Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
Gestern. Warum?«
»Einige von euch wissen ja, dass ich Jahre damit zugebracht habe, Gerüchten über einen sehr großen, sehr komplexen Schwarzmarktring nachzugehen.« Jesmin wirkte ausgesprochen unglücklich. »Natürlich besteht überall dort, wo es einen Warenfluss gibt, die Möglichkeit, dass gewisse Leute darauf aus sind, einen Teil davon abzuzweigen, um selbst damit Profit zu machen. Allerdings wurde vor einer Weile ein guter Freund von mir, ein anderer antarianischer Ranger, auf Toprawa ermordet, und die Hinweise, auf die ich bei meinen Nachforschungen stieß, deuteten auf einen bedeutenden Schwarzmarktring hin. Ich ließ mich von den Rangern langfristig beurlauben, entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Einige Jahre lebte ich unter dem Namen Zilaash Kuh als machtnutzende Kopfgeldjägerin und Söldnerin, um dem Ring auf die Schliche zu kommen. Doch es gelang mir nicht. Eines der Dinge, auf die ich immer wieder stieß, waren Berichte über Flottenfrachtschiffe der Allianz, die gekapert wurden und spurlos verschwanden, ohne dass ihre Ladungen oder ihre Besatzungen je irgendwo wieder auftauchten, und es gab damals jede Menge Spekulationen über Abfangkreuzer und präzise Hyperantriebssabotage. Deshalb war ich einfach neugierig.«
»Oh.« Trey schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe nicht für mein Vorsprechen bei der Gespensterstaffel geübt, indem ich Flottenfrachtschiffe entführt habe. Bedaure.«
Bhindi räusperte sich. »Erst neulich kam es wieder zu einer solchen Kaperaktion. Daher war die Frage von Fünf durchaus relevant. Allerdings müssen wir uns auf die vor uns liegende Mission konzentrieren. Aufgabe Nummer drei?«
»Richtig.« Mit schmachtendem Blick betrachtete Trey das noch immer ungegessene Plätzchen in Bhindis Hand.
Sie starrte ihn finster an. »Ich bin deine vorgesetzte Offizierin.«
»Und ich bin noch im Wachstum.«
Mit einem entnervten Seufzen reichte sie ihm das Plätzchen. »Also, die dritte Aufgabe?«
»Dabei geht es darum, die Rettungskapsel auszuwählen, die wir für die Mission verwenden wollen, dann Daten über jeden Sensor des Schiffs zu sammeln, der die Kapsel aufspüren könnte, und in jeden dieser Sensoren eine Sensorschleife zu implementieren, um zu verhindern, dass sie den Abschuss mitbekommen. Ganz zu schweigen davon, dass wir die Alarmmeldefunktion der Rettungskapsel selbst deaktivieren müssen. Wenn diese drei Aufgaben erledigt sind, können wir von hier verschwinden.«
Bhindi fixierte ihn mit ernstem Blick. »Dann machst du dich also sofort an die Arbeit?«
Trey erstarrte mitten beim Knabbern. »Eigentlich wollte ich vorher ein bisschen schlafen. So zehn oder zwölf Stunden.«
»Die Zeit rennt, Trey. Auf dieser Kreuzfahrtroute gibt es bloß zwei richtig gute Stellen, um die Sache durchzuziehen.«
Trey schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich sagte: Wenn diese drei Aufgaben erledigt sind, können wir von hier verschwinden. Nun, diese drei Aufgaben sind bereits erledigt. Fünf und ich waren gestern Tag und Nacht auf und haben alles geregelt.«
»Wie bitte?« Ausnahmsweise wirkte Bhindi, als habe diese Neuigkeit sie vollkommen überrumpelt.
Jesmin fing an zu lachen und vergrub ihr Gesicht in den Händen. »Es ist wahr, Eins. Er ist ausgesprochen … energiegeladen.«
Trey zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls können wir jederzeit los. Darf ich jetzt schlafen gehen?«
Bhindi starrte ihn verblüfft an. Schließlich fand sie ihre Stimme wieder. »Vier, ich entschuldige mich dafür, dass ich vorhin sauer auf dich war. Willst du mich heiraten?«
»Ähm …« Er warf einen Blick auf sein Chrono. »Klar, warum nicht?«
»Tu’s nicht, Eins!« Turmans Stimme war tief, düster. »Er wacht jeden Morgen noch vor der Dämmerung auf. Er trainiert ständig, um sich fit zu halten. Er ist gesund und eine echt reine Seele.«
»Tut mir leid, damit ist die Verlobung leider abgeblasen.« Bhindi erhob sich. »Unsere erste Gelegenheit, die Sache durchzuziehen, ist in etwa fünfzehn Stunden. Wir treffen uns in zwölf Stunden hier wieder, ausgeruht und einsatzbereit. Bis dahin amüsiert euch und erweckt kein Misstrauen.«
Das Plätzchen noch immer in der Hand, schloss Trey sich den anderen Männern an, die zur Tür hinübergingen. »Hab ich irgendwas falsch gemacht?«
Voort schüttelte den Kopf. »Innerhalb weniger Stunden hast du bei deinem Boss und deinen Teamkameraden Eindruck geschunden und hattest eine sehr flüchtige Liebesaffäre,
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