Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
Sache zu tun. Verlasst Coruscant. Kehrt nach Naboo zurück. Gebt Anakin die Zeit, die er braucht, um sich von seiner Verletzung zu erholen – und erkennt, was Ihr und ich bereits wissen: dass die einzige Lösung in dieser unseligen Situation ist, wenn ihr getrennte Wege geht.«
Sie drängte die aufsteigenden Tränen zurück. Ihr sagt, Ihr würdet verstehen, Obi-Wan, aber das tut Ihr nicht. In allen wichtigen Belangen kennt Ihr Anakin überhaupt nicht. Aber ich. Ich kenne ihn. Ich habe gesehen, wie er wirklich ist. Alles. Mit meiner Liebe kann ich ihn retten.
Aber das konnte sie Obi-Wan nicht sagen. Er würde es nie glauben. Und jetzt, da er wusste, dass sie und Anakin einander liebten, würde er auch nie ein Auge zudrücken. Also musste sie ihn glauben machen, dass er sie davon überzeugt hatte, Anakin zu verlassen, wäre das einzig Richtige. Es machte sie traurig, dass es nötig war, zu so einer List zu greifen. Sie mochte Obi-Wan sehr. Und sie wusste, dass er Anakin liebte – auf die farblose, beherrschte Art, wie sie Jedi zu eigen war. Doch Anakins Liebe war wie die glühende Hitze einer Supernova. Beim Versuch, diese zu beherrschen, würden die Jedi ihn vernichten.
Ich würde eher sterben, als das geschehen zu lassen.
Sie hob den Blick. »Glaubt Ihr wirklich, dass ich ihm mit meiner Liebe nur schade?«
»Ja, Padmé«, erwiderte er und musste sich räuspern. »Das tue ich.«
Es war nicht schwer, die Tränen wieder in ihre Augen steigen zu lassen. Der schlichte Ernst in seiner Stimme tat ihr weh, und damit hatte sie nicht gerechnet. »Aha.«
»Es tut mir leid«, beteuerte er und klang dabei ganz hilflos. »Ich wünschte, die Dinge würden anders liegen. Das tue ich wirklich. Aber Ihr müsst verstehen … Aus dieser Beziehung kann nichts Gutes erwachsen – weder für Euch noch für ihn.«
»Vielleicht … vielleicht habt Ihr recht«, flüsterte sie und legte dabei gerade das rechte Maß an Zurückhaltung in ihre Stimme.
»Ich habe recht.«
Sie unterdrückte ein Schluchzen. »Ich will ihm nicht wehtun.«
»Das weiß ich, Padmé. Aber lieber eine kleine Grausamkeit jetzt als ein vernichtender Zusammenbruch später.«
Jetzt ließ sie die Tränen fließen, ohne sie länger zurückzuhalten. »Das wird er mir nie verzeihen.«
Obi-Wan trat einen Schritt näher. »Vielleicht nicht«, meinte er mit stockender Stimme. »Aber könntet Ihr es Euch verzeihen, wenn Ihr ihn mit Eurer Liebe vernichtet?«
»Nein. Ich würde sterben«, erwiderte sie schlicht und äußerte damit die reine Wahrheit.
»Dann wisst Ihr, was Ihr zu tun habt.«
»Ja«, flüsterte sie immer noch weinend. »Ich werde Coruscant verlassen. Ein bisschen Zeit bei meiner Familie verbringen. Und … vielleicht werde ich nicht zurückkehren. Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher, ob ich noch etwas bewirken kann. Ich habe den Kampf gegen die Bildung einer Armee verloren, und jetzt befürchte ich, dass die Stimmen derjenigen, die friedliche Lösungen anstreben, völlig zum Schweigen gebracht worden sind. Ich brauche etwas Zeit, um mir darüber klar zu werden, was ich als Nächstes tun werde.«
Obi-Wan überraschte sie damit, dass er ihre Hand ergriff. Seine Finger waren kalt. »Ihr habt unrecht. Der Senat braucht Euch jetzt mehr denn je.«
Sanft entzog sie ihm ihre Hand. »Vielleicht. Obi-Wan … ich sollte diejenige sein, die mit Anakin bricht. Wenn es von Euch kommt, wird er wütend auf Euch sein und es Euch übel nehmen. Ich will nicht, dass sich meinetwegen ein Schatten auf Eure Beziehung zu ihm legt. Davon abgesehen würde er Euch unter Umständen auch gar nicht glauben, wenn es von Euch kommt, und dann würde ich es ihm eh noch einmal sagen müssen.«
Er strich sich über den Bart und dachte nach. »In Ordnung.«
»Lasst Anakin mich nach Hause nach Naboo begleiten. Von ihm Abschied zu nehmen, könnte schwierig werden. Ich möchte, dass wir unter uns sind, wenn wir auseinandergehen. Bitte, Obi-Wan«, sprach sie weiter, als sie sah, dass er zögerte. »Zumindest das schuldet Ihr mir.«
Er seufzte. »Ich verspreche nichts, aber … ich werde mein Bestes geben.«
»Danke.«
»Padmé …« Er schüttelte den Kopf. »Ihr tut das Richtige. Das ist das Einzige, was dafür sorgt, dass er sicher ist. Anakin wird seine ganze Kraft, all seine Konzentration für das, was auf ihn zukommt, brauchen. Jetzt seht Ihr das noch nicht, aber irgendwann werdet Ihr verstehen.«
Dann verließ er sie. Sie genoss es, wieder allein zu sein, und trat auf
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