Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 8: Aufstieg (German Edition)
stark in ihnen.
Ben hatte dem Tod schon zuvor ins Antlitz geblickt, und eine merkwürdige Ruhe breitete sich über ihm aus. Er hob das Lichtschwert, suchte mit seinen Blicken das Leittier der Meute und bereitete sich darauf vor, so viele der Bestien abzuschlachten, wie er nur konnte, bevor das Unvermeidliche eintrat. Mit einem Mal kam ihm der absurde Gedanke, dass die Viecher viel größer waren, als er erwartet hatte.
Was als Nächstes geschah, verblüffte ihn. Anstatt ihr Lichtschwert zum Kampf zu heben, deaktivierte Vestara ihre rote Klinge. Zu Bens Überraschung fing sie an zu laufen – auf die dunkelblau-schwarze Woge der Tuk’ata zu. Ihr braunes Haar flatterte, als Vestara die Hand hob und mit scharfer Stimme ein einzelnes Wort rief. »Ur-kaa!«
Die Kreaturen kamen beinahe augenblicklich zum Stehen, als hätte sie das Wort körperlich getroffen. Eins der Biester stolperte wenig anmutig über seine eigenen Beine, als es zu schnell anzuhalten versuchte.
»Vestara, was …?«, begann Ben. Sie warf ihm einen durchdringenden, warnenden Blick zu, woraufhin er verstummte und zu seinem Dad und zu Jaina hinübersah. Auch sie hatten innegehalten, genau wie die Tuk’ata, waren jedoch bereit, sich sofort wieder ins Kampfgetümmel zu werfen.
Langsam hockten sich die Sith-Hunde hin, ihre glühenden roten Augen auf Vestara gerichtet, gehorsam, aber nur für diesen Moment. Ihre Zungen schlängelten sich tropfend aus ihren Mäulern, und ihre Pseudoschwingen beugten und spannten sich.
Vestara sprach weiter in dieser seltsamen Sprache zu ihnen. »Haa, neyo la yud masur kee, tah uhnah kahru lur shu.« Sie hörten zu, die Ohren selbst dann nach vorn gerichtet, als ihre unheilvollen Augen von ihr hungrig und hasserfüllt zu den Jedi schweiften. Als sie das gesagt hatte, was sie zu sagen hatte, waren sie in höchstem Maße aufgewühlt. Dann wich das Tuk’ata-Rudel zu Bens Erstaunen wie in der Erwartung eines Angriffs zurück.
Vestara sprach von Neuem, nun noch entschlossener, noch herausfordernder, projizierte ihre Stärke in die Macht. »Na-hah ur su ka-haat. Su ka haru aat.« Die Hunde – denn wie solche sahen sie jetzt tatsächlich aus, wenn auch groß und unglaublich gefährlich – warfen sich unterwürfig zu Boden, wimmernd und zitternd. Vestara hielt einen Moment lang inne und sagte dann etwas mit ruhigerer, freundlicherer Stimme. »Wyah seh maat, shu kor huaan.« Die Tuk’ata sprangen auf und paradierten um sie herum, wedelten mit den Schwänzen, wandten sich dann um und eilten davon. Vestara ließ ihre Hand sinken, und ungeachtet ihrer entschlossenen Haltung sah Ben, dass die Hand ein wenig zitterte.
»Was hast du getan ?«, fragte er verblüfft.
»Ich habe zu ihnen gesprochen«, sagte sie. Mit einer kaum merklichen Anstrengung beruhigte sie sich, und ihre Hand hörte auf zu zittern. »Jaina sagte vorhin, dass die Tuk’ata die Sith-Sprache verstehen. Diese Kreaturen existieren, um den Sith zu dienen und sie zu beschützen, also … habe ich ihnen aufgetragen, uns zu ihnen zu führen, falls sich hier irgendwelche aufhalten.« Sie suchte seinen Blick. »Auf Korriban gibt es keine Sith.«
»Und das sollen wir glauben?« Jaina schnaubte. »Und was für ein höchst praktischer Zufall, dass du die uralte Sprache der Sith sprichst.«
»Das Schiff, das meine Vorfahren nach Kesh brachte, ist über fünftausend Jahre alt«, sagte Vestara. »Die Alte Zunge wurde bewahrt und über die Generationen weitergegeben. Nicht jeder auf Kesh beherrscht sie, aber die Schüler und alle höheren Ränge schon. Das ist Teil unserer Ausbildung.«
Jaina schaute ein wenig verlegen drein. »Nun … das hättest du uns auch schon früher erzählen können.«
Vestara lächelte – ein kaltes Lächeln, das Ben nicht gefiel. Alles, was sie sagte, war: »Warum hätte ich das tun sollen?«
Bemüht, einen Streit zu vermeiden, sagte Ben: »Woher weißt du, dass sich hier keine Sith aufhalten? Die Hunde … haben dir doch nicht etwa geantwortet, oder?«
Vestara wandte sich ihm zu, und die Kälte verschwand, als sie sprach. »Nein, nicht mit Worten. Aber du hast ihre Reaktion doch selbst gesehen. Ich trug ihnen auf, die Sith zu suchen, die sich auf dieser Welt befinden, und sie kauerten sich hin. Sie waren aufgebracht, weil sie mir nicht wie gewünscht zu Diensten sein konnten, da es niemanden gab, zu dem sie mich hätten führen können.«
Das wirkte glaubhaft. So abscheulich und gewalttätig die Tuk’ata auch sein mochten, letzten Endes
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