Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
setzte Sacha hinzu. »Und jeder, der das Schiff irrtümlicherweise für einen stinknormalen Raumfrachter hält, wird eine ziemliche Überraschung erleben.«
Jax nahm an, dass sie damit recht hatte. »Seid ihr sicher, dass ihr das Schiff nicht dringender braucht als wir?«, fragte Jax zum zehnten Mal.
Degan, der gerade dabei war, sich die Hände an einem Tuch abzuwischen, hielt inne, sah Sacha an und warf Jax dann einen Blick zu, der Gewebe und Knochen sauber durchbohrte und sich geradewegs in seine Seele bohrte. »Es gibt kein ihr oder wir , bloß ein uns , Jax. Wir alle sind die Peitsche, ganz gleich, wie wir uns auch nennen mögen. Ranger, Widerstand, Freiheitskämpfer … Das spielt keine Rolle. Wir sind alle auf derselben Seite – und wenn ihr ein Schiff braucht, kriegt ihr ein Schiff.«
Jax lächelte dankbar und wünschte, die Geste wäre mehr als bloß ein physisches Hochziehen seiner Lippen gewesen.
»Wie soll das Baby heißen?«, fragte Sacha.
Laranth. Der Name kam Jax so schlagartig in den Sinn, dass er ihn beinahe laut ausgesprochen hätte. »Nun, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Ich schätze, das überlasse ich Den.«
»Laranth.« Als Jax Den später an diesem Tag danach fragte, wie das Schiff heißen solle, kam der Name wie aus der Pistole geschossen. Er stand zusammen mit Jax, Degan und Sacha auf dem Landefeld, unter der hoch aufragenden Gewölbedecke des Bergheims, und schaute zum Abfangjäger auf. Als er in Jax’ Antlitz sah, wie dieser plötzlich zumachte, und er die kalte Distanz in seinen Augen erblickte, zuckte er zurück. »Ich … Ich meine, ich habe den Eindruck, als sollten wir irgendetwas tun …«
Jax unterdrückte den auflodernden Zorn – auf wen oder was, vermochte er nicht genau zu sagen. Vielleicht war er wütend auf das Universum, die Götter oder auf die Macht, dafür, dass sie sie im Stich gelassen hatte. Dafür, dass sie Laranth im Stich gelassen hatte. Dafür, dass sie zugelassen hatte, dass Yimmon Darth Vader und dem Imperator in die Hände gefallen war.
Den setzte von Neuem an. »Ich will ihrer gedenken, Jax. Ich will sie ehren. Ich will …«
»Du wünschst dir, sie wäre immer noch bei uns. Das tue ich auch. Aber das ist sie nicht.« Jax schloss die Augen und fügte dann hinzu: »Laranth … Das ist ein guter Name.«
»Ich stimme zu«, sagte eine Stimme praktisch in Jax’ Ohr, »dass Laranth ein angemessener Name für ein kampfbereites, diskretes Schiff wie dieses ist, das noch dazu einige Überraschungen parat hält.«
Jax schwang herum. »Fünf?«
Der kleine Boxendroide mit der Stimme von I -Fünf war über das Landefeld gestakst – mit dem triumphierenden Geri dicht auf den Fersen. Der seltsam aussehende Droide wandte dem Schiff sein einzelnes, übergroßes »Auge« zu und musterte es eingehend. »Es sieht recht brauchbar aus.«
»Genau wie du«, sagte Degan zögernd. »Jedenfalls verglichen mit dem letzten Mal, als ich dich sah.«
»Betrachten Sie mich als noch unfertig.«
Sacha unterzog ihn einer kritischen Musterung. »Außerdem bist du ein wenig forscher, als Ducky es war.«
»Ducky?«, wiederholte I -Fünf.
»Mein Boxendroide. Du trägst seinen Körper.« Sie deutete auf I -Fünfs neues Äußeres.
»Ich hoffe, das macht Ihnen nichts aus.«
»Nein. Tatsächlich finde ich es sogar schön zu sehen, dass seine bedauernswerten Überreste letzten Endes doch noch zu etwas gut waren.«
Irgendetwas in ihrem Tonfall und daran, wie sie den Kopf neigte, ließ Den vermuten, dass die Ex-Rennfahrerin diesbezüglich nicht annähernd so gleichgültig war, wie ihre Bemerkung implizierte. Über I -Fünfs neuen Kopf hinweg – der sich jetzt auf einer Höhe mit dem von Geri befand – tauschte er einen Blick mit dem Jungen. Er hatte den kleinen Rodianer in der Werkstatt gelassen, wo er vorhin noch an gewissen logistischen Problemen gearbeitet hatte, die I -Fünfs großer Kortex mit sich brachte. An Problemen, die – zumindest für den erschöpften, emotional ausgelaugten Sullustaner – schier unüberwindlich schienen.
»Wie ich sehe, hast du die Hirnschalenproblematik gelöst.«
Der Rodianer zuckte mit den Schultern. »Ja … Irgendwie …«
»Geri«, sagte I -Fünf, »ist ein einfallsreiches, kreatives, intelligentes junges Wesen.«
Geri grinste und fuhr mit einer Hand über I -Fünfs sorgfältig von Hand gefertigte Hirnschale. Er hatte eine Art Sagittalkamm kreiert, der elegant schimmernd von der Vorderseite des Helms zur Rückseite
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