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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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trinken.« Er nahm noch einen Schluck Wasser, spülte den Mund damit und spuckte es wieder aus.
    »Also können wir jetzt aufbrechen? Wir sollten los«, meinte Bail, der den drängenden Tonfall in seiner Stimme hasste. Er hasste es, dass er es sein musste, der einen anderen antrieb und hetzte, um zu bekommen, was er wollte. Aber Obi-Wan sah völlig erschlagen aus, so als würde er gleich wieder einschlafen. Und ihnen lief die Zeit davon. »Jetzt , Obi-Wan«, fügte er hinzu. »Egal, was passiert, wir müssen weiter. Wir müssen in diesen Tempel hinein, dieses Sith-Holocron finden und es zerstören. Danach suchen wir dann eine Möglichkeit, wieder nach Hause zu gelangen. Denn ich will verdammt sein, wenn ich mich hier hinlege und sterbe. Die Genugtuung gönne ich den Sith nicht.«
    »Bail …« Obi-Wan schlang die Arme um seine Schienbeine, als wollte er sie so daran hindern auseinanderzufallen. »Ich kann nicht. Ich kann nicht näher an diesen Ort heran. Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch einigermaßen unter Kontrolle halten kann.«
    »Macht Euch keine Sorgen. Ich werde aufpassen, dass Ihr Euch nichts antut.«
    Obi-Wan lächelte; es war ein sehr schwaches Lächeln. »Ich meinte eher, dass ich für Euch gefährlich werden könnte.«
    »Nun, Ihr könnt aber nicht hierbleiben«, entgegnete Bail Organa. »Ich lasse Euch nicht zurück. Ihr werdet überall diese Stimme hören und diese Visionen erleiden, und dann ist es besser, Ihr seid in meiner Nähe. Zumindest kann ich dann ein Auge auf Euch haben.«
    »Bail.« Obi-Wan ließ die Stirn auf seine Knie sinken und verbarg sein Gesicht, verbarg seine Augen. »Auch ich habe meine Grenzen.«
    Nein. Nein. Sie würden jetzt nicht einfach aufgeben. »Vielleicht«, sagte Organa und behielt den harten, mitleidslosen Ton bei. »Aber Ihr habt sie noch nicht erreicht. Ihr habt mir noch nichts getan. Und ich glaube auch nicht, dass Ihr das tun werdet. Davon abgesehen habe ich Euer Lichtschwert. Was könntet Ihr mir also schon groß antun? Und jetzt – lasst uns endlich aufbrechen!«
    Mühsam stand Obi-Wan auf. »Wenn das Eure Vorstellung von diplomatischem Vorgehen ist«, meinte er, während sein ganzer Körper schwankte, »dann muss ich Euch leider mitteilen, dass Eure Technik noch sehr viel zu wünschen übrig lässt.«
    Bail lächelte, obwohl er den Tränen näher war denn einem Lachen. »Ich nehme mir ein Beispiel an Padmé.«
    Obi-Wan sah ihn verwirrt an, dann schüttelte er den Kopf. »Ach ja, ich erinnere mich. Anakin hat es mir mal erzählt. Aggressive Verhandlungsführung nennt man das. Sehr komisch.«
    »Das ist unsere Padmé«, stimmte Bail ihm zu. »Die Meisterin der Komik. Und jetzt los. Wir sind auf der Zielgeraden. Wir können es schaffen. Also lasst uns aufbrechen.«
    Obi-Wan schloss die Augen und hob sein bleiches Gesicht dem Himmel entgegen. »Nun gut, Bail«, murmelte er. »Wir machen es, wie Ihr sagt. Unter einer Bedingung.«
    »Oh, oh, ich ahne Böses«, sagte Bail und versuchte, einen leichten Tonfall anzuschlagen, was ihm kläglich misslang.
    Obi-Wan schlug die eingefallenen Augen auf. In seinem Blick lag nicht nur Schmerz und Erschöpfung, sondern auch wilde Entschlossenheit. »Achtet darauf, dass Ihr das Lichtschwert immer bei Euch habt. Und wenn Ihr auch nur den Verdacht habt, ich könnte Euch angreifen …«
    Wie bitte? Der Kerl machte wohl Witze. »Das wird nicht geschehen.«
    »Es könnte.«
    »Nein, kann es nicht. Ihr seid Meister Obi-Wan Kenobi.«
    »Ja, nun …«, meinte Obi-Wan mit schmerzlicher Miene. Er sah so bleich und mitgenommen aus. »Meister Kenobi hat schon bessere Tage gesehen.«
    Der Marsch zur Schlucht dauerte beim zweiten Mal viel länger. Bail war entsetzlich müde, aber Obi-Wan war fast völlig entkräftet. Er musste sich bemühen, überhaupt auf den Beinen zu bleiben und auf dem unebenen Grund nicht zu stürzen.
    Auf halbem Wege zur Schlucht brach er unter dem Ansturm weiterer Visionen zusammen. Bail saß wartend neben ihm und lehnte mit dem Rücken an einem knorrigen Baumstumpf, während er mit flachen Atemzügen die muffig modrige Luft des Waldes einatmete und sich dabei an den süßen Duft der blumenübersäten Wälder Alderaans erinnerte, an das weiche Gras unter den herrlich hohen Bäumen, den Gesang der Vögel, den tiefblauen Himmel, den warmen Sonnenschein, Brehas Hand in seiner.
    Er schloss die Augen und versetzte sich an jenen Ort, versetzte sich in seine eigenen Erinnerungen, damit er nicht mehr an denen von Obi-Wan

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