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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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für ihn bloß noch anziehender gemacht hatte. Nach jener Nacht am Flussufer war die Distanz dahin, die er zuvor vorsätzlich zwischen ihnen geschaffen hatte. Sie hatte ihn gebraucht, und es war schon so lange her gewesen, seit das zum letzten Mal jemand tat. Für unbedeutende Dahergelaufene war auf dieser Welt kein Platz, weder hier in der Wildnis noch irgendwo sonst. Die Gefahr schwang allerdings in jedem Augenblick mit, ein stiller Begleiter der Zufriedenheit.
    Er schaute gen Norden. Ein schwacher Lichtstrahl schmiegte sich zwischen Wolken und Hügel. Das Polarlicht nahte. In ein paar Nächten würde der nördliche Himmel in Flammen stehen. Bald war es so weit.
    Er warf einen raschen Blick zum Lagerhaus hinüber und überlegte, wie lange er die Farm allein lassen musste. Es war nicht sicher, wenn sie in seiner Abwesenheit hier herumgeisterte. Sie musste weg, doch er konnte sie nicht gehen lassen.

4. Kapitel
    Er war bei Tagesanbruch aufgebrochen, mit einem langen Hejarbostab in der Hand, um sein Schiff flussaufwärts zu treiben. In ihrer Ruhe gestört, hatte Ori einen wahren Proteststrom losgelassen. Was spiele es schon für eine Rolle, was seine Kunden für die herbstliche Anbausaison brauchen würden? Was schulde er diesen Leuten? Alles, was er für seine ganze Arbeit bekäme, seien ein paar Dinge, die er dem Boden nicht selbst entlocken könne.
    Doch Jelph hatte trotzdem weiter zum Dschungelhochland und zum Himmel hinaufgeschaut. Er behauptete, mehr Pflichten zu haben, als ihr klar sei. Ori hatte darüber gespottet, länger und lauter, als sie eigentlich beabsichtigt hatte. Das bekümmerte sie jetzt, als sie zwei der Fallen zur Farm trug, die er am Rande des Dschungels für Nagetiere aufgestellt hatte. Jelph war zwar nicht zornig fortgegangen, aber trotz ihres Drängens war er fortgegangen.
    Das gefiel ihr nicht. Er war der Balsam gewesen, den sie brauchte. Er hatte dafür gesorgt, dass ihr ganzer Herzschmerz verflogen war. Sie war in ihrem Leben so abhängig vom Amt ihrer Mutter gewesen, dass es verführerisch einfach gewesen war, ihre Existenz in seine Hände zu legen. Als er fortging, hatte sie das jedoch daran erinnert, dass er sich ihr widersetzen konnte. Sie hatte keine Macht mehr, über niemanden. Und ohne ihn konnte sie nicht leben. Außer Jelph gab es gar niemanden – niemanden, außer Shyn.
    Weiter vorn erspähte Ori die Hintertür des Kompostierschuppens. Sie stand einen Spaltbreit offen, um die Luft zirkulieren zu lassen. Nicht einmal ein Uvak sollte an einem solchen Ort leben müssen, selbst, wenn der Gestank von seiner eigenen Art herrührte. Sie nahm einen tiefen Atemzug und ging näher heran. Fast den ganzen Tag hatte sie gebraucht, um die Fallen zu überprüfen und zu leeren, die einige der Nager bargen, die Jelph unter anderem als Nahrung dienten. Erbärmlich. Zumindest erinnerte der Anblick des Uvaks sie daran, dass sie nach wie vor ein gewisses Maß an Freiheit genoss, die Chance zu …
    Ori kniff die Augen zusammen. Etwas in der Macht hatte sich verändert. Sie ließ die Fallen zu Boden sinken, rannte zur Scheune und riss das klapprige Tor auf.
    Shyn war tot! Das große Tier lag blutend auf dem Erdboden. Tiefe Schnittwunden waren in seinen langen, goldenen Hals gebrannt. Ori, die die Art der Wunden sofort erkannte, aktivierte ihr Lichtschwert und ließ den Blick durch das Gebäude schweifen. »Jelph! Jelph, wo bist du?« Abgesehen von einigen Werkzeugen, die die Wände säumten, gab es hier nichts außer dem riesigen Haufen Dreck nahe der Vorderseite der Scheune.
    »Ich sagte dir doch, dass wir sie hier finden würden«, ertönte draußen eine junge Männerstimme. »Man braucht bloß dem Gestank zu folgen.«
    Ori ging mit hoch erhobener Waffe hinaus. Die Luzo-Brüder, ihre Erzfeinde im Schwerter-Korps, standen draußen vor ihren eigenen Uvak-Reittieren. Flen, der Ältere, grinste. »Dem Gestank des Versagens, meinst du.«
    »Sehnst du dich danach zu sterben, Luzo?« Sie trat furchtlos vor.
    Die beiden rührten sich nicht. Sawj, der jüngere der Brüder, grinste spöttisch. »Wir haben in dieser Woche schon zwei Hochlords getötet. Ich glaube nicht, dass wir uns da die Hände mit einer Sklavin schmutzig machen werden.«
    »Ihr habt meinen Uvak umgebracht!«
    »Das ist was anderes«, meinte Sawj. »Vielleicht ist dir das ja bislang entgangen, aber wir Schwerter haben die Aufgabe, die Ordnung aufrechtzuerhalten. Eine Sklavin darf keinen Uvak besitzen!«
    Voller Hass trat Ori vor, bereit

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