Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
Maske gleich, und die Brust hob und senkte sich nur langsam. Er stammt von einem heißen, trockenen Planeten, erinnerte sich Neelix. In seiner Heimat herrschen ähnliche Umweltbedingungen wie hier, sieht man einmal von der hohen Luftfeuchtigkeit ab. Aus irgendeinem Grund weckte diese Erkenntnis fast so etwas wie Verdruss in ihm.
Einer der Auserwählten schob sich vor, holte einen kartenförmigen Schlüssel - einen Schlüssen - aus seiner Tasche und steckte ihn in einen Schlitz. Daraufhin glitt die Zellentür vor ihnen beiseite.
Das Wesen rührte sich nicht. Als Tuvok vortrat, ließ ihn sein Wächter gewähren. Janeway folgte dem Beispiel des Vulkaniers. Als sie im Zugang der Zelle zögerte, bekam sie einen so wuchtigen Stoß, dass sie zu Boden fiel. Tuvok half ihr wieder auf die Beine.
Neelix gesellte sich rasch den beiden Starfleet-Offizieren hinzu. Der Wächter schloss die Tür, und dann sprinteten die Auserwählten fort, kehrten in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren.
Neelix holte noch einmal tief Luft. »Ich hatte schon befürchtet… dass sie mich in… einer eigenen Zelle unterbringen würden … aus Respekt vor meinem Status.«
Von Samuel Taylor Coleridge vor Jahrhunderten niedergeschriebene Worte gingen Janeway durch den Kopf:
…Durch Höhlen unermesslich für Menschen, Bis hin zu einem sonnenlosen Meer.
Sie begann mit einer unruhigen Wanderung durch die Zelle, während Neelix noch immer versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ihr Ärger galt vor allem dem Umstand, dass Chakotay einen denkbar schlechten Zeitpunkt gewählt hatte, um sich mit der Einsatzgruppe in Verbindung zu setzen - dadurch war der Autokrat auf die wahre Natur der Insignien hingewiesen worden. Ein paar Minuten vorher oder nachher, und die sogenannten Auserwählten hätten nie erfahren, dass sich leistungsfähige Kommunikatoren in den Abzeichen verbargen.
Ohne die Kom-Geräte konnten sie nicht hoffen, an Bord der Voyager gebeamt zu werden, selbst wenn sie sich noch im Orbit befand - was Janeway bezweifelte. Chakotay würde die Anweisung befolgen, das Schiff zu schützen, was bedeutete, dass er sich vom Planeten entfernen musste.
Sie blieb stehen und betastete die Gitterstäbe der Tür. Sie bestanden aus Metall, einer Legierung, die ihr fremdartig erschien. Genauere Daten ließen sich nur mit Hilfe einer Tricorder-Sondierung gewinnen. Tuvok trat zu ihr und streckte den Arm zwischen zwei Stäbe.
»Ich glaube, es gibt hier kein Kraftfeld, Captain«, sagte er.
»Soll das heißen, nur einige lausige Stahlstäbe halten uns hier drin gefangen?« Janeway schüttelte den Kopf und blickte durch den langen Korridor zu den vielen anderen Zellen, die ebenso beschaffen waren wie ihre. Jeder Raum enthielt vier Liegen und in der Mitte eine Vorrichtung, die offenbar als Toilette diente, den Häftlingen aber nicht die geringste Privatsphäre gestattete. Es war barbarisch - es sei denn, die Furien kannten nicht einmal das Konzept von Intimität, was durchaus einen gewissen Sinn ergab. Vermutlich wandten andere Furien-Gefangene den Blick ab, wenn jemand die Toilette benutzte. Das Verhalten der Einheimischen in den Straßen - bei denen es sich eigentlich um unterirdische Tunnel handelte - ließ eine solche Vermutung plausibel erscheinen.
»Zwar bestehen die Stäbe nicht aus Stahl, aber im wesentlichen haben Sie recht«, sagte Tuvok.
Janeway seufzte. »Dies ist ein sonderbarer Quadrant. Hier gibt es Warptriebwerke, Energiewaffen und Subraum-Kommunikation, aber keine Schilde, Replikatoren und Holodecks. Der Platz hier reicht für Hunderte von Gefangenen, und wahrscheinlich ist es nicht der einzige Zellenblock. Ich dachte immer, dass die einzelnen Teile unserer Technik zusammengehören und mit Freiheit einhergehen.«
»Offenbar basiert unsere Gesellschaft auf mehr Zufällen, als wir gemeinhin glauben«, kommentierte der Vulkanier.
»Aber was den Furien fehlt, lässt sich ganz einfach aus den Dingen entwickeln, die ihnen bereits zur Verfügung stehen!« Janeway unterbrach sich und überlegte. In der Föderation war es nicht möglich, ein künstliches Wurmloch zu schaffen, Verstorbene durch Cloning ins Leben zurückzuholen oder Kranke mit Hilfe des Transporters zu entmaterialisieren, um sie anschließend gesund zu rematerialisieren. Sie mussten auch auf einen Schutzschirm verzichten, durch den man beamen konnte, und auf einen Traktorstrahl, mit dem sich Phaserstrahlen beeinflussen ließen. Es war unmöglich, Raumschiffe auf die
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