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Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Titel: Star Trek Voyager02 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith; Kristine Kathryn Rusch
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fassen. Ihr fiel plötzlich das Atmen schwer. »Was?«
    Die Luke öffnete sich mit einem leisen Zischen.
    »Wie viele Nullen hat eine solche Zahl?« wandte sich Neelix an Kim.
    Der Fähnrich schüttelte den Kopf.
    Neelix hob die rechte Hand, zählte mehrmals die Finger, benutzte Daumen und Zeigefinger der linken Hand. Nach einer Weile blickte er zu B’Elanna auf, und diesmal zeigte sich nur Fjnst in seinen Zügen. Die Härchen an den Wangen hatten sich aufgerichtet, und die Flecken schienen dunkler geworden zu sein.
    »Jetzt verstehe ich, was Sie und die anderen Besatzungsmitglieder der Voyager so weit von der Heimat entfernt empfinden«, sagte er leise.
    Kapitel 7
    Das Paar weiter oben auf der Rampe hatte drei Kinder und mindestens viermal soviel Gepäck, wie es für eine Ära mit warmem Klima zulässig war. Drickel wartete weiter unten, während die Familie ihre Sachen sortierte: Die meisten Gegenstände steckten in einfachen Netztaschen, die viel zu leicht rissen. Er beobachtete, wie die Mutter zum Transporter eilte und sich unterwegs bei den anderen Passagieren entschuldigte. Sie gab ihren persönlichen Code ein, betätigte eine falsche Taste, fluchte leise und wiederholte den Vorgang. Als die Taschen entmaterialisierten, lief sie wieder die Rampe hoch, entschuldigte sich erneut und kehrte zu ihrer Familie zurück. Einige Beamte, die nach derartigen Verstößen gegen die Vorschriften Ausschau hielten, winkten die übrigen Reisenden weiter.
    Das Shuttle war voll, aber niemand brauchte zu stehen. Drickel lehnte sich im Sessel zurück, schlug die Beine übereinander und verschränkte die Arme. Seiner schlichten Uniform schenkte man nur beiläufige Aufmerksamkeit. Da er praktische Schuhe und einfache Kleidung trug, hielt man ihn für einen unwichtigen Bürokraten. Nun, wer genauer darüber nachdachte, mußte zu dem Schluß gelangen, daß er einer besonders aufregenden Arbeit nachging.
    Aber kaum jemand vergeudete einen Gedanken daran.
    Außerdem: Die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Person wiederzusehen, war äußerst gering. Deshalb ignorierte man sich.
    Die Fähre startete und landete zweimal, bevor Drickel sein Ziel erreichte, doch nur wenige Leute – die meisten von ihnen trugen orangefarbene Overalls – stiegen aus. Er war zur zentralen Shuttlestation der Ära 889 unterwegs. Die meisten anderen Reisenden wollten weiter den Zeitstrom hinauf, zu Epochen, die sich besser für einen Familienausflug eigneten.
    Mit geschlossenen Augen legte er Millionen von Jahren zurück.
    Seit sechs Komma sieben Echtzeitjahren hatte er kein Shuttle mehr benutzt, aber jede einzelne Bewegung erschien nach wie vor vertraut. Er glaubte sich fast imstande, den Kurs mit geschlossenen Augen zu programmieren.
    Als die Fähre in 889 landete, stieg Drickel allein aus. Das überraschte ihn nicht. In all den Echtzeitjahren seines Dienstes als Wächter hatte ihn nie jemand begleitet, wenn er das Shuttle in dieser Ära verließ.
    Er schritt über die Rampe und erinnerte sich daran, warum er diese Station nicht mochte: Er haßte die hiesige Luft. Sie war viel zu trocken. Am Einsatzort ging’s noch viel schlimmer zu. Dort riskierte er, daß ihm die Nase völlig austrocknete. Und er mußte sich Creme auf die Lippen streichen, damit sie nicht platzten und bluteten.
    Seine Arbeit bestand darin, auf Alarme zu reagieren und die verlassenen Shuttlestationen in fünfzig verschiedenen Epochen zu bewachen. Die besseren Aren erforderten seine Aufmerksamkeit nur sehr selten. Meistens mußte er die schwierigen aufsuchen, die alle mieden, selbst Forscher und Wissenschaftler.
    Achthundertneunundachtzig Echtzeit ging noch. Aber dreihunderttausend Jahre weiter in der Zukunft wurde es wirklich ungemütlich.
    Drickel trat von der Rampe herunter und gewann den Eindruck, daß ihm langsam die Augen austrockneten. Der Nachmittag war warm, fast heiß, und die hohe Temperatur weckte in ihm Sehnsucht nach dem Dschungel, nach der Feuchtigkeit im grünen Dickicht. Er stellte sich vor, wie sie ihn umhüllte, einer freundlichen Präsenz gleich empfing. Hier schien die Luft ein Feind zu sein, der seine Lebenskraft stahl, ohne irgendeine Gegenleistung anzubieten.
    Er verharrte kurz, um sich wieder an die Gegenwart von anderen Personen zu gewöhnen. Sie umflossen ihn wie Wasser einen Stein. Viele von ihnen trugen die für Regierungsarbeiter typische blaue und purpurne Kleidung. Hier und dort wankte jemand mit Schuhen, deren Sohlen spitz zuliefen; jene Leute ließen keinen

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