Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
Vom Netzwerk:
Kenobi zu. »Was haltet Ihr von dem Plan?«
    »Ich sagte, geht weg!«, rief Obi-Wan und stieß die rechte Faust nach vorn. Bail spürte den Schlag auf seiner Brust, spürte, wie er von der Macht erfasst wurde und hilflos durch die Luft flog, um dann in dreißig Schritt Entfernung mit dem Rücken auf dem Schutt des Tempels zu landen. Der Angriff war viel heftiger als noch im Raumschiff, wo er aus dem Cockpit geschleudert worden war. Aber da hatte Obi-Wan sich auch noch unter Kontrolle zu halten versucht.
    Dieses Mal nicht. Der Aufprall rief jeden einzelnen Schmerz in Bails Körper wieder wach. Er konnte sich nicht bewegen, er konnte nicht atmen, konnte weder sprechen noch stöhnen. Sein gesamtes Nervensystem war zusammengebrochen – das Lichtschwert war jetzt nutzlos für ihn. Er konnte nur daliegen und warten.
    Obi-Wan hatte angekündigt, dass das passieren würde. Er hatte gesagt, dass er sich verändern würde. Aber ich habe ihm nicht geglaubt. Ich bin ein Narr. Dieses Mal werde ich wirklich sterben.
    Aber Obi-Wan beachtete ihn gar nicht mehr. Er hockte immer noch auf den Knien und drückte sich den schwarz-roten Kristall an die Stirn, während sich seine Lippen bewegten und immerzu ein Wort wiederholten, lautlos und verzweifelt – aber es schien so, als würde nichts passieren.
    »Ich kann nichts hören!«, rief er. »Hör mit dem Flüstern auf!«
    Bail wollte den Umstand, dass Obi-Wan abgelenkt war, nutzen und sich bewegen, aber sein Körper befand sich immer noch im Schockzustand und weigerte sich, ihm zu gehorchen. Und dann, als er schon dachte, dass er wirklich gleich ersticken würde, zuckte sein Zwerchfell, und er konnte wieder atmen. Er keuchte pfeifend und beugte seine Arme und Beine, während er einen schreckerstarrenden Moment lang das Gefühl hatte, er könnte sich eine ganz schwere Verletzung zugezogen haben. Er hörte das Knirschen, Knacken und Krachen von Steinen, als sich das Geröll unter ihm bewegte. Das brachte ihn ungeachtet aller Schmerzen sofort hoch, denn er stellte sich vor, wie die rotschwarzen Platten unter ihm nachgeben würden.
    Da schleuderte ihn Obi-Wan wieder durch die Luft.
    Diesmal krachte er seitlich auf eine freie Stelle. Etwas riss in seiner linken Schulter, die bereits so arg in Mitleidenschaft gezogen war, und glühender Schmerz überflutete jeden Nerv. Er vergrub die Zähne in seiner aufgeplatzten Lippe, um einen Schrei zu unterdrücken. Benommen, wie er war, meinte er, dafür Obi-Wan schreien zu hören.
    »Sei still! Sei still!«
    Am Ende hat er jetzt doch den Verstand verloren. Er kann sich meinetwegen den Kopf abreißen, mir ist das egal.
    Doch das war es nicht. Der Gedanke resultierte aus all den Tagen und Nächten voller Anspannung, Hunger, Durst und Angst. Obi-Wan war nicht der Feind, denn er wurde selbst auf grausamste Weise vom Feind angegriffen.
    Wie kann ein Jedi wie Obi-Wan verrückt werden? Nach all den Jahren der Ausbildung, nach dem, was er alles gesehen und getan hat? Er ist ein guter Mann. Er ist ein großartiger Mann. Wie kann das sein?
    Es war die Dunkle Seite, und die Sith waren dafür verantwortlich.
    Ich hätte nie gedacht, dass ich jemanden so sehr hassen könnte. So sehr hassen, dass ich den Hass förmlich schmecken kann. So sehr hassen, dass ich töten könnte.
    Ein langer, schmaler Schatten fiel über sein Gesicht. Er sah auf und erblickte Obi-Wan, der wie ein Alptraum aus den neun corellianischen Höllen über ihm aufragte. Bail Organa tastete mit geschwollenen, unbeholfenen Fingern nach dem Lichtschwert, konnte es nicht vom Gürtel lösen, war nicht in der Lage, die Lichtklinge zu zünden, was er aber auch gar nicht wagte, weil es ja noch am Gürtel klemmte.
    Es war vorbei. Endgültig vorbei. Obi-Wan war ein Jedi. Er würde ihn mit bloßen Händen umbringen. Bail wappnete sich für das, was kommen würde, dachte noch einmal an Breha und wartete auf den Tod.
    Obi-Wan hob die Hand, die immer noch den schwarz-roten Kristall umklammerte. »Nein! Nein! Bail, helft mir!«
    Und Bail stockte der Atem. Er erkannte, dass ihm die Bitte wie das letzte Stadium eines Deliriums vorkam. »Wie bitte?«
    »Helft mir!« Obi-Wan klang verzweifelt. Und dann, als wären ihm die Kniesehnen durchtrennt worden, fiel er plötzlich zu Boden. »Der Kristall ist telepathisch. Er kann Kontakt zu Yoda im Jedi-Tempel aufnehmen.«
    Er hatte Hilfe gerufen? Mit einem Stein?
    Ich werde diese Leute nie begreifen. Deren Welt ist mir einfach zu mysteriös.
    »Ich weiß nicht … Es tut

Weitere Kostenlose Bücher