Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
den Tag legt.«
»Einige Leute werden nie reif, wenn es um Beziehungen geht«, sagte Jaina, die ihre Aufmerksamkeit wieder der Steuerkonsole zuwandte. »Die Herzen einiger Leute legen sich rasch fest, und das aus gutem Grund.« Sie lächelte ein wenig. »Selbst wenn ihnen das selbst vielleicht gar nicht klar ist.«
Luke seufzte. »Vielleicht bin ich ja derjenige, der sich ändern muss«, sagte er. »Vielleicht bin ich in meinen Ansichten zu festgefahren, um zu glauben, dass jemand, der als Sith geboren, als Sith groß geworden und umgeben von Sith aufgewachsen ist, diese Erfahrungen genügend beiseiteschieben kann, um ein Jedi zu werden.«
»Nun, ich selbst hätte zwar das Wort verschroben benutzt, aber ja, das denke ich auch.«
»Genau das ist das Problem mit euch jungen Leuten heutzutage«, sagte Luke grinsend. »Ihr habt keinen Respekt vor dem Alter.«
Sie grinste zurück und verfiel dann wieder in Schweigen. Schließlich sagte Luke: »In Ordnung. Mein Sohn ist in eine ehemalige Sith verliebt, die eine Jedi werden möchte. Ich sollte ihr zumindest eine Chance geben. Immerhin will ich nicht, dass sie mir irgendwann verbietet, meine Enkelkinder zu sehen.«
»Langsam, langsam! Du solltest nicht gleich von einem Extrem ins andere verfallen, Onkel Luke.«
»Gutes Argument«, witzelte Luke und rieb sich das Kinn. »Schließlich will ich noch nicht so bald so zerknittert aussehen wie dein Vater.«
»Ich werde ihm erzählen, dass du das gesagt hast.«
»Ich freue mich schon darauf, es ihm persönlich zu sagen.«
21. Kapitel
JEDI-TEMPEL, CORUSCANT
Luke wusste, dass die Meister ihn mit einer Feier wieder daheim begrüßen würden. Es war eine ungeheuer schmerzhafte und herausfordernde Zeit für sie alle gewesen, und sie würden erleichtert sein, den Gründer ihres Ordens wiederzusehen.
Er wusste auch, dass es angesichts all der Dinge, die gerade vorgingen, keine Zeit für Feierlichkeiten oder großes Trara gab, noch wäre das angemessen gewesen – noch nicht. Daher hatte er um eine unspektakuläre Ankunft gebeten und um einige Minuten allein in der Kammer der Meister, bevor er seine erste Aufgabe als heimgekehrter Großmeister in Angriff nahm.
Es war schon eine ganze Weile her, seit er das letzte Mal hier gestanden hatte, und jetzt musste er sich eingestehen, tatsächlich geglaubt zu haben, dass es möglicherweise mehrere Jahre dauern würde und nicht bloß eins, bevor dieser Augenblick schließlich käme. Obgleich diese Verschnaufpause – allein in einem Raum, in dem so viele Gespräche stattgefunden hatten – kostbar war und er sie genoss, bedauerte er die Notwendigkeit, die zu seiner Rückkehr geführt hatte, gleichzeitig zutiefst.
Daala hatte Antworten auf die Frage verlangt, warum Jacen Solo zu Darth Caedus geworden war. Auch Luke und Ben hatten Antworten gewollt. Sie waren aufgebrochen, um diese Antworten zu finden und dafür Orte aufzusuchen, an denen sich Jacen in der Vergangenheit aufgehalten hatte. Sie wollten herausfinden – Stück für Stück, falls das nötig war –, wie sich ein guter Mann so tief in den Schatten verirren konnte. Sie hatten vieles von dem gelernt, das Jacen gelernt hatte, Fähigkeiten, von denen seit Jahrhunderten kein anderer Jedi wusste, wenn überhaupt. Und sie hatten festgestellt, dass sein Untergang unvermeidlich gewesen war.
Als er nun hier stand, mit geöffnetem Herzen und Verstand, wurde Luke klar, dass sie diesen Teil des Geheimnisses eigentlich hätten kennen müssen, lange bevor sie auch nur ihren Fuß an Bord der Jadeschatten gesetzt hatten. Jetzt schien alles so offensichtlich. Vergeres Folter – im Wesentlichen eine neue, wenn auch brutale Moral – hatte Jacen geformt und ihn auf diesen Pfad geschickt. Man hatte ihm seine Besonderheit vor Augen geführt, sie jedoch missverstanden. Obwohl jedes Lebewesen einzigartig war und der Galaxis eine spezielle Gabe zu bieten hatte, hatte Jacen seine Einmaligkeit als sein Schicksal betrachtet – als etwas, das ihm das Recht gab – und ihm vielleicht sogar die Pflicht auferlegte –, alles zu zertrampeln, das ihm in die Quere kam, um das zu tun, was er für das Beste hielt. In der Absicht, eine düstere Zukunft zu verhindern, hatte er den Schwarmkrieg vom Zaun gebrochen, hatte sich eingeredet, dass der Zweck die Mittel heiligte, und als er schließlich durch die Hand seiner Zwillingsschwester starb, war er bereit gewesen, Vertrauen, Liebe und Familie zu opfern – alles und jeden, abgesehen von Allana, die seine
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