Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
keepun!« , blaffte Mika, und sofort ließen die Niktos, die von Geburt an darauf konditioniert waren, dem Wort eines Hutts automatisch Folge zu leisten, ihre Waffen sinken. Die Wookiees zögerten einen Moment und taten es ihnen dann gleich.
Zu Mander sagte er in befehlendem Ton: »Reloj ba preesen!« Befreit die Gefangene. Der Stimme des Hutts haftete ein Anflug von Autorität und Macht inne, und ungeachtet seiner bescheidenen Größe schien Mika den Saal zu beherrschen. Mander kniete neben Reens zusammengesackter Gestalt nieder und durchschnitt die Ketten. Eddey hob ihren Körper hoch. Angela Krin stand bei alldem Wache.
Während die beiden sich um Reen kümmerten, brüllte Mika ihnen zu: »Jee gah plogoon du bunky dunko.« Ihr seid eine Schande für mein Haus.
Einen Moment lang war Mander verblüfft über den Zorn und die Kraft in Mikas Stimme – ehe ihm bewusst wurde, dass die Holokameradroiden noch immer aktiv waren. Sie übermittelten Mikas Worte an ein Hutt-Publikum, die diese Worte allesamt sorgsam abwägten und sich darüber klar zu werden versuchten, ob dieses jüngste Mitglied der Anjiliac-Familie würdig war, den Clan zu führen. Er lieferte den Kameras ein Schauspiel.
Nun sprach Mika auf Huttesisch, langsam genug, dass Mander ihn verstehen konnte. »Ich habe herausgefunden, dass Zonnos für den Tod meines Vaters verantwortlich war. Ihr wart bloß Spielfiguren in seinen Plänen. Kommt mit mir. Ihr werdet die Hallen meines Vaters nicht noch länger besudeln!« Er bedeutete Mander und den anderen mit einem Wink, ihm zu folgen.
Eddey trug Reen, und Angela Krin hielt ihre Waffe gezogen und im Anschlag, für den Fall, dass einer der Wookiees beschließen sollte, sich bei ihrem neuen Herrn einzuschmeicheln, indem er etwas Dummes tat.
Sobald sie die Kameras hinter sich gelassen hatten und sich in der Sicherheit des Lifts befanden, sackte Mika merklich in sich zusammen. »Ich hoffe, ich war überzeugend«, sagte er mit einem schwachen Lächeln. Jetzt sprach er der KSV -Agentin und des Bothaners zuliebe wieder Basic.
»Also, ich war absolut davon überzeugt, dass Ihr durch und durch ein Hutt seid«, meinte Angela Krin. »Was habt Ihr gesagt?«
Mika zuckte mit den Schultern. »Die Wahrheit. Oder zumindest das, was ich für die Wahrheit halte. Diese Art von Offenheit hat sich bei meinem Vater stets bewährt. Ich habe ihnen erklärt, dass Zonnos für den Tod meines Vaters verantwortlich ist und ihr bloß davon ablenken solltet, dass er selbst dahintersteckt. Ein ärgerliches Ablenkungsmanöver, weshalb ich euch jetzt mit viel Schau und Tamtam aus meinem Haus werfen werde.«
Mander sagte: »Wir werden versuchen, angemessen betreten zu wirken.«
»Eure Dienste werden belohnt werden«, sagte Mika. Die Tür glitt auf, um den Blick auf einen unscheinbaren Schwebebus mit dunkel getönten Scheiben freizugeben. »Dieser Bus bringt Euch zurück zu Eurem Schiff. Es ist vollständig ausgerüstet und startklar.« Angela stieg als Erste ein und half Eddey dabei, die bewusstlose Reen an Bord zu bringen.
»Vielen Dank«, sagte Mander. »Eine Sache wäre da allerdings noch«, setzte er nach, während er sich umschaute, um sicherzustellen, dass die anderen sie nicht hören konnten. »Als wir gegen die Vrblther kämpften, schient Ihr …«
»… ein besonderes Talent einzusetzen«, brachte der Hutt den Satz für ihn zu Ende.
Mander nickte. »Ein Talent, das Ihr mit vielen meiner Brüder und Schwestern teilt.«
Mikas Gesicht verdunkelte sich vor Verlegenheit. »Man hat mich von Geburt an als den ungewöhnlichen Sohn eines ungewöhnlichen Hutts betrachtet«, sagte er. »Könnt Ihr Euch vorstellen, wie die anderen Familien reagieren würden, wenn sie wüssten, dass …«
»… Ihr ein besonderes Talent besitzt?«, beendete Mander den Satz.
»Es ist ein Werkzeug, von dem ich es vorziehen würde, wenn andere nichts davon wüssten«, sagte Mika. »Mein Vater wusste darum. Und Euer Schüler fand es heraus und half mir dabei, es teilweise zu verstehen. Doch so vieles an Euren Lehren ist mir fremd. Ich kann das Ganze einfach nicht zur Gänze begreifen, ganz gleich, wie sehr ich es auch versuche.«
»Nicht jeder, der die Macht spürt, kann ein Jedi sein«, erklärte Mander.
»Ich weiß«, sagte Mika und schien in sich zusammenzufallen, um unvermittelt kleiner zu wirken als zuvor. »Ich bringe Kindertricks zustande, nichts weiter. Ich würde es vorziehen, wenn niemand sonst darüber Bescheid wüsste, sowohl unter den Hutts als
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