Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
wirkte die Menge zufrieden und freundlich. Wenn die Besucher oder Gästegruppen ihren Gastgeber näher kommen sahen, hielten sie in ihren Aktivitäten oder Gesprächen inne, um ihm respektvoll zuzunicken oder ihn mit Gesten des Danks und der guten Laune zu bedenken, ehe sie höflich beiseitegingen, um ihm Platz zu machen. Nichts weiter als Schafe, jeder einzelne von ihnen. Aber zumindest blieben sie höflich und freundlich, während Villachor und die Schwarze Sonne ihnen die Wolle und das Fleisch von den Knochen rissen.
Der Hausherr hatte gerade seine erste Runde durch den Innenhof hinter sich gebracht und folgte dem Strom neuer Besucher in Richtung der Gastronomiepavillons, als Tawb dicht an ihn herantrat und seinen Arm berührte. »Sir?«
»Was gibt’s?«, fragte Villachor, während er einem Koorivar in Händlerkutte zunickte und sich im Geiste eine Notiz machte, jemanden damit zu beauftragen, den Status und die Reisepläne des Fremdweltlers zu überprüfen. Viele Koorivar-Händler hatten ihre Finger im Waffenschmuggel, und weitere Transportkanäle dieser Art konnte Villachor immer brauchen.
»Ich habe gerade eine Meldung von einem von Master Qazadis Leibwächtern erhalten«, erklärte Tawb mit gesenkter Stimme. »Er glaubt, den Mann vom Blitzfracht-Kurierdienst gesehen zu haben, der sich während des Zwischenfalls im Lulina bei Lord Aziels Suite aufhielt.«
»Tatsächlich?«, meinte Villachor stirnrunzelnd. Am Morgen nach dem Vorfall hatte Aziel ihm erklärt, er wäre davon überzeugt, dass der Kurier bloß ein unschuldiger Unbeteiligter gewesen sei. Aber warum hielten Qazadis Leute dann die Augen nach ihm offen? »Wo ist er?«
»Unweit des Nordwestpavillons und des Vulkans.«
Also an dem öffentlich zugänglichen Ort auf dem Gelände, der dem Eingang zum Nordflügel der Villa am nächsten lag. Zufall? Vermutlich schon. Die Kaltlavavulkane erwiesen sich bereits als wahrer Publikumsmagnet, und dieser spezielle Pavillon servierte Weißwurst, eine Leibspeise vieler Einheimischer. Die Anwesenheit eines gewöhnlichen Kurierboten hier war gewiss nicht weiter verdächtig – eine der wichtigsten Traditionen des Festivals bestand darin, dass es hochstehenden Familien genauso offenstand wie niederen Arbeitern. Trotzdem hatte Villachor nicht die Absicht, irgendein Risiko einzugehen. »Der Sicherheitsdienst soll ihn im Auge behalten«, erklärte er Tawb. »Sie sollen ihn bloß beobachten, nicht ansprechen oder festnehmen.«
»Ja, Sir«, bestätigte Tawb, und als er sich wieder zu seiner Flankenposition zurückfallen ließ, sprach er bereits leise in seinen Komlink-Clip.
Mit einiger Mühe setzte Villachor sein Lächeln wieder auf. Qazadi und Aziel spielten hinter seinem Rücken irgendein Spielchen, dessen war er sich gewiss. Doch wie immer dieses Spielchen auch aussehen mochte, er war entschlossen, ebenfalls mitzumischen, ganz gleich, ob sie ihn dabeihaben wollten oder nicht.
Dozer musterte die Weißwürste, die der Gastronomiepavillon mit dem blauen Dach feilbot, und fragte sich gerade, ob sich Solos Anweisung, sich umzuschauen, dahingehend auslegen ließ, eine anständige Probiertour über das Anwesen zu unternehmen, als er merkte, dass er beobachtet wurde.
Die ersten Hinweise darauf waren subtil, wie es bei derlei meistens der Fall ist. Ein Mann mit harter Miene warf ihm einen Blick zu, der eine Spur zu lange auf ihm verweilte. Ein anderer zäh wirkender Bursche, der in der Nähe des Pavillons herumlungerte, schaute in Dozers Richtung und wandte sich dann ab, wobei sich seine Lippen bewegten, als würde er Selbstgespräche führen. Einer der beiden uniformierten Sicherheitsmänner, die vermutlich bloß zur Schau beim Haupteingang der Villa standen, stieß seinen Kameraden mit dem Ellbogen an und nickte in Dozers Richtung.
Ja, Dozer war entdeckt worden. Mit einiger Anstrengung zwang er sich, gelassen weiterzuschlendern, obgleich ihm sein Herzschlag plötzlich in den Ohren dröhnte. Man hatte ihn entdeckt, aber was bedeutete das? Suchten Villachors Männer nach einer Möglichkeit, um ihn unbemerkt aus der Menge zu holen und ihn zum Verhör mitzunehmen? Vielleicht sogar, um erneut Lord Aziel gegenüberzutreten? Aziels letzte Befragung hatte er bloß durch pures Glück, durch Racheles Gabe, Tarngeschichten zu erfinden, und den Umstand überstanden, dass Aziel bereits vor ihrer kleinen Plauderei von seiner Unschuld überzeugt gewesen war. Es gab keine Garantie dafür, dass er beim nächsten Mal wieder so glimpflich
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