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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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magischen Sith-Zeichen, die in die Oberfläche eingraviert waren. Es war ein Holocron. Das Artefakt fühlte sich lebendig an, es vibrierte vor Hass und Wut und Abscheu. Es vibrierte vor roher Kraft, in einer Weise von der Dunklen Seite belebt, wie Obi-Wan es noch nie zuvor gespürt oder auch nur für möglich gehalten hatte. Solch ein kleiner Gegenstand so voller bösartiger Kraft.
    Seine Knochen bröckelten und verwandelten sich in Asche. Er starb, die Sith hatten gewonnen.
    Mit dem letzten Atemzug, der ihm noch geblieben war, schleuderte er das Holocron zu Boden. Und das Feuer erlosch.
    Er lag auf einem Boden, der zuckte und bebte, während er der Stille in seinem Kopf lauschte und noch gar nicht begreifen konnte, was das bedeutete. Er schaute zu der hohen Decke empor und beobachtete verständnislos, wie sie von Seite zu Seite wankte. Er sah, wie sich die Wände bewegten, während er dem steinernen Wehklagen des Sith-Tempels lauschte.
    Von draußen hörte er jemanden seinen Namen rufen. Er rief ihn immer wieder.
    »Kommt da raus, Obi-Wan, verdammter Narr! Das Gebäude bricht gleich zusammen!«
    Das war … Bail. Bail Organa. Ein guter Mann für einen Politiker.
    Und plötzlich erinnerte er sich wieder, warum er überhaupt in dieses fürchterliche Bauwerk eingedrungen war. Er suchte nach einer Möglichkeit, wieder nach Hause zu gelangen. Er musste Bail Organa retten, für dessen Leben er die Verantwortung trug. Stöhnend und würgend kam er auf Hände und Knie hoch, um sich dann mühsam ganz aufzurichten. Er hatte so starke Schmerzen, dass er kaum geradeaus sehen konnte.
    Mittlerweile bebte der ganze Tempel. Obi-Wan taumelte von Nische zu Nische und wühlte sich durch die Sammlung der Artefakte. Bücher – nein. Schriftrollen – nein. Die Drusen ließen ihn wieder würgen, aber er konnte nichts spüren, was an ihnen von Nutzen gewesen wäre. Schnell, schnell! Alle Wände schwankten, und die Nischen spien ihre Schätze aus, sodass Artefakte auf den widerlichen Mosaikboden geschleudert wurden.
    Er entdeckte ein vorher verborgenes Versteck mit Kristallen und fuhr mit den Fingern leicht über sie hinweg, doch sie bewirkten nur, dass ihm schwindelig wurde. Auch keine Möglichkeit, wieder nach Hause zu kommen.
    In der nächsten Nische ein einzelner Kristall, rot und geborsten. Kaum berührte er ihn, schrie er auch schon vor Abscheu auf – denn er erkannte ihn wieder. Er erinnerte sich an ihn. Spürte seinen Widerhall in seinem Kopf. Mit diesem Ding, mit diesem widerwärtigen Monster hatte der ganze Alptraum angefangen. Vom Tempel aus hatte es in das Raumschiff gegriffen, hatte es ihn gepackt und ihn verbogen. Es hatte versucht, ihn zum Mörder zu machen, indem es ihn dazu gezwungen hatte, das Raumschiff zum Absturz zu bringen. Der üble Hauch des Todes umgab es immer noch, obwohl es zerstört war.
    Er hörte wieder Bails Stimme, in der sich Wut und Bewunderung miteinander mischten. »Die Sith hatten irgendwie die Kontrolle über Euch gewonnen. Aber Ihr habt Euch schließlich befreit. Kurz bevor wir abgestürzt sind. Es hat Euch fast umgebracht, aber Ihr habt Euch befreit. Ihr habt den Sturzflug abgefangen und … irgendetwas mit der Macht getan.«
    Frische Kraft strömte in seinen Körper. Er packte den roten Kristall und schleuderte ihn zu Boden. Beim Aufprall zerbrach er in tausend Splitter, und Obi-Wan hätte fast gejuchzt. Doch dann bäumte sich der Boden wie in rasender Wut auf, und er verlor das Gleichgewicht. Er stürzte, und als er mit seinem verletzten Knie aufschlug, schrie er gellend auf. Wieder schwankte alles, und noch mehr Kristalle fielen aus den Nischen, die wie verdorbene Eier zerbrachen.
    Er tastete nach der nächsten Nische, um sich festzuhalten und daran hochzuziehen, während er sich weiter suchend umschaute, denn er wollte erst im letzten Moment fliehen, versuchen zu fliehen. Seine Finger schlossen sich um etwas Kaltes, Raues, Schreckliches …
    … und tief in seinem geschundenen Geist öffnete sich ein Fenster. Er konnte durch die Galaxie hindurchsehen, als wäre es nur ein voller Raum. Den Bruchteil einer Sekunde war es wundervoll – und dann traf ihn wieder die Dunkelheit mit voller Wucht.
    Stirb, Jedi. Stirb, Jedi. Stirb, Jedi, stirb …
    Er ließ den schwarz-roten Kristall fallen, würgte Galle und versuchte nicht umzufallen, damit er seine Suche fortsetzen konnte. Aber der Boden hob und senkte sich, und die Decke brach auseinander. Das Ganze erinnerte an die Frühlingsschmelze, wenn das

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