Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
ertönte, als sie nach innen fiel.
»Da hätten wir genauso gut auch klingeln können«, murmelte Jaina.
Sie kletterten rasch hinein. Ihre Schwerter versorgten sie mit mehr als genug Licht. Ben streckte seine Machtsinne aus, fand jedoch nichts Unheilvolleres als Ungeziefer, das sich hier drinnen tummelte. Sie bewegten sich langsam durch einen Torbogen. Einige vorsichtige Schritte vorwärts führten sie in einen zentralen Innenhof. Balkone blickten düster auf sie herab, und die Türöffnungen ringsum, deren Türen selbst längst fort waren, wirkten wie leere, starrende Augenhöhlen. Der Sand unter ihren Füßen hatte schwarzem Pflasterstein Platz gemacht. Rücken an Rücken, die Lichtschwerter einsatzbereit, schauten sie sich vorsichtig um. Es erforderte nicht allzu viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass die Balkone von Gestalten in dunklen Mänteln mit Kapuze bevölkert waren oder dass jenseits der klaffenden Türöffnungen unaussprechliche Schrecken lauerten.
Allerdings war der Gestank der Dunklen Seite hier alt. Nicht uralt, aber mit Sicherheit auch nicht frisch.
»Hier ist niemand«, sagte Jaina. Das Echo an diesem Ort verzerrte ihre Stimme.
Vestara nickte langsam, um ihr beizupflichten. »Die Zitadelle ist verlassen.«
Aber konnten sie sich diesbezüglich wirklich sicher sein?, fragte sich Ben. »Sollen … wir die Anlage durchsuchen?« Dies war ein gewaltiges Bauwerk. Es zu durchsuchen würde Stunden dauern. Und jede Minute, die sie hier verweilten, gab der Dunklen Seite Gelegenheit, ihnen ihren Willen aufzuzwingen.
Luke konzentrierte sich noch ein wenig länger, ehe er den Kopf schüttelte. »Nein. Wir sind geradewegs hier reinmarschiert, was eine erstklassige Falle hätte sein können, und wenn hier irgendjemand wäre, wären wir leichte Beute.«
»Falls … sie uns schaden wollen würden«, warf Vestara ein. Ben schaute sie an. Manchmal sagte Vestara die Wahrheit, wenn man ihr eine direkte Frage stellte, doch freiwillig mit Informationen herauszurücken sah ihr ganz und gar nicht ähnlich.
»Wie meinst du das?«, fragte Jaina.
»Nun«, fuhr Vestara fort, »wenn ihr Plan lediglich darin besteht, sich zu verstecken, würden sie nicht rauskommen, selbst wenn wir leichte Beute sind.«
»Ein gutes Argument«, gestand Luke ein. »Aber so nah? Deine Leute sind gut, Vestara, doch ich glaube nicht, dass sich so viele von ihnen so geschickt vor drei Jedi verbergen könnten.« Um zu demonstrieren, wie überzeugt er davon war, deaktivierte er sein Lichtschwert. Nichts geschah. »Vielleicht sind sie immer noch hier auf dieser Welt, aber nicht an diesem Ort«, sagte er. »Gehen wir. Noch ist es taghell, und ich glaube nicht, dass wir nachts hier draußen sein wollen.«
Ben konnte einen Schauder nicht unterdrücken.
Der Marsch durch das Tal der Dunklen Lords war nicht viel angenehmer. Die Statuen waren riesig und ragten unheilvoll über ihnen auf, um jetzt in gewisser Weise ebenso lange Schatten zu werfen, wie die Wesen, die sie darstellten, es metaphorisch auch zu Lebzeiten getan hatten. In diesen Schatten war Ben kalt.
»Warum fühlt sich das so … falsch an?«, fragte er sich laut. »Ich meine, ich dachte wirklich, wir würden sie hier finden.«
»Korriban schien unsere beste Option zu sein«, stimmte Jaina mürrisch zu.
»Wir haben doch gerade erst mit der Suche begonnen«, merkte Luke an. »Und falls Vestara mit ihrer Vermutung richtigliegt – nämlich, dass sich die Sith, die vielleicht hier sind, versteckt halten –, könnten sie gespürt haben, dass wir kommen, und hatten genügend Zeit, um aus der Zitadelle zu fliehen, wenn nicht gar vom Planeten selbst.«
»Um es anschließend wirken zu lassen, als wäre seit Jahren niemand dort gewesen?«, fragte Ben skeptisch.
»Unterschätze die Sith nicht«, sagte Vestara. »Aber Meister Skywalker hat recht. Vielleicht haben sie die Zitadelle verlassen und verstecken sich in kleinen Gruppen in den Ruinen, in der Hoffnung, dass wir uns nicht die Mühe machen, sie zu überprüfen. Das ist eine Taktik, auf die … mein Vater zurückgreifen würde.«
Ben sah sie prüfend an. Das klang zweifellos, als täte sie ihr Bestes, um ihnen zu helfen. Oder vielleicht lockte sie sie auch in eine Falle, ermutigte sie dazu, sich an Orte zu begeben, die von der Dunklen Seite durchtränkt waren, um sie in irgendeinen Hinterhalt zu locken. Verdammt, wie er das hasste … Hätte er doch nur auf die eine oder andere Weise herausfinden können, auf welcher Seite sie stand.
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