Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
gewaltige Feuerwerk, das in zwei Tagen die Ehrung des Bewegten Feuers krönen und das gesamte Festival beschließen würde. Die Fontänen und Wassersäulen schossen in den Himmel hinauf und teilten sich zu den Seiten, bevor sie sich wieder vereinten, sorgsam kontrolliert und zusammengehalten von den variierenden Repulsorfeldern, die dafür sorgten, dass nicht ein Tropfen auf die Köpfe der Zuschauer hinabfiel.
Villachor, der auf dem Präsentationsbalkon stand, gestattete sich einen Moment stiller Freude, während er den Anblick und die Geräuschkulisse in sich aufsaugte. Kwerve und seine geheime Organisation zögerten das Geschäft also hinaus. Zweifelsohne in der Hoffnung, dass sein Verlangen nach dem Kryodex und der zusätzliche Druck durch Qazadi ihn dazu bringen würden, in einen Sumpf hineinzuwaten, aus dem es nur einen Weg heraus gab, nämlich ihren.
Doch sie irrten sich, genau, wie Qazadi sich irrte. Villachor musste nicht zwischen der allzu vertrauten Macht und Skrupellosigkeit der Schwarzen Sonne und der nebulösen Macht und Freiheit wählen, die Kwerve und seine mysteriösen Spießgesellen ihm anboten. Denn es gab noch einen dritten Weg. Ein Pfad, von dem keine der beiden Seiten auch nur im Traum erwarten würde, dass Villachor ihn beschreiten könnte. Um die Wahrheit zu sagen, war er selbst noch nicht ganz überzeugt, dass er wirklich diesen Weg einschlagen wollte, geschweige denn musste. Doch das Leben bestand aus Optionen, und die Vorsicht gebot ihm, diesen Kurs zumindest auszuloten.
Er wartete, bis zum Höhepunkt des Wasserspektakels, als nahezu alle Augen in Iltarr-Stadt auf seine Präsentation oder ähnliche Darbietungen an den anderen Schauplätzen gerichtet waren, dann holte er sein Komlink hervor und gab eine Nummer ein.
Es dauerte fast eine halbe Minute, bis Donnal Cuciv antwortete. Vermutlich war er gerade damit beschäftigt, ein vergleichbares Schauspiel andernorts in der Stadt zu bewundern. »Cuciv.«
»Avrak Villachor«, meldete er sich. »Du erinnerst dich vielleicht noch an unsere Unterhaltung vor ein paar Tagen.«
Die folgende Stille war gerade lange genug, um zu zeigen, dass Cuciv sich noch sehr genau an diese unbehagliche, peinliche, schmerzhafte Begegnung erinnerte. Villachor hatte schon Erpressungsopfer gesehen, die mit Zorn, Scham oder Grauen reagierten, aber noch nie war ihm jemand untergekommen, der Marmorwald so völlig am Boden zerstört verlassen hatte wie Donnal.
Qazadi hatte damals spekuliert, dass Cuciv einfach nach Hause gehen und sich umbringen würde, auch wenn der Falleen nicht den Eindruck gemacht hatte, als würde es ihn wirklich kümmern. Villachor hatte ihn daran erinnert, dass Selbstmord in der wukkarischen Kultur als beschämender Akt galt und Cuciv seinem Familiennamen ganz gewiss nicht auch noch diese Erniedrigung aufbürden würde. Offensichtlich hatte er damit recht behalten.
»Ich erinnere mich«, sagte Cuciv angespannt, aber beherrscht. Offensichtlich hatte er sich mit der Situation abgefunden und akzeptiert, dass den Rest seines Lebens der Hammer der Schwarzen Sonne über seinem Kopf schweben würde. »Was wollt Ihr?«
»Nur eine Kleinigkeit, das verspreche ich dir«, erklärte Villachor. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass ein Mitglied des imperialen Hofes in Iltarr-Stadt ist. Ich möchte alles wissen, was du über ihn herausfinden kannst: seinen Namen, seinen genauen Rang und seine Position, wie er hierhergekommen ist, wo er sich im Moment aufhält, und wie man am besten mit ihm in Kontakt treten kann, ohne großes Aufsehen zu erregen.«
Wieder folgte eine Pause. Auf der anderen Seite des Anwesens formte sich eine gewaltige Wasserhose, die sich anschließend in fünf Ströme aufteilte, und dank der Glitzerpartikel strahlte jeder von ihnen in einer anderen Farbe. »Was habt Ihr mit ihm vor?«, fragte Cuciv schließlich.
»Das geht dich nichts an«, sagte Villachor. »Du sollst mir nur diese Informationen besorgen.«
Selbst über den Lärm der Menge hörte er Cuciv seufzen. »Ich nehme an, Ihr wollt das alles noch heute Nacht wissen?«
»Morgen ist ausreichend«, erwiderte Villachor. »Solange die Informationen nur zuverlässig sind.«
»Ich arbeite immer gründlich«, entgegnete Cuciv, und einen Moment blendete sein Berufsstolz selbst die Scham und den Zorn aus, die er verspürte.
»Gut«, meinte Villachor. »Morgen also.« Er klappte das Komlink zu und steckte es ein, wobei er sich ein verhaltenes Lächeln gönnte. Ja, Kwerve glaubte vielleicht,
Weitere Kostenlose Bücher