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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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und Passagierabteil. Der Boden unter ihm war verbeult und grub sich in seinen Rücken. Die Hülle des Schiffes war an der Decke von der Nase bis zum Heck aufgerissen. Das Raumschiff würde nie wieder fliegen.
    Also bin ich hier gefangen. Wir sind gefangen, wenn Organa noch lebt. Ein langsamer Tod anstatt eines schnellen. Am Ende gewinnen die Sith also doch .
    Nein. Das war Schwarzseherei. Ein Jedi dachte nicht so.
    Er schloss die Augen und überprüfte seinen Zustand genauer. Alles tat weh, das schon. Aber es war nicht der gleiche Schmerz, den er nach dem Terroranschlag auf Coruscant verspürt hatte. Da hatte er sich alles gebrochen, und der Schmerz war hellrot und scharf wie ein Diamantsplitter gewesen. Dieser Schmerz dagegen war nur ein blasses Rot, ein Widerhall früherer Verletzungen, die zwar verheilt, aber nicht vergessen waren.
    Mühsam hob er den Kopf und schaute ins Cockpit. Die Steuerkonsole war völlig zerstört, als hätte ein Riese voller Wut mit der Faust darauf eingeschlagen. Das Fenster aus Transparistahl war nur noch eine Ansammlung scharfkantiger Scherben. Verkohlte Kabel, von denen einige immer noch gelegentlich Funken sprühten, baumelten von der Decke oder lagen wie farbenfrohe Innereien auf dem Boden.
    Als hätte der Anblick seine anderen Sinne reaktiviert, konnte er seine Umgebung wieder hören und riechen: den scharfen Gestank der verkohlten Kabel, das schrille Zischen verströmter Hydraulikflüssigkeiten. In der kühlen Luft draußen, die durch die gebrochene Hülle drang, lag der Geruch von metallischem Rauch und Asche, wodurch sich eine dünne Schicht Ruß auf seine Zunge legte, der sich mit seinem Speichel vermischte, was einen schrecklichen Geschmack ergab.
    Und dann durchdrang ein Knistern die Stille, das nach einem züngelnden Feuer klang. Keine hohen Flammen, die alles verschlangen, sondern ein kleines lustiges Lagerfeuer. Was hatte das zu bedeuten? Stand das Raumschiff in Flammen?
    Steh auf. Steh auf – lieg hier nicht einfach nur herum! Aber seine Knochen schienen nicht mehr ihm zu gehören, und seine Muskeln waren schlaff ohne jede Spannkraft. Sein ungehorsamer Körper ignorierte den Befehl. Das Eis in seinen Adern zog ihn nach unten. Und noch tiefer in ihm hörte er schwach, aber beharrlich das gehässig schadenfrohe Wispern eines Sith.
    Stirb, Jedi, stirb Jedi, stirb Jedi, stirb …
    Eine neue Woge Adrenalin ertränkte das Wispern. Sein Geist war wieder erwacht, und er erkannte, dass die Flammen wohl außerhalb des Schiffes brannten. Die überhitzte Hülle hatte wohl trockenes Gras oder abgestorbenes Holz um die Absturzstelle herum in Brand gesetzt. Es wehte kein starker Wind, sodass sich das Feuer nicht ausbreiten konnte. Wie viel Treibstoff war ausgetreten, um die Flammen zu nähren? Es gab Bäume – er meinte sich daran zu erinnern, in jenen letzten verzweifelten Momenten, ehe sie auf die Oberfläche krachten, Bäume gesehen zu haben –, aber da um ihn herum kein Waldbrand loderte …
    Vielleicht verbrenne ich ja doch nicht bei lebendigem Leib.
    Aber er konnte immer noch verhungern. Oder verbluten, wenn seine Verletzung nicht behandelt wurde. Oder erfrieren, falls auf Zigoola nachts die Temperaturen entsprechend fielen. Vielleicht hing das Raumschiff an einer steil abfallenden Klippe. Ein kurzer Erdstoß oder eine starke Bö reichten möglicherweise, um es in die Tiefe stürzen zu lassen, sodass er zermalmt wurde.
    Mit anderen Worten, Kenobi: Lieg hier nicht einfach rum! Steh auf. Steh auf. Übernimm die Kontrolle über die Situation und finde einen Weg aus dieser Bredouille!
    Doch sein widerspenstiger Körper wollte einfach nicht hören.
    Stirb, Jedi. Stirb, Jedi. Stirb, Jedi, stirb …
    Ohne Vorwarnung und mit einer Schnelligkeit, die ihm den ohnehin schon keuchenden Atem raubte, verschwand das Schiff um ihn herum, und er war wieder auf Taanab. Er war wieder dreizehn Jahre alt, mager und verängstigt, während er vor Entsetzen schrie, weil die Feuerwanzen über ihn herfielen.
    Qui-Gon! Qui-Gon, helft mir!
    Aber Qui-Gon konnte ihn nicht hören. Qui-Gon war tot.
    Plötzlich war er fünfundzwanzig, immer noch ein Padawan, und er kämpfte gegen einen Sith. Gefangen zwischen Energiefeldern sah er, wie der mörderische Zabrak zuschlug. Er sah den Schock und den Schmerz auf dem Gesicht seines Meisters, als das rote Lichtschwert sein Ziel fand. Er spürte den hämischen Triumph des Sith, spürte seinen eigenen Kummer und die Wut.
    Und dann, im Hangar auf dem Planeten Geonosis, lag

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