Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
auch unter den Jedi.« Der kleine Hutt blickte finster drein und schüttelte den flachen Kopf. »Ich habe auch so schon alle Hände voll zu tun. Vago ist verschwunden. Ich weiß nicht, ob Zonnos sie hat umbringen lassen oder ob sie geflohen ist. Ich weiß nicht einmal, inwieweit sie für das, was passiert ist, mitverantwortlich ist. So, wie die Dinge liegen, wird es mich einiges an Arbeit kosten, um den Ruf meiner Familie vollends wieder herzustellen. Es wäre mir lieber, wenn dieses Geheimnis unter uns bleiben könnte.«
»Ich verstehe«, sagte Mander, »und ich möchte, dass Ihr Folgendes wisst. Ihr könnt voll und ganz darauf vertrauen, dass dieser Jedi hier Euer Geheimnis bewahrt, falls Ihr Hilfe brauchen solltet.«
Mika lächelte schwach. »Eure Mühen werden belohnt werden«, sagte er mit einem Achselzucken.
Mander erklärte: »Was uns angeht, so werden wir weiterhin versuchen, dem Tempest-Handel auf den Grund zu gehen.«
Mika schüttelte traurig den Kopf. »Von allem, was geschehen ist, hat diese spezielle Droge meiner Familie den größten Schaden zugefügt. Möglicherweise gehört diese Geißel mit Zonnos’ Tod ja der Vergangenheit an. Bitte, haltet mich über Eure Fortschritte in dieser Angelegenheit auf dem Laufenden. Ich wiederum werde Euch sofort unterrichten, falls Vago wieder auftaucht.«
»Selbstverständlich«, sagte der Jedi.
»Jetzt beeilt Euch«, sagte der Hutt. »Bevor die Kameradroiden dahinterkommen, wo Euer Schiff ist.«
Mander ging an Bord des Schwebebusses, der sofort beidrehte. Durch die getönten Scheiben schaute er sich um und sah den einsamen, kleinen Hutt auf der Plattform, ohne Familie, ohne Unterstützung. Ein absolut einzigartiger Hutt, gefangen in einem Leben, das er so nicht geplant gehabt hatte. Und dann stieg der Schwebebus in das Gedränge des Luftverkehrs auf, und Mika verschwand außer Sicht.
13. Kapitel
KALKULATIONEN
Koax, die einäugige Klatooinianerin, rührte sich nicht vom Fleck, als ein einziger, nicht enden wollender Schwall Beschimpfungen auf Huttesisch aus dem Holo-Empfänger drang. Speichel tanzte als verschneites, statisches Rauschen durch das Bild, als der Spicelord sie nach allen Regeln der Kunst runtermachte. Sie war froh, dass sie den Privatsphärenfilter in der Schlafkapsel auf Maximum eingestellt hatte. Niemand wollte einen wütenden Hutt durch die Wände brüllen hören.
»Eine Amateuroperation!«, knurrte die gesichtslose Silhouette, die über der Empfängerplattform schwebte. »Deine Rodianer konnten nicht einmal die einfachste Aufgabe bewältigen und ihre eigenen Spuren auf Makem Te verwischen. Wie konnte ich erwarten, dass eine solche Sache nicht auch vor die Akk-Hunde geht? Warum sollte ich diese Stümper und dich nicht einfach zum Abschuss freigeben?«
Bei diesem Gedanken erbleichte Koax sichtlich. »Mit allem gebotenen Respekt, Ma Lorda , Rodianer sind von Natur aus Kreaturen, die von Gewalt und Rache angetrieben werden, und der Bomu-Clan noch mehr als die meisten anderen.«
Ihre Argumentation beeindruckte den Spicelord nicht im Geringsten. »Und du dachtest, es sei besser, mich nicht davon in Kenntnis zu setzen, dass sie wie eine Seuche durch die Unterstadt branden würden, sobald du sie einmal losgelassen hast, um auf alles zu schießen, das sich bewegt, und die Grundfesten unserer eigenen Türme hochzujagen?«
Koax stammelte einen Moment lang vor sich hin, und ihre rot funkelnden Augen schienen vor Nervosität zu flackern. Für Klatooinianer – ja, tatsächlich sogar für die meisten Völker unter Kontrolle der Hutts – war es eine Kardinalssünde, ihre Lords zu enttäuschen. Und dennoch kochte sie innerlich – denn das Ganze war nicht ihr Problem. Der Spicelord hatte das bekommen, was er wollte. Sie hatte getan, was er ihr aufgetragen hatte. »Ich entschuldige mich für ihren … Enthusiasmus. Eigentlich sollten sie die Gruppe lediglich in Zonnos’ Falle treiben, anstatt zu versuchen, sie in die Luft zu sprengen.«
Der Hutt gab einen knurrenden Laut von sich, bei dem es sich ebenso gut um Gelächter wie um Empörung handeln konnte. »Zonnos. Das war der Preis, den ihr ›Enthusiasmus‹ gekostet hat. Er hätte alle drei erwischen, vor Gericht stellen und sie dann ihrer gerechten Strafe zuführen sollen, um Poparas Platz einzunehmen und sich als nützliches Werkzeug für uns zu erweisen. Stattessen haben wir Jeedai und KSV -Agenten, die an den Säumen unserer Roben schnüffeln.«
Koax’ edelsteinartiges Auge glomm unheilvoll.
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