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Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie)

Titel: Starbuck. Der Rebell: Buch 1 (Die Starbuck-Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Jagdhunden, einer Axt und einem Gewehr zufrieden sein, aber ich hab andere Träume.»
    «Willst du weg von hier?», fragte Starbuck. «Mit mir?»
    Sie lächelte ihn mitleidig an. «Und wie sollten wir das machen, Süßer?»
    «Ich weiß auch nicht. Einfach weggehen. Richtung Norden.» Er deutete zum Abendhimmel hinaus, an dem sich neue schwarze Regenwolken zusammenzogen, und noch während er den Satz sagte, wusste er, dass es hoffnungslos war.
    Sally lachte bei dem bloßen Gedanken, aus Mrs. Richardsons Haus wegzugehen. «Ich hab hier, was ich will!»
    «Aber …»
    «Ich hab, was ich will», bekräftigte sie. «Hör zu, die Menschen sind genauso wie Pferde. Manche sind etwas Besonderes, manche sind Arbeitstiere. Mrs. Richardson sagt, ich kann was Besonderes werden. Sie verschwendet mich nicht an jeden Kunden, nur an die besonderen. Und sie sagt, ich kann hier weggehen, wenn ein Mann mich will und ordentlich für mich bezahlt. Ich meine, ich kann sowieso gehen, wenn ich will, aber wohin? Sieh mich an! Ich hab Kleider und Wein und Zigarren und Geld. Und ich werd das hier nicht für immer machen. Hast du die Kutschen von den Reichen gesehen? Die Hälfte von diesen Frauen hat genauso angefangen wie ich, Nate!» Sie sagte dies in allem Ernst, dann lachte sie, als sie seine unglückliche Miene sah. «Jetzt hör zu. Leg dieses Schwert ab, setz dich in Ruhe hin und erzähl mir von der Legion. Mach mich glücklich und erzähl mir, dass sich Ethan erschossen hat. Weißt du, dass dieser Hurensohn Mas Ring genommen hat? Den Silberring?»
    «Ich hole ihn für dich zurück.»
    «Nein!» Sie schüttelte den Kopf. «Ma würde nicht wollen, dass dieser Ring an einen Ort wie den hier kommt, aber du kannst ihn für Pa zurückholen.» Sie dachte einen Moment nach, dann lächelte sie schwach. «Er hat meine Ma geliebt, weißt du, das hat er wirklich.»
    «Ich weiß, ich habe ihn an ihrem Grab gesehen.»
    «Ja klar, das hast du.» Sie nahm eine kandierte Kirsche, biss die Hälfte ab und zog ihre Beine unter sich. «Und warum hast du so getan, als wärst du Geistlicher? Das hab ich mich oft gefragt.»
    Also erzählte ihr Starbuck von Boston und Reverend Elial Starbuck und dem großen düsteren Haus in der Walnut Street, in dem immer die gefährliche Stille elterlicher Verärgerung zu hängen schien und der Geruch nach Wachs und Holzpolitur und nach Bibeln und Kohlenrauch. Die Dunkelheit senkte sich über Richmond, doch weder Starbuck noch Sally rührten sich, um eine Kerze anzuzünden, sondern sie sprachen von Kindheit und gescheiterten Träumen und davon, wie einem die Liebe immer zwischen den Fingern hindurchzurinnen schien, wenn man dachte, man hätte sie fest im Griff.
    «Nachdem Ma gestorben war, ging alles für mich schief», sagte Sally, dann seufzte sie schwer, drehte sich in dem dunklen Zimmer um und sah Starbuck an. «Also glaubst du, dass du hierbleibst? Im Süden?»
    «Ich weiß nicht. Ich denke schon.»
    «Warum?»
    «Um in deiner Nähe zu sein?» Er sagte es leicht dahin, und sie lachte darüber. Starbuck beugte sich vor, die Ellbogen auf die Knie gestützt und fragte sich, wie viel Wahrheit in seiner Antwort steckte. «Ich weiß nicht, was ich tun soll», sagte er leise. «Ich weiß, dass ich kein Pastor mehr werde, und habe keine Ahnung, was ich sonst werden soll. Ich könnte ein Schulmeister werden, denke ich, aber ich bin nicht sicher, ob ich das will. Als Geschäftsmann bin ich nicht gut, jedenfalls glaube ich das, und um Anwalt zu werden, fehlt mir das Geld.» Er hielt inne und zog an seiner dritten Zigarre des Abends. Delaney hatte recht, das Rauchen beruhigte.
    «Und was willst du dann verkaufen, Süßer?», fragte Sally ironisch. «Mir wurde unmissverständlich beigebracht, was ich zu verkaufen hab, aber was ist mit dir? Niemand kümmert sich umsonst um einen, Nate. Das hab ich jetzt begriffen. Meine Ma hätte das vielleicht gemacht, aber sie ist tot, und mein Pa …» Sie schüttelte den Kopf. «Er wollte immer nur, dass ich kochen und ein Schwein schlachten und Hühner züchten und eine Bauersfrau sein kann. Aber das bin ich nicht. Und wenn du kein Anwalt und kein Prediger und kein Lehrer bist, was zum Teufel willst du dann werden?»
    «Das.» Er deutete auf den Säbel, der in seiner billigen Scheide am Fensterbrett lehnte. «Ich werde Soldat. Und zwar ein sehr guter Soldat.» Es war seltsam, dachte er, aber das hatte er noch nie zuvor gesagt, nicht einmal zu sich selbst, doch auf einmal ergab alles Sinn. «Ich

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