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Star Wars™ Darth Plagueis

Star Wars™ Darth Plagueis

Titel: Star Wars™ Darth Plagueis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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erschaffen und die Toten wiederauferstehen zu lassen. Es hieß, dass machtvolle Adepten in der Lage gewesen seien, die Atmosphäre von Planeten mit Energie der Dunklen Seite zu tränken, Sterne explodieren zu lassen oder ganze Gruppen auf einmal zu paralysieren, wie Exar Kun es anscheinend mit ausgewählten Mitgliedern des Republikanischen Senats gemacht hatte. Andere Adepten hingegen setzten die Hexerei lediglich als Mittel ein, um die alten Sith-Zaubersprüche und -Talismane besser zu verstehen.
    Darth Bane hatte die Hexerei als eine der reinsten Formen der dunklen Seite der Macht bezeichnet, und doch war es ihm nicht gelungen, diese Energie auch nur mit annähernd so viel Geschick für sich zu nutzen, wie seine einstige Schülerin Zannah. Allerdings glaubten Banes Anhänger, dass er mit einer Technik von noch größerer Bedeutung experimentiert hatte: mit der der Essenzübertragung, die er dadurch erlernt hatte, dass er das Holocron von Darth Andeddu in seinen Besitz gebracht und sich dessen Wissen einverleibt hatte. Bei dieser besonderen Technik ging es darum, das Bewusstsein eines Individuums in einen anderen Körper zu übertragen, oder – in einigen Fällen – in einen Talisman, in einen Tempel oder in einen Sarkophag. Auf diese Weise hatten die meisten der mächtigen alten Sith-Lords den Tod überdauert, um jene heimzusuchen und in Angst und Schrecken zu versetzen, die es wagten, ihre Gräber zu schänden.
    Allerdings hatte das alles nichts mit körperlichem Überleben zu tun. Plagueis war nicht daran interessiert, als geisterhafte, körperlose Präsenz im Diesseits zu verweilen, zwischen den Welten gefangen und außerstande, Einfluss auf das Reich der Lebenden zu nehmen, außer durch die Taten willensschwacher Wesen, die er dazu anstacheln, überreden oder durch schiere Willenskraft zwingen konnte, das zu tun, was er wollte. Noch strebte er danach, seinen Verstand in den Leib eines anderen zu übertragen, ganz gleich, ob in den eines Schülers, was Bane angeblich versucht hatte, oder in den eines im Labor herangezüchteten Klons. Allein die Unsterblichkeit seines Körpers und seines Geistes würde ihn zufriedenstellen.
    Ewig währendes Leben.
    Betrüblicherweise verrieten ihm die Texte, Kristalle und Holocrone, die in der Bibliothek ruhten, bloß einen kleinen Teil dessen, was er wissen musste, um dieses Ziel zu erreichen. Während der kurzen Herrschaft von Darth Gravid war entscheidendes Wissen verloren gegangen, und seitdem waren viele der wichtigsten Elemente der Sith-Ausbildung im Zuge von Lektionen von Meistern an Schüler weitergegeben worden, die nicht aufgezeichnet wurden. Wichtiger noch: Darth Tenebrous hatte in Bezug auf den Tod nur sehr wenig zu sagen gehabt.
    Allein in einem der Testzentren, umgeben von seinen Experimenten – von jenen Dingen, von denen Plagueis tatsächlich behaupten konnte, sie zu lieben –, ragte die ungeheuerliche Tragweite dessen, was auf Bal’demnic geschehen war, plötzlich vor ihm auf wie ein Monolith von unermesslichen Ausmaßen. Zum ersten Mal konnte er die Macht der Dunklen Seite nicht bloß als hilfreiche Brise wahrnehmen, die die Segel eines Vergnügungsboots aufblähte, sondern als Orkan, der begierig darauf war, einem Sturm der Zerstörung gleich über die zusehends zerfallende Republik und den trägen Jedi-Orden hinwegzufegen. Als tosenden Sturm, der alles Antiquierte und Korrupte vernichten würde, um den Weg für eine neue Ordnung zu bereiten, in der die Sith wieder ihren rechtmäßigen Platz als Herrscher der Galaxis einnehmen und vor denen sich die diversen Spezies verneigen würden, und das nicht bloß aus Ehrerbietung und Furcht, sondern aus Dankbarkeit darüber, noch einmal dem Untergang entronnen zu sein.
    Die Aufgabe, die vor ihm lag, war zugleich erquickend und entmutigend, und im Auge jenes zyklonartigen Orkans konnte er die weit entfernten Stimmen all jener hören, die den Grundstein für die Zukunft der Sith gelegt hatten – für den Großen Plan –, die Stimmen derer, die dem Wirbelsturm mit ihrem Atem und ihrer Existenz Leben eingeflößt hatten: Darth Bane und Darth Zannah und die Generationen von Sith-Meistern, die das Ziel weiterverfolgt hatten, darunter Cognus, Vectivus, Ramage und Tenebrous. Vor hundert Jahren hatte Tenebrous’ Twi’lek-Meister einen winzigen Riss im Gewebe der Macht geöffnet, was es der Dunklen Seite zum ersten Mal seit über achthundert Jahren erlaubt hatte, wieder vom Jedi-Orden wahrgenommen zu werden. Das war die

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