Star Trek Voyager02 - Die Flucht
zurückkehre und dort warte, bis Ihnen eine Lösung des Problems einfällt?« schlug Neelix vor.
»Ich habe ein Nickerchen versäumt und bin sehr müde. Oh, es würde mir nichts ausmachen, Ihre Lösung zu verpassen und in unserer Gegenwart zu erwachen. Das wäre sogar wünschenswert.« Langsam schob er sich in Richtung Luke und behielt dabei die Humanoiden im Auge.
»Rühren Sie nichts an«, sagte B’Elanna. »Suchen Sie einfach nur den Raum auf und setzen Sie sich dortc « Sie unterbrach sich, als sie vor dem inneren Auge mehrere Bilder sah: Neelix nahm in einem Sessel Platz und lehnte sich zurück; über dem Korridorzugang blinkte ein Indikatorc »Nein, bleiben Sie stehen. Vielleicht befinden sich Sensoren in den Sesseln.«
»Wir bekommen Besuch«, sagte Neelix und deutete über die Rampe. Unten stand einer der Humanoiden: ein hochgewachsener Mann, der einen orangefarbenen Overall trug. Er stemmte die Hände an die Hüften und schütte mißbilligend den Kopf.
B’Elanna musterte den Fremden. Er hatte blaue, weit auseinanderstehende Augen, eine wie plattgedrückt anmutende Nase und mindestens acht Finger. Der Overall täuschte kaum über den breiten, massigen Oberkörper hinweg. Die Statur würde gut zu einem Klingonen passen, fand Torres.
»Es ist Ihnen nicht erlaubt, sich hier aufzuhalten«, sagte der Mann.
B’Elanna steckte den Tricorder ein und breitete die Arme zu einer beschwichtigenden Geste aus. »Das wissen wir«, erwiderte sie. »Aberc «
»Sie müssen zum Kontrollzentrum mitkommen.«
»Wir würden lieber zurückkehren«, meinte Torres. »Wir haben nicht damit gerechnetc «
»Ihr Aufenthalt an diesem Ort verstößt gegen die Verordnung acht fünf zwei Komma sechs eins.«
»Das tut uns leid«, sagte Kim. Er warf B’Elanna einen raschen Blick zu. »Wir wollten keine Gesetze übertreten. Durch Zufall lösten wir einen Transfer hierher ausc «
»Ein Achthunderter-Verstoß erfordert die Präsenz der betreffenden Personen im Kontrollzentrum. Wenn Sie mich nicht freiwillig begleiten, bin ich gezwungen, Gewalt anzuwenden.«
»Oh, wir kommen freiwillig mit!« Neelix hob die Hände, als er aus dem Schiff trat. »Das stimmt doch, Freunde, oder?«
Torres seufzte. Sie wollte nie in Schwierigkeiten geraten, und doch geschah das immer wieder.
»Also los«, sagte der Mann ungeduldig. »Es ist notwendig, daß wir uns so schnell wie möglich um diesen Verstoß kümmern.
Dieses Schiff muß die Plattform in spätestens drei Stunden verlassen haben. Dann kehrt die Echtzeit-Einheit zurück.«
B’Elanna sah zu ihren Begleitern und hoffte, daß sie mehr verstanden. Kim zuckte mit den Schultern. Neelix hielt die Hände noch immer hoch erhoben, trat über die Rampe und näherte sich dem Humanoiden. Neben ihm blieb er stehen – er reichte dem seltsamen Mann gerade bis zur Taille.
Torres beobachtete, wie der Fremde Neelix eine Zeitlang musterte. So etwas wie Verwirrung huschte durch seine Züge, die sich gleich darauf wieder glätteten – er schien Neelix’
Andersartigkeit für unwichtig zu halten.
»Beeilung«, sagte er, drehte sich um und ging fort. Offenbar rechnete er damit, daß ihm die drei ›Verbrecher‹ folgten.
»Uns bleibt keine Wahl«, sagte B’Elanna. Sie bedeutete Kim, als erster hinter dem Mann im orangefarbenen Overall zu gehen.
Anschließend kam Neelix, und sie selbst bildete den Abschluß der Kolonne. Unterwegs prägte sie sich alle Einzelheiten der Umgebung ein – um später zu dem Schiff zurückzufinden, das sie in die Vergangenheit des Planeten gebracht hatte.
Hoffentlich bekommen wir eine Chance zur Rückkehr, dachte sie besorgt.
Kapitel 5
Der Alarm ertönte im warmen Inneren des Hauses auf der Hügelkuppe und weckte Drickel, der auf einer Couch lag und schlief. Schon seit Jahren war der Alarm nicht mehr ausgelöst worden, und er hatte fast vergessen, wie sehr ihm das sanfte Bimmeln auf die Nerven gehen konnte.
»Schon gut, schon gut«, sagte er. »Alarm aus.«
Das Läuten verklang, wich den herrlichen Klängen von Flöten aus der Dritten Ära. Die Melodien stammten von den besten Musikern aus Rollingburgs Zuflucht.
Drickel gähnte herzhaft und setzte sich auf. Die grünen Töne des Wohnzimmers mit den verschiedenen Sitzgruppen erschienen fast übergangslos ins Grün des draußen wuchernden Dschungels überzugehen. Die Wände bestanden zum größten Teil aus breiten Fenstern und gewährten ihm einen Blick auf Dutzende von verschiedenen Tieren. Jenseits des Urwalds ragten
Weitere Kostenlose Bücher