Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
Voort kannte die Stimme nicht. Er nahm an, dass sie dem jungen Mann mit dem lockigen Haar gehörte.
Sharr biss die Zähne zusammen. »Macht nichts.«
Jetzt begannen die Verfolger zu schießen – Blasterfeuer blitzte über nachtschwarze Felder und Baumgruppen hinweg und schlug in Boden und Pflanzen unweit des Landgleiters ein. Die Schützen schienen nicht allzu zielgenau zu sein, aber Voort leitete dennoch eine Reihe minimaler Kurskorrekturen ein, um sie abzuschütteln.
Allerdings hatten die Gespenster und ihre Passagiere selbst auch nicht allzu viel Glück, als sie das Feuer erwiderten. Offensichtlich wurden sie zu sehr umhergeworfen, um ihre Verfolger richtig ins Visier zu bekommen.
Bhindi warf einen Blick hinter sich. »Vier! Was war das noch gleich für eine historische Stätte?«
Trey hörte auf zu feuern und drehte sich um, um ihr zuzurufen: »Die Wetterstation Mount Lyss.«
»Zu verteidigen?«
»Tief unter dem Gestein am Gipfel des Berges gelegen. Ich nehme an, dass man die Station eine Weile verteidigen kann. Vielleicht.«
Myri stellte das Feuer ebenfalls ein. Sie wirbelte herum und kletterte nach vorn. Sie packte den Rand der Scheibe mit beiden Händen, um besseren Halt zu bekommen, und lehnte sich an den haarigen Beinen des Wookiees vorbei zu ihnen in die Kabine. »Falls die Lage hoffnungslos ist, hätte ich eine Idee.«
Sharr nickte. »Definitiv hoffnungslos.«
Bhindi starrte ihn finster an, doch ihre Antwort galt Myri. »Das ist immer noch mehr, als ich zu bieten habe. Worum geht’s?«
»Bringt uns in Deckung und werdet kurz langsamer – nur für einen Moment. Ich springe ab und verstecke mich. Wenn es mir gelingt, aus dem Wirkungsbereich des Störsignals rauszukommen, kann ich einem meiner persönlichen Aktivposten einen Hilferuf schicken. Ich spreche hier von einem kompletten Evakuierungstrupp. Ich denke, die Jungs würden ziemlich schnell hier sein – spätestens in ein paar Stunden.«
»So machen wir’s. Du entgehst dem Störsignal und schickst deine Nachricht ab. Falls deine Leute uns nicht helfen können oder nicht auf deinen Notruf reagieren, übermittelst du stattdessen unsere gesammelten Beweise, in der Hoffnung, dass es irgendwas bringt.«
»Okay.«
Bhindi holte ihr Datapad hervor, klappte es auf und rief eine Karte auf. »Hier befinden wir uns. Da ist der Mount Lyss. Ich schalte auf die topografische Ansicht um … da.« Sie dachte einen Moment lang nach. »In Ordnung, Voort. Weiter vorn ist ein Steilhang. Halte darauf zu. Sobald wir auf der anderen Seite sind, sind wir für einige Sekunden nicht in ihrem direkten Blickfeld. Brems dann ab, damit wir eine Einheit absetzen können. Sobald der Trupp von Bord ist, geht ihr auf Kurs drei-eins-fünf und steuert den Mount Lyss an.«
»Verstanden.«
Bhindi wandte sich an Myri. »Nimm Fünf mit. Sie wird dafür sorgen, dass alles glattläuft. Sharr, wer von deinem Team versteht sich am besten auf unwegsames Gelände?«
»Huhunna. Das ist unser Wookiee – eine wahre Bewegungskünstlerin mit erstklassigen Überlebenstalenten in der Wildnis. Wer geht mit ihr?«
»Ich.«
»Einen Teufel wirst du tun.«
»Ich habe einen Plan, also halt die Klappe. Gib Huhunna den Befehl.«
Sharr blickte finster drein, steckte dann jedoch den Kopf aus dem Fenster. »Huhunna! Mach dich bereit abzuspringen, sobald wir langsamer werden. Du bist Bhindis Partnerin.«
Voort vernahm ein Knurren, als die Wookiee-Frau antwortete. Sie klang nicht sonderlich erfreut.
Voort war von dieser Entwicklung ebenfalls nicht allzu begeistert. »Bhindi, du bist doch eine Planerin, eine Ausbilderin. Hierfür brauchst du einen Infanteristen. Ich habe so etwas schon gemacht – ich sollte gehen.«
»Keine Widerrede, Voort. Das ist ein Job für eine Frau. Wie lange noch?«
»Dreißig Sekunden bis zum Kamm. Das ist kein guter Plan.«
Sie schaute bloß durch das Sichtfenster nach hinten. »Könnte mir bitte mal jemand ein Gewehr geben?«
Ein Gewehr wurde nach vorn gereicht. Myri gab es ihr.
»Zehn Sekunden.« Voort behielt die Sensoren im Auge und sah, wie der Boden weiter vorn einfach aufhörte. Er hob die Stimme und brüllte: »Festhalten!« Dann sausten sie über die Hangkuppe.
Der Landgleiter kippte nach unten. Es war ein steiler Hang, vierzig oder fünfundvierzig Grad schräg. Voort nahm allen Schub von den Düsen. Er deaktivierte die automatischen Höhenausgleicher der Repulsoren, brachte die Backbordrepulsoren auf Hochtouren und reduzierte die Leistung derer an
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