Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
dienen, vielen Furien den raschen Transfer in einen anderen Bereich des Universums zu ermöglichen.
Eigentlich verstehe ich das alles nicht«, fuhr B’Elanna fort und ärgerte sich darüber, dass sie es nicht verstand. Hätte sie solche Dinge begreifen können, wenn sie an der Akademie geblieben wäre? Diese Frage machte alles nur noch schlimmer.
»Ein Subraum-Spezialist wäre nötig, um die Hintergründe zu erklären. Nun, die starke Partikelstrahlung, die zu einem erheblichen Masseverlust des Sterns führen wird, kriecht mit nur einem Zwanzigstel der Lichtgeschwindigkeit durchs All, mit etwa fünfzehn-tausend Kilometern pro Sekunde. Gleichzeitig kommt es zu einem ersten Schub aus masselosen, hochenergetischen Neutrinos, die so schnell sind wie das Licht. Sie treffen hier auf die Neutrinokollektoren.« Torres betätigte eine weitere Schaltfläche, woraufhin achtunddreißig gigantische Spulen aus dünnem Draht blau glühten.
Sie wirkten wie metallene Spinnweben in der großen, sich noch immer drehenden Darstellung.
»Während der ersten dreihundert Nanosekunden werden die Neutrinos in Subraum-Pumpwellenenergie mit Bela-Smith-Ng-Struktur verwandelt - die gleiche Energie verwenden wir für die Übertragung von Subraum-Nachrichten. Doch in diesem Fall hat jedes Partikel ein um fünfzehn oder sechzehn Größenordnungen höheres energetisches Niveau. Rein theoretisch ist so etwas unmöglich - zumindest nach der Föderationswissenschaft.« Ihr Lächeln zeigte die Zufriedenheit eines Maquisarden.
»In den nächsten vierzehn Nanosekunden wird die Bela-Energie mehrere Millionen Mal durch eine runde Spule geleitet, und zwar hier.« B’Elanna markierte einen anderen Teil des Diagramms, bemerkte jedoch Verwirrung in den Zügen von Kim und Paris. Offenbar fiel es ihnen schwer, ihren Ausführungen zu folgen.
»Zu welchem Zweck?« fragte der junge Fähnrich leise. B’Elanna fühlte sich versucht, ihm die Hand auf den Arm zu legen. Kim wies immer wieder darauf hin, dass vielleicht ein guter Chefingenieur aus ihm geworden wäre, wenn er sich nicht für die Kommandolaufbahn entschieden hätte. Er glaubt seine Tüchtigkeit in Frage gestellt, weil er nicht sofort versteht, dachte Torres und war beinahe erleichtert, weil er ihre eigene Unzulänglichkeit teilte.
»Edvard Bela lebte auf einer Kolonialwelt, die heute ein Zentrum des Maquis-Widerstands darstellt, in jenem Raumgebiet, das nach dem angeblichen Friedensvertrag den Cardassianern zugesprochen wurde«, sagte B’Elanna. »Er glaubte folgendes: Wenn sogenannte Bela-Energie in eine kreisförmige Bahn gezwungen wird, so explodiert sie in die beiden einzigen möglichen Richtungen, nach vorn und nach hinten. Bei uns hat bisher niemand versucht, dieses Konzept auf die Probe zu stellen, doch den Furien scheint es gelungen zu sein, eine entsprechende Maschine zu bauen.«
»Es geht ihnen also tatsächlich darum, ein künstliches Wurmloch zu schaffen?« fragte Janeway fassungslos.
»Ja, zu diesem Schluss kamen Carey und ich.«
Captain Janeway sprach so schnell, dass selbst B’Elanna Mühe hatte, ihr zu folgen. »Die Furien haben etwas konstruiert, das eine enorme Energiemenge aufnimmt und für die Erzeugung eines Wurmlochs verwendet. Bei genauen Berechnungen würde sich vermutlich herausstellen, dass es bis zum Alpha-Quadranten reichen soll. Und sobald der Dimensionstunnel stabil geworden ist, wird eine Invasionsflotte hindurchgeschickt. Allerdings ist Eile geboten. Wieviel Zeit ist vergangen? Zwei Millisekunden. Und wie viele stehen insgesamt zur Verfügung? Fünfzehn. Gehen wir von zehn aus, um ganz sicher zu sein. Also bleiben nur noch acht Millisekunden. Das ist nicht genug Zeit, um die Schiffe durchs Wurmloch zu schicken. Der Tunnel muss um sie herum entstehen. Eine erste Warnung bekämen wir also, wenn Raumschiffe starten und sich an einer Stelle im All sammeln. Wie dick ist der projizierte Strahl, B’Elanna? Wie groß könnte der Transferradius sein? Und woher wollen die Furien so enorm viel Energie nehmen? Vorhin erwähnten Sie einen erheblichen Masseverlust des Sterns…«
Janeway unterbrach sich, als sie plötzlich begriff. Torres öffnete den Mund, um es laut auszusprechen, aber Tuvok kam ihr zuvor.
»Es gibt nur eine Möglichkeit, einen ausreichend starken Energieschub zu verursachen«, sagte der Vulkanier. »Die Furien beabsichtigen, ihre Sonne zur Supernova werden zu lassen.«
Bestürzte Stille herrschte. B’Elanna gewann den Eindruck, sie könnte die
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