Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
ziemlich das Letzte, was ich momentan möchte. Es ist besser, wenn ihr beide auf eigene Faust agiert, unabhängig von mir.« Dens Gesichtsausdruck verriet ihm, dass der Sullustaner seine Machenschaften mit dem Statthalter der Schwarzen Sonne mit Argwohn betrachtete, doch daran konnte er nichts ändern. Er war Den Dhur gegenüber für seine Taten keine Rechenschaft schuldig. Die Wahrheit war, dass er unabhängig sein musste , um das zu tun, was für die Mission am besten war. Deshalb war er allein, als Tlinetha ihn in das Büro führte, um dort »den Boss« zu treffen.
Das Büro war ein Musterbeispiel für Anachronismus. Die Möbel waren aus Holz – einige davon handgeschnitzt. Die Ecken des Raums waren erhellt – nicht von moderner Wandbeleuchtung, sondern von unzähligen kleinen Laternen, die den Raum mit Lichtkreisen erfüllten. Im größten dieser Kreise saß der Arkanianer in einsamer Pracht hinter einem riesigen Schreibtisch und verfolgte, wie Jax auf die opulenten Räumlichkeiten reagierte. Die Farben waren so kräftig wie ihr Bewohner bleich und stachen einem förmlich ins Auge. Dicke, in Grün und Pflaumenblau gehaltene Teppiche bedeckten den Flammenholzboden, der in den Schattierungen eines Sonnenuntergangs in der Wüste erstrahlte.
Über ihnen, in der Mitte der gewölbten Decke, hing ein antiker Lüster von epischen Proportionen und Verzierungen. Er war mit Tausenden kleiner Kristalle versehen, die das Licht einfingen und es in Form von Millionen winziger, bunter Lichtpunkte überall im Raum verteilten. Das Licht selbst wurde von echten Kerzen erzeugt – von Hunderten davon. Die Decke über dem Kronleuchter schien von tanzendem Licht und Schatten zu pulsieren.
Die Wände waren mit einer bunten Palette Gobelins von einem Dutzend verschiedener Welten geschmückt. Jax vermutete, dass mehrere davon Türen verbargen. Seine Machtsinne verrieten ihm, dass sich hinter dem Wandteppich, der Fabris’ Tisch am nächsten war, eine Handvoll Leute versteckt hielt. Das überraschte ihn nicht – seiner eigenen Aussage nach war Tyno Fabris ein vorsichtiger Mann. Jax ließ sich nicht anmerken, dass er ihre Anwesenheit bemerkt hatte, sondern musterte die Umgebung bloß mit kühlem Blick.
Offensichtlich zu kühl für Tyno Fabris’ Geschmack. Der Mann erhob sich und vollführte eine ausladende Geste. »Nun? Was halten Sie davon? Die meisten Leute äußern sich zumindest zu den Farben … Aber vielleicht nehmen Sie Farben aufgrund Ihrer Prothese ja anders wahr als die meisten anderen.«
Jax richtete den Blick auf den Arkanianer. »Haben Sie über mein Angebot nachgedacht?«
Die blassen Augenbrauen schossen in die Höhe. »In Ordnung, ich schätze, die Höflichkeitsfloskeln schenken wir uns. Ja, ich finde Ihr Angebot ausgesprochen interessant. Ist es Ihnen schon gelungen, das Holocron zu öffnen?«
»Sich einfach blindlings an solchen Dingen zu schaffen zu machen kann gefährlich sein. Eigentlich dachte ich mir, ich überlasse es Vader, den Kasten aufzumachen.«
Fabris schüttelte den Kopf. »Das wäre genauso gefährlich. Falls die Information, die Sie ihm versprechen, nicht darin ist …«
»Lassen Sie das mal ruhig meine Sorge sein.«
»Nicht, wenn ich einen Teil Ihrer ›Belohnung‹ bekommen soll, Captain Vigil. Sollte Ihre Belohnung aus – oh, sagen wir mal – Tod und Verstümmelung bestehen, würde ich passen. Ich denke, es ist am besten, wenn Sie das Holocron öffnen und sich vergewissern, dass die gewünschte Information verfügbar ist, bevor Sie das Gerät an Darth Vader verkaufen. Er nimmt Enttäuschungen bekanntermaßen nicht allzu gut auf – und ich werde mit Sicherheit nicht derjenige sein, der ihn enttäuscht.«
Jax hatte nicht damit gerechnet, dass Fabris verlangen würde, dass er das Holocron öffnete. Obgleich er letzte Nacht kurz davor gewesen war, stellte er jetzt fest, dass ihm diese Vorstellung absolut nicht behagte. »Mir mangelt es an der Fähigkeit, das Holocron zu öffnen.«
Wieder die erhobene Augenbraue. »Ach, ist dem so?«
Jax’ Haut kribbelte vor Argwohn. »Ja.«
»Woher wissen Sie dann …«
»Es stammt von einem Jedi, der den Inhalt kannte.«
»Von einem Jedi. Hat er einen Namen?«
»Er hatte einen Namen. Mittlerweile ist er tot. Sein Name war Jax Pavan.« Er quittierte die Erwähnung seines eigenen Hinscheidens nicht einmal mit einem Blinzeln.
»Aha, und ich nehme an, Sie haben das Holocron seiner Leiche abgenommen?«
»So ähnlich.«
»Darf ich fragen, wie
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