Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
Problem, wenn man mit Spice handelt, das muss ich zugeben«, merkte Mander an.
Reen schüttelte den Kopf. »Nein, er hatte jemanden auf Nar Shaddaa, der die Droge für ihn gekauft hat. Einen seiner Wookiees, schon vergessen?«
»Na und?«
»Wer würde jemanden losschicken, um zu Straßenpreisen einzukaufen, wenn er längst selbst einen steten Strom an Nachschub parat hätte?«, fragte Reen.
Mander öffnete den Mund und hielt dann inne. Sie hatte recht. »Seit Poparas Tod wurde Vago nirgends mehr gesehen«, brachte er hervor.
Reen musterte ihn gelassen. »Und Vago ist clever genug, um so eine Sache durchzuziehen.«
Eddey tauchte in der Tür der Krankenstation auf. »Schön, dich gesund und munter zu sehen«, sagte er zu Reen. »Die Kommandantin will uns in ihrem Büro sprechen.«
»Nach Euch«, sagte Reen und rutschte vom Untersuchungstisch.
»Ich lasse Ihnen gern den Vortritt«, erwiderte Mander.
»Macht Ihr Witze?«, entgegnete die Pantoranerin. »Euch kehre ich nicht noch mal den Rücken zu. Ihr habt mich angeschossen .«
Mander sah sie an und suchte in ihrem Gesicht nach einem Anflug von Erheiterung, aber da war keiner. Aufgewühlt ging er vor der Pantoranerin her und verließ die Medistation.
Das Büro der Kommandantin war so schmucklos und zweckmäßig wie eh und je. Der Holoschachtisch befand sich einmal mehr im Pausen-Modus. Diesmal zeigte der Sichtschirm lediglich den offenen Weltraum. Die fernen Sterne trieben fast unmerklich dahin. Lieutenant Commander Angela Krin stand da und betrachtete diese Sterne, als die drei hereingeführt wurden. Jetzt trug sie wieder ihre komplette Uniform. Sie wartete, bis sie allein waren, dann drehte sie sich zu ihrem Schreibtisch um und drückte einige Tasten.
»Während wir uns im Hutt-Raum aufhielten, habe ich die Meditechniker des Korporationssektors sowohl das Tempest-Spice als auch die Endregaad-Seuche analysieren lassen. Dies ist die Seuche.« Sie aktivierte den Schirm, und eine Spirale chemischer Marker tanzte über der Tischplatte. Neben einer Seite des Bildes führten Striche zu interessanten Details in der Molekularkette, die bestimmte Verbindungen vergrößert anzeigten.
Mander und die anderen nickten. Die Finger des Lieutenant Commanders riefen eine andere Datei auf, die auf dem Schirm erschien. Jetzt sahen sie ein sperrigeres, geometrischeres Schaubild vor sich, das nicht auf einer Doppelhelix aufbaute, sondern auf einem dreidimensionalen Hexadezimalgitter. Wieder waren bestimmte Stellen, die die Meditechniker für interessant hielten, mit Strichen gekennzeichnet.
Mander beugte sich vor und schüttelte den Kopf. Die beiden Schemata wirkten so unterschiedlich wie ein Welpe und ein Droide.
Eddey hingegen deutete auf eine markante Linie auf beiden Bildern. »Diese Teile sind identisch.«
Angela nickte. »Das ist meinen Technikern auch aufgefallen. Beide besitzen eine ähnliche organische Struktur im Bereich dieses Stammprofils. Es gibt eine Verbindung zwischen ihnen.«
»Dann rührte die Seuche auf Endregaad von dem Spice her?«, fragte Mander.
»Nein«, sagte Angela. »Dieses Spice ist eine mutierte Form von normalem Spice. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um ein Spice – oder um mehrere Spicesorten –, die auf einem Dutzend Welten alltäglich sind, doch dieses Spice wurde im Zuge der Aufbereitung und Verarbeitung auf eine Weise modifiziert, die die tödliche Natur der Droge hervorgebracht hat. Wo immer das Spice raffiniert wird, dort bekommt es seine einzigartigen Eigenschaften. Wir glauben, dass es anderswo gewonnen und anschließend aufbereitet wird und dass die Endregaad-Krankheit erstmals an dieser Aufbereitungsstelle aufgetreten ist.«
»In Ordnung«, sagte Mander. »Und wo genau ist diese Krankheit erstmals aufgetreten?«
Eddey musterte das rotierende Spiralendiagramm der Seuche mit zusammengekniffenen Augen. »Sind die Deformationen an diesen Molekülen durch harte Strahlung entstanden?«
Angela lächelte. »Exakt. Harte Strahlung ist eine Wellenlängenvariante, die nicht allzu häufig auftritt, meistens bei Weißen Zwergen. Wir wissen also, dass die Seuche von einer strahlungsintensiven Welt stammt. Und damit wissen wir jetzt auch, in welcher Art von System sich die Quelle befindet.«
»In der Galaxis gibt es hunderttausende solcher Welten«, sagte Mander.
»Aber bloß zehntausende, die sich in bequemer Transportreichweite zu Endregaad und dem Korporationssektor befinden«, erklärte die Kommandantin. »Ich kann einige
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