Star Trek Voyager02 - Die Flucht
Zeit. Woraus folgte: Bei den vielen Leuten handelte es sich um temporale Wanderer. B’Elanna fragte sich, wie eine solche Gesellschaft funktionierte und auf welche Weise sie Paradoxa verhinderte. Warum forderte sie überhaupt derartige Probleme heraus?
Torres wünschte sich Antworten auf ihre Fragen.
Neelix hatte offenbar genug gesehen. Er trat vom einen Bein aufs andere und versuchte, die Aufmerksamkeit des Mannes im orangefarbenen Overall zu erringen. »Bringen Sie uns nach Hause?«
Der Mann musterte Neelix wie ein lästiges Insekt. »Ich bringe Sie zur Mittleren Zeitkontrolle für diese Ära.«
»Ära?« wiederholte Torres.
»Kontrolle?« Neelix wandte sich an Kim. »Die Sache gefällt mir nicht.«
Der Humanoide brummte etwas Unverständliches, drehte sich um und schritt durch die Menge. Er schien den übrigen Anwesenden keine Beachtung zu schenken; die Reisenden ignorierten sowohl ihn als auch die Landegruppe der Voyager.
Torres und Kim mußten sich beeilen, um nicht den Anschluß zu verlieren. Neelix zupfte am Ärmel des Mannes. »Ich glaube, Sie sollten uns besser gehen lassen. Lieutenant Torres kann ziemlich unangenehm werdenc «
»Neelix!« entfuhr es B’Elanna.
»Ich wollte nur darauf hinweisen, daß wir alles andere als harmlos sind. Und daß es uns nicht gefällt, kontrolliert zu werden.
Unter solchen Umständen können wir ziemlich unangenehm werden.« Neelix hing noch immer am Ärmel des Mannes, der verärgert auf ihn herabsah.
»Ich glaube nicht, daß wir mit Konsequenzen drohen sollten«, flüsterte Kim. »Bisher ist noch nichts passiert.«
»Wenn etwas passiert ist, dürfte es zu spät sein, oder?«
erwiderte Neelix. »Wer auch immer uns kontrollieren will: Er soll wissen, daß wir B’Elanna bei uns haben. Ihrer Geduld sind Grenzen gesetzt. Nicht wahr, B’Elanna?«
Ja, dachte die Klingonin. Grenzen, die inzwischen fast erreicht sind.
»Ich bezweifle, daß wir irgend etwas zu befürchten haben«, sagte Torres. »Mittlere Zeitkontrollec Ich nehme an, das bezieht sich auf etwas, äh, Durchschnittliches.«
»Auf etwas Durchschnittliches?« entfuhr es Neelix. Er erbleichte. »Halten Sie es für möglich, daß man uns durchschneiden will?«
Der Mann im orangefarbenen Overall blieb stehen und löste Neelix’ Hand vom Ärmel. »Die Mittlere Zeitkontrolle befaßt sich mit Problemen außerhalb der Echtzeit.«
»Oh«, erwiderte Neelix. »Dann ist ja alles klar.« Er schüttelte verwirrt den Kopf.
Torres gewann allmählich einen klareren Eindruck von der Situation.
»Sie haben eindeutig definierte Zeitperioden?« fragte sie.
»Darauf bezogen Sie sich, als Sie von der Zeitkontrolle für diese Ära sprachen, nicht wahr?«
Der Mann nickte und schob sich an einer Familie vorbei. Torres und Kim folgten ihm. Neelix blieb stehen und starrte zu einigen Kindern, die größer waren als er. Dann stellte er fest, daß die anderen den Weg fortgesetzt hatten, und er beeilte sich, um zu ihnen aufzuschließen.
»Wie lang ist eine Ära?« fragte Torres.
»Fünfhunderttausend Jahre«, antwortete der Mann in einem geringschätzigen Tonfall. Offenbar vertrat er die Ansicht, daß über solche Dinge alle Bescheid wissen sollten.
In B’Elanna verdichtete sich unterdessen der Eindruck, das Konzept des Mannes zu verstehen. Wenn die Humanoiden in Ären dachten, dabei zwischen Echtzeit und Mittlerer Zeit unterschiedenc
»Die Echtzeit vergeht für Sie auf die gleiche Weise wie für uns.
Sie führt linear in die Zukunftc «
»Verstreichende Zeit führt immer in die Zukunft. Allerdings: Manchmal reisen wir auf dem Zeitstrom zurück.«
Torres verabscheute den herablassenden Tonfall. Ein Professor an der Akademie hatte auf diese Weise gesprochen undc ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt.
Sie sah zu Neelix und beherrschte sich – um nicht zu beweisen, daß er recht hatte.
»Ich weiß noch immer nicht, warum Sie uns zur Zeitkontrolle bringen wollen.«
»Wahrscheinlich deshalb, weil wir Fremde sind«, sagte Kim. Er warf B’Elanna einen Blick zu, der von tiefem Unbehagen kündete. Die Klingonin verstand seine Empfindungen, denn auch in ihr selbst prickelte Unruhe. Allerdings: Es entsprach ihrem Wesen, Konfrontationen herbeizuführen. Kim hingegen neigte dazu, sich immer zu fügen.
Nur mit meiner Methode können wir hoffen, Antworten zu bekommen, dachte Torres.
»Die Mittlere Zeitkontrolle reguliert den Reiseverkehr«, erwiderte der Mann. Er schien der Meinung zu sein, damit alles erklärt zu
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