Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
auf, wo er getroffen wurde, aber abgesehen davon erfolgte keine Reaktion.
Als Janeway das Feuer einstellte, ließ das Glühen sofort nach.
Tuvok näherte sich dem Gitter, streckte vorsichtig die Hand aus und berührte den Stab. »Ich glaube, der Phaserstrahl ist ohne Wirkung geblieben, Captain«, verkündete er unnötigerweise. »Vielleicht benötigen wir einen hochenergetischen Schneidephaser, um diese Gitterstäbe zu durchtrennen.«
Neelix musterte den Vulkanier überrascht. »Haben Sie nicht daran gedacht, einen solchen Schneidephaser mitzunehmen? Obwohl es sich zweifellos um ein sehr nützliches Werkzeug handelt?«
Es war nicht richtig, den Vulkanier zu verspotten, aber Neelix konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen. Er gab sich alle Mühe, nicht zu lächeln und den Eindruck zu erwecken, es tatsächlich ernst zu meinen.
»Mr. Neelix…«, sagte Captain Janeway. »Bitte seien Sie still, wenn Sie nicht zufällig einen solchen Apparat unter Ihrem Hemd haben.«
Neelix konnte noch immer nicht fassen, dass der Phaserstrahl völlig ohne Wirkung geblieben war. Er streckte die Hand nach dem Gitterstab aus - und zog sie wieder zurück.
»Haben Sie eine Erklärung dafür, Tuvok?« fragte Janeway, die ebenso verblüfft zu sein schien wie der Talaxianer.
Man setze niemals sein ganzes Vertrauen in die Technik, dachte Neelix. Das ist immer meine Meinung gewesen. Personen kann man vertrauen, aber keinen Dingen.
Lieutenant Tuvok beugte sich vor und berührte die Gitterstäbe so sanft, dass sich Neelix einen verrückten Augenblick lang vorstellte, wie der Vulkanier eine Mentalverschmelzung herbeizuführen versuchte. Hallo, liebes Gitter, warum hast du dem Phaserstrahl standgehalten und dich nicht aufgelöst?
»Ohne eine genaue Analyse kann ich keine endgültigen Aussagen treffen, Captain, aber mir scheint, diese Legierung teilt einige der Eigenschaften, die Mr. Kim beim Metall des künstlichen Monds festgestellt hat. Ich nehme an, die Furien verwenden dieses Material als Abschirmung. Was wiederum darauf hindeutet, dass sie zu Sondierungen imstande sind - andernfalls hielten sie es bestimmt nicht für nötig, sich vor Sondierungssignalen zu schützen.«
»Können wir irgendwie durch das Metall schneiden?«
Neelix starrte zu den Stäben, die so dick wie sein Unterarm waren und so dunkel wie Thrat-Blut Schneiden?
Womit denn? Vielleicht mit einem Taschenmesser? Er schwieg, nahm erneut auf einer der unangenehm harten Liegen Platz. Matratzen und Decken fehlten.
»Ich glaube nicht«, erwiderte Tuvok. »Zumindest nicht mit den uns zur Verfügung stehenden Werkzeugen. Selbst wenn wir einen Schneidephaser hätten -wahrscheinlich kämen wir selbst damit nicht weiter.«
»Captain«, sagte Neelix, »ich bedauere den Scherz von vorhin…«
»Können wir die Stäbe krümmen? Oder sie so sehr abkühlen, dass es möglich wird, sie zu zerbrechen?«
»Wir haben nicht die Möglichkeit, die Temperatur des Metalls zu senken«, antwortete der Vulkanier.
»Denkbar ist tatsächlich, dass die Legierung dadurch spröde genug wird, um sie zu zerbrechen. Und was das Biegen betrifft: Die für den Bau des künstlichen Monds erforderliche Zugfestigkeit beträgt etwa …«
Tuvok schloss halb die Augen und rechnete mit mentaler Warpgeschwindigkeit, verwendete dabei sowohl Schätzungen als auch konstante technische Koeffizienten.
»Sie ist drei Komma eins mal so groß wie die von Stahl. Das Metall dürfte noch etwas fester sein, allerdings nicht viel mehr, weil sich sonst Probleme bei der Verarbeitung ergäben.«
Neelix betrachtete das Schloss, eine kastenförmige, blauschwarze Vorrichtung. Wenn die Zelle einen schwachen Punkt hatte, so befand er sich dort.
»Ist es nicht möglich, die Gitterstäbe nur ein wenig zu biegen?«
»Captain, Lieutenant, vielleicht sollten wir…«
»Nicht mit unseren Mitteln, tut mir leid.«
Janeway zögerte und lauschte. Im Gang blieb alles still - es näherten sich weder Wächter noch Neugierige.
»Captain«, begann Neelix erneut, aber sie hob die Hand, richtete den Phaser auf die Wand und schoss.
Neelix brodelte innerlich und beobachtete den neuen Versuch der Kommandantin. Die Wand zeigte sich von dem Strahl noch weniger beeindruckt als zuvor das Gitter - sie glühte nicht einmal.
»Verdammt!« fluchte Janeway leise.
Sie wandte sich um und schob den Arm durch die Lücke zwischen zwei Gitterstäben. Sie kam über den Ellenbogen hinaus bis zum Bizeps - dort blieb der Arm stecken. Um ihn
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