Star Wars™ Die Geißel (German Edition)
verteidigten und gerade mit anderen Dingen beschäftigt waren, als zu versuchen, die Pantoranerin aufzuhalten.
Koax lief hastig den hinteren Korridor entlang, in der Hoffnung, hier auf eine Tür zu stoßen, die in den Hof draußen hinausführte. Dann musste sie zwar immer noch irgendwie die Mauern überwinden, aber zumindest würde ihr das offene Gelände mehr Platz verschaffen, um sich zu verteidigen. Vom Gang selbst führte allerdings kein Weg hinaus, deshalb nahm sie die letzte Tür linker Hand.
Ein Arbeitszimmer. Clantrophäen an der Wand. Niedrige Diwane und Sessel. Ein kleiner Holoschachtisch, dazu zweckentfremdet, um Schnickschnack zu lagern. Ein Oberlicht, hoch droben in der Decke. Keine Fenster, da das Zimmer an die Außenmauer grenzte.
Koax fluchte und ging wieder hinaus, doch eine Blastersalve von der Pantoranerin trieb sie ins Arbeitszimmer zurück. Wieder sah die Klatooinianerin sich um, doch sie entdeckte keinen Ausgang. Keinen Ausweg. Mit einem Tritt kippte sie einen der niedrigen Diwane um, um ihn als Barrikade zu nutzen, und wartete darauf, dass die Pantoranerin hereinkäme. Ein Schatten erschien im Türrahmen, und sie feuerte darauf, aber ihre Verfolgerin wich geschickt zurück, bevor sie sie erwischen konnte.
Eine Pause folgte, und dann sagte die Pantoranerin auf Basic: »Du kannst ebenso gut gleich aufgeben. Sag uns, was du weißt. Mach es dir selbst nicht so schwer.«
Koax warf einen Blick zur Tür hinüber, aber der Schatten regte sich nicht. Warum sollte er auch? Die Klatooinianerin saß in der Falle, und gleich würde der Jedi auftauchen und ihrem Hirn sämtliche Geheimnisse entlocken.
Beschütze mich , hatte der Spicelord gesagt.
Koax zog einen ihrer Stammesdolche vom Gürtel, drückte sich die Spitze gegen den Bauch und nahm einen tiefen Atemzug.
»Waren das die Letzten?«, fragte Eddey.
Mander Zuma ließ den Blick über das Massaker der niedergestreckten Bomu-Krieger schweifen. »Ich glaube schon. Allerdings keine Spur von Vago.«
»Ich kann nicht behaupten, dass mich das überrascht.«
»Wo ist Reen?«
Eddey nickte in Richtung von einer der Türen an der Rückseite des Raums. »Sie ist hinter der Klatooinianerin her – hinter der, die die Matriarchin erschossen hat.«
Mander lief zur Tür, aber da tauchte Reen schon wieder auf. Ihre Haut hatte einen blasseren Blauton angenommen.
»Was ist passiert?«, fragte Mander.
»Sie hat sich umgebracht«, sagte Reen. »Ich hatte sie in einem der Räume in die Enge getrieben, und anstatt zu kämpfen, zog sie ein Messer und …« Die Pantoranerin schüttelte den Kopf.
Mander sah Eddey an, und der Bothaner zuckte mit den Schultern. Der Jedi sagte: »Sucht nach sämtlichen Aufzeichnungen und Datenwürfeln, die ihr finden könnt, aber dann müssen wir verschwinden. Dennogra ist vielleicht eine Schlangengrube, doch es wird nicht lange dauern, bis Leute herkommen werden, um zu sehen, was der ganze Tumult zu bedeuten hatte.«
Auf dem Weg zum Sprungpunkt schwieg Reen die meiste Zeit über und überließ Eddey das Cockpit, während sie hinten in der Kombüse saß und mit einem Lesegerät die erbeuteten Pads, Sticks, Würfel und Kristalle mit Daten überprüfte.
»Wie geht’s voran?«, fragte Mander.
Reen verzog das Gesicht und wies mit einer Hand auf den Stapel. »Wir werden zwar noch mehr wissen, sobald ein Hacker die Verschlüsselung von einigen davon geknackt hat, aber größtenteils ist alles da. Lieferungen, Kunden, Kontaktleute, Schmiergelder – jedes Detail über den Tempest-Handel, soweit der Bomu-Clan darin involviert war.« Sie stieß ein Seufzen aus.
»Außer?«
»Außer, woher das Zeug kam«, sagte sie. »Außer, wer dieser Spicelord ist.«
»Nicht alle Antworten bekommt man auf Datensticks«, sagte Mander.
»Ich weiß«, sagte sie. »Ich schaue mir das alles an und frage mich – genügt das?«
»Genügt was?« Mander hob eine Augenbraue.
»Toro«, sagte Reen, und Mander nickte. »Ihr dachtet, dass es genügen würde, seine Mission zu Ende zu bringen, um das Gefühl zu haben, ihm damit Genüge getan zu haben. Und ich dachte, es würde genügen, die Leute zur Strecke zu bringen, die ihm das Spice gaben.«
»Und dennoch sind wir hier«, sagte Mander.
Sie saßen einen langen Moment in der Kombüse, während das dumpfe Grollen des Schiffs die Notwendigkeit für Worte überflüssig machte. »Ich bin immer noch sauer auf Toro«, sagte Reen schließlich.
»Sauer?«
»Wütend«, sagte sie. »Ich finde, dass er etwas
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