Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
nicht eher aufgehört, bis er gewonnen hätte – oder tot gewesen wäre.« Jetzt schloss Luke die Lücke zwischen sich und der Barabel, auch wenn er sie nach wie vor nicht berührte. »Er starb bei der Ausübung seiner Pflicht, Saba. Er kämpfte einen – wie er von ganzem Herzen glaubte – guten Kampf. Die Angelegenheit hätte nicht anders ausgehen können.«
»Du hättest einen anderen Weg gefunden«, sagte Saba leise und nun wieder in ganz vertraulichem Ton.
Luke dachte darüber nach. In gewisser Weise traf diese Aussage zu. Vielleicht hätte er Kenth eher die Stirn geboten oder den Kampf früher gewonnen, und vielleicht hätte er auch daran gedacht, die Wachen des abgesetzten Großmeisters zu verdoppeln.
»In meinem Leben gab es Hunderte – vermutlich Tausende – Momente, in denen ich dachte: Was wäre, wenn . Und wahrscheinlich wird es davon noch mehr geben. Aber ich weiß genau, worum es sich dabei handelt – um vergebliche Liebesmüh. Jedi können es sich nicht erlauben, in Was-wäre-wenns zu verfallen. Reue, die Analyse einer Situation, um daraus zu lernen – dafür sind Was-wäre-wenns da. Hätte ich eine andere Möglichkeit gefunden? Vielleicht. Aber ich war nicht dabei, sondern du. Hättest du anders handeln und dir selbst dennoch treu bleiben können?«
In Sabas Augen leuchtete Begreifen auf, und sie dachte einen langen Moment darüber nach. »Nein«, sagte sie schließlich. Es fiel ihr schwer, dieses einzelne Wort auszusprechen, doch er spürte in der Macht, wie sich ihre Stimmung besserte. »Diese hier … hätte nichtz anderes tun können.«
»Dann sei zufrieden mit dir«, sagte Luke. »Saba Sebatyne, der Großmeister hat sein Urteil über dich gefällt. Ich sehe hier keine Fehler – nicht bei dir, nicht an den Entscheidungen, die du getroffen hast, und auch nicht bei den anderen Meistern, die deine Anweisungen befolgt haben. Die Jedi sollen die Schwachen und Hilflosen beschützen. Du tatest recht daran, jene zu unterstützen, die versucht haben, die Grundrechte für ihr Volk zu erlangen. Um dem Missbrauch empfindungsfähiger Wesen Einhalt zu gebieten, um die Flotte nach Pydyr zu schicken, um gegen die Sith zu kämpfen – sogar, um Daala zu stürzen. Das waren die Taten einer Jedi, und sie waren notwendig. Doch du weißt, dass es nicht die Aufgabe des Jedi-Ordens ist zu herrschen.«
Mit jedem weiteren Wort richtete sie sich weiter auf und wirkte beinahe wieder wie ihr altes Selbst. Saba war stark und großherzig. Luke wusste, dass eine gewaltige Bürde von ihr genommen worden war und sie mit der Zeit genauso wissen würde – dass sie es wissen würde und nicht bloß daran glaubte –, dass sie die Jedi in einer Zeit extremer Not sicher geführt hatte. »Wie immer spricht Großmeister Skywalker die Wahrheit«, sagte Saba.
»Ich habe allen viel zu berichten«, sagte Luke.
In Sabas Augen funkelte ein Anflug von Humor. »Diese hier denkt, dass Meister Skywalkers Worte eine Untertreibung sind«, erwiderte sie.
»Und dieser hier denkt, dass du damit recht hast.« Luke grinste. »Also … lass uns diese Zusammenkunft einläuten. Ich spüre, dass draußen mehrere Leute sind, die begierig darauf warten, hereinkommen zu dürfen.«
Saba zischelte, und ihre Machtpräsenz entspannte sich für einen Moment. »Um das zu wissen, brauchst du nicht auf die Macht zurückzugreifen, Großmeister.«
»Wer behauptet, dass ich das getan habe?«, sagte Luke. Er wandte seine Aufmerksamkeit jenen zu, die sich draußen versammelt hatten, und schickte ihnen ein warmes, aufrichtiges Willkommen entgegen. Die Tür glitt auf, und sofort ertönten viele verschiedene Stimmen.
»Meister Skywalker!«, rief Cilghal aus, ihre kratzende Stimme so erfreut, wie er sie noch nie zuvor gehört hatte.
»Luke!« Das war Kyp Durron, der sich noch nie viel aus Formalitäten gemacht hatte. Der jüngere Meister eilte vor, um Lukes Arme zu umklammern. Kyle Katarn klopfte ihm herzlich auf den Rücken. Corran Horn blieb ein wenig abseits stehen. Er grinste und sah trotz der neuen Krähenfüße, die seine Augen umrahmten, wieder wie sein altes Selbst aus. Octa Ramis und das neueste Mitglied des Rates, Barratk’l, die während Lukes Abwesenheit von Kenth Hamner berufen worden war, waren ebenfalls zugegen und strahlten ihn an.
Luke wurde eindringlich daran erinnert, wie er den Tempel verlassen hatte, an die Menge von Wesen, die sich aufgereiht hatten, um ihm ein betrübtes Lebewohl zu entbieten. Er dachte an Kenth Hamners Arm, der um
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