Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
Neelix entgegen… Aber sie griffen ins Leere, denn genau in diesem Augenblick wurde die Einsatzgruppe von einem Transporterstrahl erfasst und entmaterialisiert.
Janeway und ihre Begleiter verschwanden einfach, ließen ebenso wütende wie verdutzte Wächter zurück. Bald würden sie ihren Vorgesetzten erklären müssen, wieso die >Unreinen< entkommen konnten.
Vermutlich war niemand bereit, ihnen die Geschichte vom plötzlichen Verschwinden der Verfolgten zu glauben. Janeway bedauerte die Wächter fast, als sie im Transporterraum der Voyager rematerialisierte.
»Bin ich tot?«
Kes stand besorgt im Transporterraum und verlagerte ihr Gewicht vom einen Bein aufs andere, während sich die Einsatzgruppe ein ganzes Ocampa-Leben lang - neun Jahre - Zeit zu lassen schien, um vollständig zu materialisieren. Der ausgezehrte Fremde wirkte wie ein Geist und erschien mit einer schrecklichen Frage auf den Lippen: »Bin ich tot?«
Kes umarmte Neelix und brachte den Fremden - von Tuvok wusste sie, dass er Redbay hieß - dann so schnell wie möglich zur Krankenstation. Die anderen machten sich auf den Weg zur Brücke.
In der medizinischen Abteilung beobachtete Kes, wie der Doktor den Mann rasch untersuchte und feststellte, dass sich in physischer Hinsicht die Verletzungen auf einige gebrochene Knochen, Fleischwunden und Abschürfungen beschränkten.
Kes hätte gern gewusst, ob mit Neelix alles in Ordnung war, aber sie blieb in der Krankenstation.
Redbay litt vor allem an einer tiefen psychischen Wunde, die sich nur schwer heilen ließ. Vielleicht wurde eine Rekonvaleszenz sogar unmöglich, wenn er erfuhr, in welcher Lage sie sich befanden. Er hatte stark abgenommen, und ganz offensichtlich war er sowohl körperlich als auch geistig gefoltert worden. Redbay sah wie ein wandelnder Toter aus. Sein Gesicht schien völlig ohne Farbe zu sein, und die Augen blickten immer wieder ins Leere.
»Bin ich tot?«
»Nein«, sagte Kes. »Sie sind an Bord eines Starfleet-Schiffes.« Das siebzigtausend Lichtjahre von der Heimat entfernt ist, fügte sie in Gedanken hinzu. Sie könnten genauso gut tot sein.
Der Doktor trat an seinen Patienten heran.
»Sie haben einige ernste Verletzungen erlitten, die ich nun behandeln werde - wenn Sie mir Gelegenheit dazu geben, indem Sie lange genug still liegen. Während der nächsten Tage werden Sie sich recht wund und steif fühlen, was insbesondere für das Handgelenk gilt. Versuchen Sie, es zu schonen. Am besten, Sie belasten es gar nicht.«
»Dies ist die U.S.S. Voyager«, sagte Kes. »Aber Sie sind noch immer im Delta-Quadranten. Ich bin Kes, und das ist der Doktor. Unser Captain heißt Janeway -jene Frau, die Sie rettete, zusammen mit dem Vulkanier. Zur Einsatzgruppe gehörte auch noch Neelix, mein… Ein Talaxianer.«
»Kes ist meine Assistentin«, fügte der holographische Arzt hinzu.
Die Ocampa musterte Redbay aufmerksam. Sie hatte das Gespräch in der Hoffnung begonnen, ihn von seinen düsteren Gedanken abzulenken.
»Ist dies die Hölle? Bin ich jetzt in der Hölle?«
Kes seufzte und erzählte Redbay, wie die Voyager in den Delta-Quadranten geraten war. Ich unterhalte ihn die ganze Nacht, wenn es sein muss, dachte sie. Der geistige Zustand des Patienten beunruhigte sie.
Janeway nahm so im Kommandosessel Platz, als sei sie nur kurz fort gewesen, um eine Kleinigkeit zu essen. Sie war froh, wieder an Bord ihres Schiffes zu sein. »Wie ist die Situation, Mr. Chakotay?«
»Freut mich, dass Sie zurück sind, Captain. Wir haben uns alle große Sorgen gemacht. Mr. Paris?«
»Wir konnten uns dem Planeten nicht schneller nähern, weil wir die Nähe des Mondes meiden mussten, um einer neuerlichen Entdeckung zu entgehen.«
»Wo sind wir jetzt?«
»Wir flogen um die Sonne herum und beamten Sie an Bord«, antwortete Kim. »Jetzt befinden wir uns wieder am Ausgangspunkt: auf der vom Planeten abgewandten Seite der Sonne. Allerdings ist die Entfernung diesmal groß genug für einen echten Orbit.«
Janeway nickte. »Achten Sie auf weiterhin darauf, dass man uns vom Planeten aus nicht orten kann.«
»Haben Sie mich vermisst?« erklang eine Stimme vom Turbolift her.
»Willkommen daheim, Neelix«, sagte Kim. »Natürlich haben wir Sie vermisst. Besonders zur Essenszeit. Lieutenant Paris hat den kürzeren gezogen und musste kochen.«
»Mr. Neelix …« Janeway sah den Talaxianer an. »Auf dem Planeten haben Sie unter sehr schwierigen Bedingungen großen Mut bewiesen, ebenso wie Mr. Tuvok. Ich werde in
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