Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
helfen?«, fragte der Jedi.
»Das könnte ich tun«, sagte Eddey. »Aber ich glaube nicht, dass ich derjenige bin, der mit ihr reden sollte. Abgesehen davon würde ich lieber hierbleiben und mich mit Lieutenant Commander Krin über ihre Meditechniker unterhalten. Besteht die Möglichkeit, das auf einen Datenstick runterzuladen?«, fragte er, an Angela gewandt. »Ich habe da einige eigene ›Raumfahrerkontakte‹, die ich gern darauf ansetzen würde.« Angela Krin sagte zwar nichts, nickte aber, ihr Mund ein unverbindlicher Strich.
Mander hatte den Eindruck, als würde sie versuchen, den Augenblick zu bestimmen, in dem sie vollends die Kontrolle über die Situation verloren hatte. Er ließ die beiden allein und fuhr zu der Hangarbucht hinunter, in der die Ambition II angedockt hatte. Als er die Einstiegsrampe des Schiffs hochstieg, konnte er Reen drinnen herumklappern hören. Sie hatte bereits die Verkleidung von einer der vorderen Bordelektronikkonsolen entfernt und lag auf dem Rücken, ihren Kopf in den Schaltungen vergraben.
»Mach dich nützlich, Eddey«, rief sie. »Gib mir mal den Reflekplastiker. Ich könnte schwören, dass hier einige Schweißnähte sind, die noch nicht da waren, als wir das Schiff gekriegt haben.«
Mander ließ sich in den Kopilotensessel sinken und musterte den offenen Werkzeugkasten. Er wühlte darin herum und reichte ihr ein Gerät, das aussah, als könne es das richtige sein, ein langes, piepsendes Ding mit mehreren Köpfen. Sie ließ das Werkzeug fallen, als sei es eine lebende Schlange, und rief: »Den Reflek plastiker, Eddey. Zum Rumalbern bin ich gerade so gar nicht aufgelegt.«
»Eddey ist noch oben und unterhält sich mit dem Lieutenant Commander«, sagte Mander. »Kann ich Ihnen vielleicht auch helfen?«
Reen schob sich aus der Elektronikkonsole hervor und starrte Mander mit finsterer Miene an. »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. Wir sind an keinem weiteren verkrifften Abenteuer interessiert.«
»Doch, was das betrifft, waren Sie sehr deutlich«, sagte Mander. »Bloß, was das Warum angeht, tappe ich ziemlich im Dunkeln. Ich meine, sicher, nach dem, was auf Nar Shaddaa passiert ist, wäre jeder ein wenig durch den Wind …«
Sie sah ihn mit einer Miene an, die ihn an ihren Bruder erinnerte. »Ihr habt mich angeschossen.«
»Ich habe Sie betäubt «, sagte Mander. »Und irgendwie scheint Ihnen das mehr zu schaffen zu machen, als es das eigentlich sollte. Mit Sicherheit hat man schon vorher auf Sie geschossen. Ich weiß das. Ich war dabei.«
»Ihr versteht das nicht«, sagte sie, bemüht, ihre Verärgerung zu verbergen. Wieder hatte sie große Ähnlichkeit mit ihrem Bruder.
»Dann versuchen Sie doch, es mir zu erklären«, sagte er, während er sich an lange zurückliegende Gespräche erinnerte, die er mit Toro geführt hatte. Als er Manders Schüler wurde, war er zwar jünger gewesen, als Reen es jetzt war, aber kaum weniger dickköpfig.
»Ihr habt mich angeschossen«, sagte sie. »Und damit hatte ich nicht gerechnet .«
Mander lehnte sich im Kopilotensitz zurück und stieß einen lang gezogenen Atemzug aus. »Dann seid Ihr also sauer, weil ich Euch überrascht habe?«
Reen lehnte sich mit dem Rücken gegen eine der Konsolen, bestrebt, den Jedi nicht anzusehen. »Ich dachte, ich wüsste mittlerweile, wie Ihr tickt. Ich meine, schließlich seid Ihr Bibliothekar .«
»Archivar«, korrigierte Mander, doch sie schenkte ihm keine Beachtung.
»Ihr wart derjenige, der stets vorgeschlagen hat, erst mal über alles zu reden«, sagte sie. »Sorgfältige Planung. Den Gegner kennen. Darauf warten, dass der andere seinen Zug zuerst macht.«
»Ich denke, als es darauf ankam, kannten wir Zonnos schon ziemlich gut«, merkte Mander an. »Und ich war der Ansicht, wir hätten alles recht gut durchgeplant.«
»Und da ist Euch nichts Besseres eingefallen, als mit einem Luftgleiter in das Gebäude zu krachen und mich anzuschießen?« Mit jedem Wort wurde ihre Stimme schriller.
»Die Zeit saß uns im Nacken«, erklärte Mander. »Und auf Sie zu schießen war lediglich als Option gedacht, falls Zonnos Sie als Geisel nehmen sollte – was er dann ja auch getan hat.«
»Ihr habt einfach …« Sie schweifte ab.
»… mehr wie ein Jedi gehandelt?«, schlug Mander Zuma vor.
»Ja!«, sagte sie und schlug sich aufs Knie.
Mander schwieg einen Moment lang. Schließlich sagte er: »Manchmal wird man eben einfach in Abenteuer verwickelt. Es ist gewiss nicht so, als hätten wir eine
Weitere Kostenlose Bücher