Star Wars™ Glücksritter (German Edition)

älter als Luke und mit derselben Aura großäugiger Leichtgläubigkeit.
    »Wie wär’s, wenn du uns erklärst, was das Theater eigentlich soll?«, fragte Han sanft und wog den Blaster vor den Augen des Jungen in der Hand.
    Der Junge starrte ihn finster an, sagte jedoch nichts.
    »Versuchen wir es noch mal«, schlug Han vor, festigte den Griff um den Blaster und richtete die Waffe direkt auf das Gesicht des Jungen. »Du hast gerade zwei vollkommen Fremde mit einem Blaster bedroht, und ich will wissen, warum.«
    »Sieh an, sieh an.« Die verwirrte Stimme erklang hinter Han, der sich angespannt umdrehte und sich direkt wieder entspannte, als er feststellte, dass es bloß Dozer war, der lässig auf sie zugeschlendert kam. Die Hand des kräftigen Mannes ruhte auf dem Knauf seines Blasters, doch er machte keinerlei Anstalten, ihn zu ziehen. »Wen haben wir denn hier?«
    »Hier haben wir jemanden, der nicht allzu gut auf dich zu sprechen ist«, informierte Han ihn. »Allerdings ist er momentan ein bisschen wortkarg und will nicht damit rausrücken, was das Ganze eigentlich soll. Willst du es mal versuchen?«
    Dozer schüttelte traurig den Kopf. »Oh, Jephster, oh, Jephster«, ermahnte er den Jungen. »Ich sagte dir doch schon: Dein Schiff ist drüben im Nordquadranten.«
    »Da war ich«, stieß der Junge zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Offensichtlich kosteten die Worte ihn einige Anstrengung. »In Bucht zwei-fünfzig, genau wie du gesagt hast.«
    »Zwei- fünfzig ?« Dozer seufzte theatralisch. »Jephster, ich sagte zwei-fünfzehn. Zwei- fünfzehn .«
    Der Junge schaute auf, einen gebeutelten Ausdruck im Gesicht. »Zwei- fünfzehn ?«, wiederholte er kläglich.
    »Zwei-fünfzehn«, sagte Dozer nachdrücklich. »Tut mir leid, ich dachte wirklich, du hättest mich richtig verstanden. Aber es ist ja nichts Schlimmes passiert, nicht wahr?« Er holte sein Komlink hervor. »Ich sag dir was. Ich rufe den Hangarleiter an, sage ihm, dass du gerade ein bisschen verwirrt bist, und er bestätigt dir meine Worte. In Ordnung?«
    »Nein«, sagte der Junge hastig und kam mühsam wieder auf die Beine. »Nein, das ist nicht in Ordnung. Ich gehe einfach rüber und … Ich finde es schon selbst.« Er sah Han an. »Tut mir leid«, fügte er hinzu.
    »Sorg lieber dafür, dass du weißt, was du tust, wenn du das nächste Mal anfängst, mit deinem Blaster rumzuwedeln«, warnte Han ihn, als er die Waffe umdrehte und sie ins Halfter des Jungen gleiten ließ. »Im Gegensatz zu uns schießen andere Leute gleich und stellen dann die Fragen.«
    »Ja«, keuchte der Junge. »Tut mir leid.« Mit einem müden Nicken drehte er sich um und humpelte davon.
    Dozer wartete, bis der Junge außer Hörweite war. »Gute Arbeit«, murmelte er. »Das hätte hässlich ausgehen können. Solo, nicht wahr?«
    »Der bin ich«, bestätigte Han. »Hast du uns etwa schon vergessen?«
    »Oh, ich vergesse nie ein Gesicht«, versicherte Dozer ihm. »Ich habe bloß Schwierigkeiten, mir die zugehörigen Namen zu merken. Was führt euch in diese Ecke der Galaxis?«
    »Ich habe einen Job für dich«, sagte Han, »der ausnahmsweise nichts mit Schmuggeln zu tun hat. Geht eher in Richtung Tresorkammer ausrauben.«
    »Tatsächlich?«, entgegnete Dozer. »Und für die Sache braucht ihr ein oder zwei Schiffe?« Er zeigte auf das Landefeld. »Was immer ihr hier seht, kann ich für euch klarmachen.«
    »Ich dachte mehr daran, dass du den Strohmann für uns spielst«, sagte Han. »Du besitzt die Präsenz und die Überzeugungsfähigkeit, die wir brauchen.«
    »Ah, dann gilt es also, irgendwem etwas vorzugaukeln?«, fragte Dozer. »Interessant. Ich bin dabei.«
    Han runzelte die Stirn. »Willst du nicht erst mal hören, was dabei rausspringt?«
    »Ihr wärt nicht den ganzen Weg hierhergekommen, wenn es sich nicht lohnen würde«, stellte Dozer fest. Sein Blick schweifte zu dem Jungen. »Abgesehen davon wäre es vermutlich gar keine so schlechte Idee, für eine Weile von diesem Felsbrocken zu verschwinden.«
    »Vermutlich«, stimmte Han zu. »Ich nehme an, du hast sein Schiff bereits verkauft?«
    »Eigentlich hat es ihm ohnehin nie gehört«, gab Dozer zu. »Ich finde meine Gewinnspanne wesentlich befriedigender, wenn ich dieselbe Ware zweimal verhökern kann.«
    »Was in deinem Gewerbe einfacher ist als in meinem«, sagte Han. »Nur so aus Neugierde: Was hättest du getan, wenn er gewollt hätte, dass du mit dem Hangarleiter sprichst?«
    »Um die Leute damit wissen zu lassen,