Star Wars™ Darth Plagueis

Flora und Fauna, die Ihr zusammengetragen habt, nicht vertraut zu sein. Selbiges gilt für die meisten der arkanen Schriften in Eurer Bibliothek. Stehen diese Daten als Upload zur Verfügung?«
    »Ein Teil davon«, sagte Plagueis. »Der Rest muss noch eingescannt werden.«
    »Diese Aufgabe wird mehrere Standardjahre erfordern, Magister.«
    »Dessen bin ich mir bewusst. Trotz einer gewissen Dringlichkeit, die hinter diesem Projekt steckt, haben wir keine Eile.«
    »Ich verstehe, Sir. Möchtet Ihr, dass ich irgendwelche bestimmten Daten zuerst assimiliere?«
    Plagueis holte einen Speicherkristall aus der Brusttasche seiner Robe hervor. »Fang hiermit an. Das ist eine Historie der Sith.«
    11-4D nahm sich einen Moment lang Zeit, um seinen Speicher zu durchforsten. »Unter dieser Rubrik sind mehrere Einträge aufgelistet. In einem davon werden die Sith als uralte Sekte definiert, die sich dem Studium der Macht verschrieben hat. Vergleichbar mit den Jedi, aber von anderen Grundsätzen geleitet.«
    »Fürs Erste genügt das«, sagte Plagueis.
    »Magister Damask, darf ich so kühn sein zu fragen: Welches Ziel wollen wir letzten Endes erreichen?«
    »Das Ziel ist, mein Leben unendlich zu verlängern. Den Tod zu besiegen.«
    Der Droide fixierte Plagueis mit seinen Fotorezeptoren. »Ich habe Zugriff auf Daten über angebliche ›Lebenselixiere‹ und ›Jungbrunnen‹, Magister. Letztlich jedoch stirbt alles, was lebt, oder nicht?«
    »Derzeit noch, EinsEins-VierDe.«
    Der Droide dachte eingehender darüber nach. »Ich habe Erfahrung mit Organersatz-Chirurgie, Telomer-Gentherapie und Karboniteinlagerung. Darüber hinaus ist mein Wissen diesbezüglich allerdings sehr begrenzt.«
    Plagueis’ glatte Oberlippe verzog sich zu einem Lächeln. »Dann hast du kaum an der Oberfläche gekratzt.«
    Während 11-4Ds Verarbeitungsmodus intensiv rechnete, entnahm Plagueis sich selbst eine Ampulle Blut und analysierte es. Trotz der jüngsten Zunahme seiner Kräfte spürte er, dass sein Midi-Chlorian-Wert seit den Ereignissen auf Bal’demnic nicht gestiegen war, und die Analyse der Blutprobe bestätigte seine Annahme. Schon vor langer Zeit hatten Nachforschungen ergeben, dass bei Bluttransfusionen von machtsensitiven Individuen keine Machtkräfte an den Empfänger übertragen wurden, obgleich Blut mit einem hohen Midi-Chlorian-Wert einem zeitweilig mehr Stärke und Belastbarkeit verlieh. Experimente, bei denen das komplette Blut ausgetauscht wurde, hatten für die Rezipienten grässliche Folgen gehabt, was einige zu der Vermutung verleitete, dass die Macht ihren Tribut von jenen forderte, die sie zu manipulieren versuchten. Die Midi-Chlorianer eines Individuums schienen zu wissen, zu wem sie gehörten, und verloren außerhalb ihres vorgesehenen Wirtes ihre Wirkung.
    Obwohl sich die Midi-Chlorianer jeder Art von Beeinflussung widersetzten, die das Gleichgewicht der Macht in Gefahr zu bringen drohten, waren sie passiv, ja, sogar willfährig, wenn ein willensschwaches Geschöpf von jemandem manipuliert wurde, in dem die Macht stark war. Möglicherweise erklärte das, warum es häufig einfacher war, mithilfe der Macht jemand anderen zu heilen als sich selbst. In diesem Fall könnte die Verlängerung des Lebens von etwas so Simplem abhängen wie, imstande zu sein, die Midi-Chlorianer dazu zu bringen, neue Zellen zu erschaffen – sich nach Belieben zu teilen, um ihre Zahl in die Zehntausende zu steigern und geschädigte, alternde oder metastatische Zellen zu heilen oder zu ersetzen. Die Midi-Chlorianer mussten dazu verleitet werden, den Bedürfnissen des Körpers zu dienen, dazu, Krankheiten zu überwinden oder den Alterungsprozess von Zellen zu unterbinden.
    Wenn man bereit war, die Geschichten zu glauben, die in Berichten und Holocronen überliefert waren, so wussten die alten Sith, wie das zu bewerkstelligen war. Aber waren Sith wie Naga Sadow und Exar Kun wirklich mächtiger gewesen, oder hatten sie lediglich von dem Umstand profitiert, dass die Dunkle Seite in jenen längst vergangenen Epochen bedeutender gewesen war? Einige Schreiber behaupteten, dass die Fähigkeit, den Tod zu überdauern, auf jene beschränkt gewesen sei, die ein Talent für Hexerei und Alchemie besaßen, und dass der Gebrauch dieser Praktiken in Wahrheit sogar vor die Zeit des Exils der Dunklen Jedi auf Korriban zurückging. Allerdings war die Hexerei weniger dazu eingesetzt worden, um das Leben zu verlängern, sondern vielmehr, um Illusionen zu erzeugen, Bestien zu