascht
    nach Luft schnappte, kehrte sie in die Gegenwart zurück und sah, wie ihr Gefährte auf die Knie sank. Der Kopf neigte sich von einer Seite zur anderen, und die Augen traten aus den Höhlen. Das kahlköpfige Phantom stand ganz in der Nähe und klopfte mit den Fingern auf einen Injektor.
    »Sie haben keine Chance«, sagte er in seinem üblichen unerträglichen Tonfall. »Das waren fünfundzwanzig
    Kubikzentimeter unverdünntes Narkotrizarin. Ich weiß nicht, was für eine seltsame Lebensform aus dem Delta-Quadranten Sie sind, aber eine solche Dosis genügt,
    um einen Horta einschlafen zu lassen.«
    Horta? wiederholte Sitruua in Gedanken. Sorge prickelte in ihr. Was ist ein Horta?
    Der Doktor hatte auf heimtückische Weise versucht,
    Nalec zu vergiften, aber es gelang dem Ryol trotzdem, wieder auf die Beine zu kommen. Sitruua spürte
    neuerlichen Stolz auf ihren Liebhaber – er war
    unbezwingbar.
    Selbst der arrogante Phantomdoktor schien beeindruckt zu sein. »Meine Güte«, sagte er. »Damit

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